Eternal Riders: Limos (German Edition)
dem dunklen, feuchtkalten Keller unter ihrer Küche standen, und es gab nichts, was sie sich mehr wünschte.
Doch sie mied seine Umarmung, da sie sicher war, dass sie ihren Entschluss bereuen würde, wenn er sie erst einmal in seine starken Arme gezogen hatte.
»Limos?«
»Nicht.« Sie sprintete die Stufen hinauf, rannte durch die Küche und zur Haustür hinaus. Arik folgte ihr, aber sie ließ ihn nicht an sich heran. »Fass mich nicht an.«
Wie er da im Mondlicht vor ihr stand, glitzerten die Erkennungsmarken auf seiner bloßen Brust, als ob sie sie zu ihm locken wollten. Sie hatten sie getröstet, als er in Sheoul war, so wie sie jetzt hoffentlich ihm Trost spenden würden. »Was ist denn los, Liebling?«
»Ich habe einen gewaltigen Fehler gemacht, Arik.« Sie schlang die Arme um ihre Mitte, bemüht, sich zusammenzureißen. Komisch, dass sie sich in aller Ruhe Shorts und ein Tanktop angezogen hatte, nachdem sie von Hekili erfahren hatte, und jetzt auf einmal kurz davorstand, komplett zusammenzubrechen. »Ich habe zugelassen, dass das, was ich sein möchte , eine ganze Frau, eine Ehefrau, eine Mutter, das überschattet, was ich sein muss .«
»Wovon redest du nur?« Seine nackten Füße versanken im Sand, als er auf sie zuging, aber sie wich zurück.
»Ich war eine Närrin, die sich erhoffte, was sie niemals haben kann. Ich bin einer der apokalyptischen Reiter. Halb Dämon, halb Engel. Und ein Krieger ist nun mal nur zu dem einen Zweck da: zum Kämpfen.«
Der Ausdruck seines harten, kantigen Gesichts wurde grimmig. »Du bist all das und noch viel mehr. Du bist eine wunderschöne Frau, eine Ehefrau, und wir werden aus dir eine Mutter machen. Bis dahin werden wir Seite an Seite kämpfen –«
» Nein. « Sie hatte einen Aufschrei unterdrücken müssen, als sie hörte, was er sagte. Sie wünschte sich diese Dinge so sehr, aber es war nur ein Traum. »Das werden wir nicht. Es ist vorbei, Arik. Eine Scheidung ist in unserem Fall nicht möglich, aber eine Trennung schon.«
Sein Kopf zuckte zurück, als ob sie ihn geschlagen hätte. »Das ist nicht dein Ernst.«
»O doch. Du befindest dich meinetwegen in Gefahr. Du wirst dich immer in Gefahr befinden. Wenn nicht durch Pestilence, dann durch Luzifer. Sie werden dich töten, um mich zu verletzen. Damit kann ich nicht leben, Arik. Damit werde ich nicht leben.«
»Verdammt noch mal, Limos, es war meine Wahl, mit dir zusammen zu sein. Ich bin bereit, mit dieser Gefahr zu leben.«
Natürlich war er das. Er war mutiger als jeder andere, den sie kannte. Aber er war ein Sterblicher, und Mut brachte mehr Männer um als Feigheit.
»Ich aber nicht.«
Er biss die Zähne so fest aufeinander, dass sie das Knirschen des Zahnschmelzes hörte. »Das ist mir egal. Wir sind verheiratet. Das bedeutet, dass ich nicht gleich beim ersten kleinen Streit, den wir haben, weglaufe. Und vertrau mir, das hier zählt im Grunde noch nicht mal als Streit. Besauf dich erst mal, verprügel alle um dich herum, und sag mir, dass du ein paar Nachbarn gefickt hast, dann reden wir weiter.«
Sein Vater konnte wirklich von Glück sagen, dass er tot war, denn sonst würde sie ihn aufspüren und dafür umbringen, dass er seinem Sohn solche Erinnerungen aufgezwungen hatte.
Dann kam ihr in den Sinn, dass sie jetzt genauso weit gehen musste, denn sonst würde Arik sie niemals aufgeben. Sie würde sich hinterher für das hassen, was sie jetzt tun würde, aber zumindest wäre er am Leben.
Sie atmete tief ein und bereitete sich darauf vor, ihm einen Schlag zu versetzen, der ihn umhauen würde. »Wenn du meine Entscheidung nicht akzeptierst, kann ich dich dazu zwingen. Ich werde in deinen Kopf eindringen und ein bisschen kreativ werden, damit du dir einbildest, unsere Trennung wäre deine Idee und nicht meine. Ist es vielleicht das, was du willst?« Ihre Fähigkeit war viel zu beschränkt für so etwas, aber das wusste Arik hoffentlich nicht.
Er wurde blass, und Limos brach es das Herz. »Das würdest du nicht wagen. Du hast geschworen –«
»Das war eine Lüge.« Sie wappnete sich gegen seine Wut und Enttäuschung und zuckte mit den Schultern. »Daran solltest du inzwischen doch gewöhnt sein.«
»Limos …« Seine Stimme brach. Da erst dämmerte ihr, dass er so lange vermieden hatte, ihren Namen zu sagen und ihn in dieser Unterhaltung immer wieder aussprach, als ob er ihn als Rettungsleine benutzte. »Tu das nicht. Ich liebe dich. Du liebst mich.«
Und jetzt der K.-o.-Schlag. »Das«, sagte sie und
Weitere Kostenlose Bücher