Eternal Riders: Limos (German Edition)
herausgefunden haben. Und möglicherweise kann sie uns mit ihrer Gabe dabei helfen, Limos’ Agimortus zu finden.«
»Das ist doch eine gute Nachricht«, sagte Arik. Er wischte sich einige Wassertropfen von der Stirn. »Wir wissen, dass es ein kleines Gefäß ist, aber über seine Geschichte ist nichts bekannt. Vielleicht könnt ihr uns ja mal aufklären.«
»Die Aegis und das R- XR wissen alles, was sie wissen müssen«, sagte Than.
Arik verdrehte die Augen. »Ihr arroganten Ärsche. Euer uralter Groll gegen die Aegis verblendet euch.«
»Mensch«, blaffte Than ihn an, »wage es nicht, so mit uns zu reden.«
Ariks Lider senkten sich, sein Körper wurde weich, und Limos verspannte sich. Reseph reagierte genau auf dieselbe Weise, und zwar immer dann, wenn er am tödlichsten war.
»Verpiss dich, Reiter.«
Limos sprang zwischen Arik und Thanatos, um das Unvermeidliche noch ein wenig aufzuschieben. »Ihr beruhigt euch jetzt mal ganz schnell, alle beide. Arik hat recht.« Mit Hoffnung auf seine Unterstützung warf sie Ares einen Blick zu und wurde nicht enttäuscht. Wenn es um Taktik ging, ließ er nicht zu, dass Gefühle seinen Verstand trübten.
»Ich stimme ihr zu«, sagte er. »Zuerst war ich auch skeptisch, aber es ist Zeit, dass wir der Aegis wieder unser Vertrauen schenken. Wir mögen zwischenzeitlich einige Fortschritte im Kampf gegen Pestilence gemacht haben, aber wir machen uns nur etwas vor, wenn wir glauben, dass wir ihn ohne die volle Kooperation der Menschen besiegen können.«
Thans Seelen wirbelten um seine Füße, als seine Emotionen hochkochten, aber bevor sie außer Kontrolle geraten konnten, nahm Limos seine Hand. »Hör auf, Bruder. Du weißt, dass wir das tun müssen.«
Seltsam, Thanatos war von ihnen immer der Ruhigste gewesen, aber gleichzeitig auch der Unbeständigste. Reseph hatte seine Gefühle stets offen zur Schau getragen, während Ares die seinen ein wenig besser unter Kontrolle hatte, und Limos stand irgendwo dazwischen. Aber Than … er war eine unterirdische Quelle von Emotionen, die nur ein Idiot anzapfen würde.
»Wir arbeiten doch schon mit ihnen zusammen«, wandte Than ein.
»Ja«, stimmte Ares zu, »aber wir haben uns ziemlich bedeckt gehalten. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir wenig zu verlieren, wenn wir unser Wissen mit ihnen teilen.«
Es folgte angespannte Stille, während Thanatos einem nach dem anderen in die Augen sah. »Tut, was ihr für das Beste haltet«, sagte er schließlich, warf jedoch Ares und Limos einen Blick zu, der deutlich besagte: Aber mischt euch nicht in mein Privatleben ein .
Schließlich war es ja auch nicht so, als ob Thanatos’ Geheimnisse der Aegis auf lange Sicht irgendeinen Nutzen bringen würden. Sein Agimortus musste weder gefunden noch bewacht werden. Thanatos konnte ihn ganz allein beschützen.
Nachdem sie das jetzt geklärt hatten, wandte Limos sich wieder Arik zu. »Also, zurück zu meinem Agimortus . Es heißt, dass er in etwa die Größe eines Sakebechers habe und aus Elfenbein oder Knochen besteht. Er wurde von einer versklavten Dämonenrasse geschaffen, den Isfet, die ihn als Maßeinheit benutzten. Ein Isfet verschaffte sich mithilfe des Bechers seine Freiheit und ein Leben im Menschenreich, aber nur auf Kosten des Lebens seiner Schwester. Er musste ihr Blut aus dem Becher trinken, was ihm zu Unsterblichkeit und menschlicher Gestalt verhalf. Als sein Clan ihn fand, brachten sie ihn nach Sheoul zurück und verbargen den Becher, damit er ihn nicht länger benutzen konnte, und so verlor er seine Unsterblichkeit. Im Lauf der Zeit starben die Dämonen, und der Becher wurde vergessen. Es existieren Hunderte Theorien darüber, wo er verborgen sein könnte, aber wir haben diese Orte schon alle abgesucht.«
Sie hielt inne, wartete darauf, dass Arik Fragen stellen würde, aber er verharrte regungslos, sah sie nicht einmal an. »Arik?«
Ariks Blick war unverrückbar auf den Wald gerichtet. »Da draußen ist etwas.«
»Ich sehe nichts.« Auch wenn Ares nichts sah, legte er doch gleich wieder seine Rüstung an.
»Ich auch nicht.« Arik baute sich mit gespreizten Beinen und gestrafften Schultern auf. Angesichts seiner Gefechtsposition lief Limos ein Schauder über den Rücken. Als er ihr mit einer beschützerischen Geste bedeutete, sich hinter ihn zu begeben, gehorchte sie sogar. Als könnte sie nicht selbst auf sich aufpassen. Merkwürdigerweise wurde ihr bei der Vorstellung, dass er sie beschützen wollte, ganz warm ums Herz. »Ich
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