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Eternal Riders: Limos (German Edition)

Eternal Riders: Limos (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Limos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Stimme zitterte kaum merklich, aber Arik kannte sie inzwischen gut genug, um das leichte Beben herauszuhören. »Du weißt schon, wie ein normales Mädchen. Nicht wie irgendein grässlicher Dämon.«
    Seine Faust ballte sich reflexartig um die Unterwäsche und zerdrückte sie, so wie ihren Traum einer perfekten Hochzeit. Wie konnte er nur so mit ihr mitfühlen und zugleich so verdammt wütend sein?
    »Du bist keins von beidem, Limos.« Er hörte sie schniefen und wandte sich endlich um, um sie anzusehen. Beinahe hätte er seine letzte Aussage zurückgenommen, denn in diesem Augenblick sah sie tatsächlich wie ein ganz normales Mädchen aus.
    Sie trug wieder den kuscheligen rosa Bademantel, der sie von Kopf bis Fuß einhüllte. Ihr Haar war tropfnass, und ihre schönen Augen waren rot und geschwollen. Warum weinten Frauen eigentlich unter der Dusche? Er erinnerte sich, dass seine Mom und seine Schwester genau dasselbe getan hatten. Sie hatten es zwar geleugnet, aber er war nicht dumm, und manchmal hörte er trotz des rauschenden Wassers ihr Schluchzen.
    Damals war er so hilflos gewesen, aber das würde er nie wieder sein. Es ging gegen seine Natur, eine Frau leiden zu lassen, daher stand er auf und ging auf sie zu.
    Kaum war er zwei Schritte weit gekommen, als die Tür aufplatzte und Ares hereinmarschiert kam. Seine Miene war eine schwarze Wolke. Innerhalb einer Sekunde hatte er die Lage erfasst und wusste, dass die Bedrohung vorerst von Limos abgewendet war.
    Zumindest die Bedrohung aus der Unterwelt. Die Bedrohung durch Ares war nach wie vor auf dem Tisch, und Arik beeilte sich, ihn abzufangen.
    »Gib ihr noch ein bisschen Zeit«, begann er, doch Ares unterbrach ihn mit wütendem Knurren.
    »Zeit? Sie hatte fünftausend Jahre Zeit, um uns reinen Wein einzuschenken.«
    »Ares.« Limos’ Stimme war verzweifelt. »Hör mir zu –«
    »Ich hab dir lange genug zugehört!« Ares steuerte auf sie zu, aber Arik stellte sich dem riesigen Kerl in den Weg.
    »Nicht, Reiter. Keinen Schritt weiter. Ich schlage vor, du gehst jetzt.« Er wartete ab, Brust an Brust mit Ares. Die fünf Zentimeter Luft zwischen ihren Nasen surrten vor Aggression.
    Arik bezweifelte keine Sekunde, dass er gleich zu Brei geschlagen werden würde, aber er müsste sich schon sehr täuschen, wenn er nicht selbst auch den ein oder anderen Treffer würde landen können, ehe er zu Boden ging.
    Ares bleckte die Zähne, und ein tiefes, animalisches Knurren ließ seine Brust erbeben. »Sie ist meine Schwester. Ich erledige das.«
    »Sie ist meine Frau «, gab Arik zurück. »Ehemann schlägt Bruder. Also verzieh dich und komm erst wieder, wenn du dich wieder unter Kontrolle hast.«
    Eine angespannte Sekunde verging. Dann zwei. Dann ungefähr eine Million, und gerade als Arik dachte, er könnte ja genauso gut den ersten Schlag landen und die Party einläuten, nickte Ares kurz.
    »Ich gehe, weil ich dich respektiere, Mensch. Was du für uns getan hast, kann dir nie vergolten werden.« Sein düsterer Blick wanderte zu Limos. »Aber dies ist noch nicht vorbei.«
    Ares ging, und Arik hätte schwören können, dass die ganze Insel vor Erleichterung aufatmete.
    Limos legte ihm die Hand auf die Schulter. »Hasst du mich?«
    Er schloss die Augen und drehte sich zu ihr um. »Nein.« Er nahm sie in die Arme. Seine Wut verflog, als das Adrenalin sich verflüchtigte. »Ich hasse es, dass du deine Brüder die ganze Zeit belogen hast, aber dich hasse ich nicht.« Er drückte ihr einen Kuss aufs Haar. »Und wenn es dich tröstet – ich glaube nicht, dass deine Brüder dich hassen.«
    Ein Schaudern ließ ihren zarten Körper erbeben; eine Erinnerung daran, dass sie trotz der Kraft, über die dieser Körper verfügte, immer noch Schmerzen empfinden konnte, und in diesem Augenblick war sie in einem emotional überaus fragilen Zustand. Ihm blutete das Herz, weil dies etwas war, das er nicht reparieren konnte. Wenn es sich um ein in seine Einzelteile zerlegtes M16-Gewehr gehandelt hätte oder um einen kaputten Motor, dann hätte er gewusst, was zu tun war.
    Eine gebrochene Frau hingegen verlieh ihm dieses schreckliche Gefühl der Hilflosigkeit … und den primitiven Wunsch, denjenigen umzubringen, der sie verletzt hatte. Unglücklicherweise war da nur die Sache mit der Unsterblichkeit ihrer Brüder.
    Ihre Arme legten sich um seine Taille, und sie vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. »Liebe mich, Arik. Mach, dass das alles verschwindet.«
    Das konnte er immerhin tun. Nein, nichts

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