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Eternal Riders: Limos (German Edition)

Eternal Riders: Limos (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Limos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Keuschheitsperlen trug.
    Er musste einen Weg finden, um das wahr werden zu lassen. Es musste doch eine Möglichkeit geben, den Vertrag aufzuheben und diese verdammte goldene Kette zu zerreißen. Nach allem, was vorgefallen war, seit er aus der Hölle geflohen war, und vor allem nach dem, was heute Abend in der Kristallkammer passiert war, hatte er nicht vor, sie aufzugeben.
    »Arik?« Sie lehnte die Stirn gegen seine Brust und fuhr mit den Händen über seinen Rücken. »Weißt du noch, dass ich sagte, es sei meine Schuld, dass Deliverance Pestilence nicht getötet hat?«
    »Es war nicht deine Schuld.«
    Sie lehnte sich ein Stück zurück und sah zu ihm auf. Das silberne Mondlicht spiegelte sich in ihren Augen und verwandelte sie in milchiges veilchenblaues Glas. Ihre Augen waren einzigartig. Sie war einzigartig.
    »Ich muss dir etwas sagen. Etwas, das ich nicht einmal meinen Brüdern sagen kann, aber vielleicht kannst du mir helfen. Das R- XR oder die Aegis … Ich weiß auch nicht. Aber ich glaube wirklich, dass ich der Grund bin, warum der Dolch bei Pestilence nicht gewirkt hat.«
    Arik hasste es, dass sie sich selbst die Schuld gab, und obwohl er sie eigentlich am liebsten sofort ins Schlafzimmer getragen und dazu gebracht hätte, alles zu vergessen, außer der Art, wie ihr Körper auf ihn reagierte, spürte er, dass sie jetzt jemanden brauchte, dem sie ihr Herz ausschütten konnte. »Fahr fort.«
    »Du weißt doch, dass die Aegis Deliverance vor ein paar hundert Jahren verloren hat.«
    Er verzog das Gesicht und fragte sich, wo das wohl hinführen mochte. »Ja … und dabei wissen sie nicht mal, wie sie ihn verloren haben.«
    »Das liegt daran, dass sie ihn nicht verloren haben. Ich hab ihn gestohlen.«
    Limos wartete darauf, dass Arik wütend wurde. Ausflippte. Ihr einen missbilligenden Blick zuwarf. Irgendwas . Stattdessen beobachtete er sie einfach nur mit unerschütterlicher Geduld. »Ich nehme an, dafür gibt es eine Erklärung.«
    »Ja«, erwiderte sie, »aber eine, die dir nicht gefallen wird.«
    »Wart’s ab.«
    Irgendwie war seine ruhige, unvoreingenommene Reaktion schlimmer, als wenn er aus der Haut gefahren wäre. Zumindest müsste sie sich dann keine Gedanken mehr darum machen, dass er wütend werden könnte. Aber je länger er ihr sein Vertrauen schenkte, desto schlimmer würde es werden, wenn sie ihn schließlich enttäuschte.
    Sie könnte auf der Stelle damit aufhören und irgendeine Geschichte erfinden, aber wenn sie recht hatte und Deliverance tatsächlich nur wegen dem, was sie vor so langer Zeit getan hatte, nicht funktionierte? Vielleicht konnte Arik doch helfen. Gott, sie hoffte es.
    »Weißt du noch, wie du mir erklärt hast, dass ich manchmal selbstzerstörerische Tendenzen entwickle?« Das fuchste sie immer noch. Auch wenn es stimmen mochte, gefiel es ihr nicht, für jeden so durchschaubar zu sein. Nicht mal für Arik. »Also, es war in der Zeit, als die Tempelritter in Ungnade fielen, die ganze Welt war in Aufruhr. Diverse Kreuzzüge hatten den gesamten Mittleren Osten in eine Krise gestürzt, und in Europa kam es zu Missernten, was wohl, wie die Wissenschaft heute weiß, an einem Klimawandel lag. Um 1300 begannen die Menschen zu hungern.« Sie erschauerte, trotz der warmen Temperatur, als sie sich daran erinnert, was für eine dunkle Zeit das für alle, sie eingeschlossen, gewesen war.
    »Ich verfiel in selbstzerstörerische Depressionen und wünschte mir nur noch, dass endlich die Apokalypse beginnen würde. Unter den Menschen wurde schon davon geredet. Zum ersten Mal, seit das Christentum Wurzel gefasst hatte, kam es zu massiven Ängsten. Seit damals glaubt jede Generation, sie werde das Ende aller Tage erleben, aber das war wirklich das erste Mal, dass es so etwas wie einen Massenkonsensus gab, weißt du?« Aber nein, das tat er natürlich nicht. Er war ja nicht da gewesen. Es war seltsam, mir jemandem zu reden, der so … jung war. »Na, jedenfalls war ich total wild darauf, dass es endlich so weit kam und wir den Mist hinter uns brachten.«
    »Darum hast du den Dolch gestohlen?«
    »Jepp. Ich hab ihn den Tempelrittern abgenommen. In der Daemonica steht, dass Resephs Siegel als Erstes brechen würde, also dachte ich, wenn ich Deliverance hätte, müsste ich mir keine Sorgen machen, dass Ares oder Than versuchen könnten, Pestilence zu töten. Darum hab ich ihn bis 1317 behalten, als die Aegis, die mir die Schuld für die Hungersnot in die Schuhe schob, einen Zauber ausführte, der

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