Eternal Riders: Limos (German Edition)
angeheirateten Verwandten geführt wurde, Serena und Idess. Das war schon wirklich seltsam. Ein Krankenhaus, das von Dämonen geleitet wurde, mit einer Kita, die von einem Werwolf, einem Vampir und einem Ex-Engel geführt wurde. Das könnte Stoff für ein Buch oder eine Fernsehserie liefern.
Arik stellte einen Fuß auf die Fußstütze des Barhockers und lehnte sich zurück, sodass die Sonne auf seine bloße Haut schien. »Ich wette, im Krankenhaus ist jede Menge los.«
»Überall ist viel los. Es steht echt schlimm, Mann.« Kynan fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Die Aegis hat sowieso schon viel zu wenig Leute, und inzwischen haben wir beinahe zehn Prozent unserer Wächter durch Morde oder in Kämpfen mit Dämonen verloren. Wir haben sogar einen Ältesten verloren. Decker hat seinen Platz eingenommen.«
Arik riss die Augen auf. »Du hast Decker zum Ältesten gemacht? Er ist doch nicht mal ein Aegi.«
»Jetzt schon.«
Arik rieb sich den Nacken, fassungslos über diese neue Wendung. »Wow. Die Aegis wählt ihre Leute ja wirklich sehr sorgfältig aus, was?«
»Haha.« Kynan schüttelte den Kopf. »Wir hatten noch einige andere Kandidaten in der engeren Auswahl, aber wir haben uns dazu entschlossen, jemanden aus dem R- XR zu nehmen.«
»Wieso? Du hattest uns, na ja, ihn doch schon als Berater an Bord.«
»Ja, sicher, aber als Ältester hat er jetzt auch Zugang zu sensiblen Informationen, und wenn er jetzt schwört, irgendetwas geheim zu halten, ist er dazu verpflichtet.«
»Du meinst, etwas vor dem R- XR geheim zu halten.« Arik hasste diesen Geheimhaltungsscheiß. Wie zur Hölle sollten sie denn dieses Puzzle um das Ende der Welt lösen, wenn die Mitspieler einander ihre Teile nicht zeigten?
Ky zuckte mit den Schultern. »Also, jetzt, wo du wieder zurück bist …« Er verstummte. »Du bist doch zurück, oder?«
Arik sah zu einer Möwe empor, die soeben über sie hinwegsegelte, und fragte sich, wie er darauf antworten sollte. Er war immer noch sehr durcheinander. Pestilence hielt die Eigentumsurkunde über seine Seele in Händen, er reagierte auf Spione wie ein Drogenhund auf Heroin, ein ganzer Haufen von Leuten wollte ihn tot sehen, und dann war da noch dieses … was auch immer es war, zwischen ihm und Limos.
»Hör mal.« Kynan unterbrach Ariks Überlegungen. »Wenn du noch Zeit brauchst, Ferien … eine Therapie … das ist doch verständlich. Es wird sogar verlangt. Aber die Lage der Welt wird sich in absehbarer Zeit nicht verbessern. Die Apokalypse hat eine kurze Pause eingelegt, aber sie klopft schon wieder an unsere Tür. Wir brauchen dich, Mann.«
»Glaub mir, ich sehne mich danach, den Dämonen in den Arsch zu treten, aber ich bin nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, jetzt schon fortzugehen.«
»Was denn, du willst hierbleiben?«
Dämlich, wie er nun mal war, wollte er das tatsächlich. Hey, schließlich gab es nichts Besseres als ein bisschen selbst auferlegte Folter, erst damit war doch das Leben komplett. »Meine Seele ist in Gefahr. Wenn ich sterbe, ist meine Seele Pestilence ausgeliefert. Das ist eine lange Geschichte, aber sollte er beschließen, dass er mich tot sehen will, bin ich hier vermutlich am sichersten. Unsere beste Verteidigung gegen einen bösen Reiter ist ein anderer Reiter.«
»So eine Scheiße.« Kynan rieb sich das Gesicht. »Ich könnte jetzt echt einen doppelten Whiskey gebrauchen.«
»Ich bin sicher, Flicka bewahrt hinter der Bar jede Menge harte Sachen auf.«
»Flicka?«
»Ich will ihren Namen nicht sagen.«
»Und darum gibst du ihr Pferdenamen?« Ky hob eine dunkle Augenbraue. »Ich kann’s kaum erwarten, wie sie auf Mr. Ed reagiert.«
Die hölzerne Doppeltür, die vom Wohnzimmer auf die Veranda führte, öffnete sich sperrangelweit, und Arik sprang auf die Füße, als Runa heraustrat, Shade an ihrer Seite.
»Schwester!« Als Arik auf sie zukam, schob Shade seinen riesigen Körper in den Weg, während ihm die Bedrohlichkeit förmlich aus allen Poren triefte. Was zur Hölle sollte das denn?
Runa ignorierte das Verhalten ihres Gefährten einfach, ging um ihn herum und warf sich in Ariks Arme.
»Gott sei Dank«, flüsterte sie. »Gott sei Dank geht’s dir gut.«
»Ja.« Es schnürte ihm die Kehle zu. »Ja, mir geht’s gut.«
Sie zog sich ein wenig zurück, damit sie sein Gesicht sehen konnte. »Du weißt doch, dass ich es bin, oder?«
»Äh, ja klar.« Was sollte das nun wieder?
»Ist mit dir wieder alles in Ordnung?«, fragte Shade. »Denn wenn
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