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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Unrat übersäten Mittelgang entlang. Die Bänke lagen kreuz und quer herum.
    Wie er vermutet hatte, waren die Dracul auch schon in der Kirche gewesen. Auf den einst kunstvoll verzierten Marmoraltar waren die primitiven Umrisse eines Drachen gesprüht.
    Jetzt war er komplett ruiniert. Was auch immer die Gemeinde an Geld für die Renovierung aufgebracht haben mochte, sie würden viel mehr brauchen, um den Altar reinigen zu lassen.
    Lucien schüttelte den Kopf. So viel sinnlose Zerstörung. So viel Missachtung ästhetischer Schönheit.
    Er hörte ein Geräusch hinter sich und wirbelte herum, ein kleines bisschen langsamer als sonst, weil der Angriff vor der Kirche ihn viel Kraft gekostet hatte.
    Aber zum Glück war es nur eine Taube, die von den umgestürzten Bänken hochflatterte. Die Dracul waren nicht mehr da. Wahrscheinlich hatte sie der ineffektive Versuch, ihn zu ermorden, frustriert.
    Erleichtert darüber, dass er sich nicht schon wieder verteidigen musste, ließ er seine Schultern ein wenig sinken. Die Heilung der Wunden, die ihm die Dracul geschlagen hatten, hatte ihn Kraft gekostet. Es wäre nicht richtig gewesen, dem Mädchen den Anblick seines zerrissenen Gesichts und seines Körpers zuzumuten, deshalb hatte er die Wunden bereits geheilt, während sie geschlagen wurden. Es gab nur wenige Menschen, die den Anblick eines Mannes, dessen Gesicht von Fledermäusen zerfetzt worden war, ertragen konnten …
    … die meisten konnten es nicht.
    Das Mädchen, das mit dem Hund spazieren gegangen war, gehörte eindeutig zur zweiten Kategorie. Sie war ihm wie jemand vorgekommen, der danach strebte, richtig und gut zu handeln. Ihre Gedanken waren allerdings aus irgendeinem Grund so schwer zu durchdringen gewesen wie ein Regenwald.
    Manche Menschen waren so. In manchen Köpfen war es trocken und öde wie in einer Wüste, und entsprechend leicht fand man hindurch. Bei anderen war es eher wie bei dem Mädchen – man konnte sich nur mit der Machete durchkämpfen.
    Es war seltsam, dass so ein hübsches, lebhaftes Mädchen so viel emotionalen Ballast mit sich herumschleppte. Allerdings vertraute er darauf, dass ihre dunklen Geheimnisse nicht dem Gedächtnisverlust zum Opfer fallen würden, mit dem er sie versehen hatte, damit sie sich nicht an den Zwischenfall erinnerte.
    Er wünschte, er hätte auch so viel Glück. Verdammte Dracul!
    Lucien stand in den Ruinen der Kathedrale und überlegte seinen nächsten Schritt. Bald würde die Sonne aufgehen. Er musste sich zurückziehen, und dann musste er ein paar Worte mit seinem Halbbruder Dimitri reden.
    Und er musste natürlich einen großzügigen Scheck für den Renovierungsfonds der Sankt-Georgs-Kathedrale ausstellen.

18
    Mittwoch, 14. April, 8.45 Uhr
Tennessean Hotel
Chattanooga, TN
     
     
    Alaric, der gerade von seinem morgendlichen Schwimmtraining kam, starrte auf die Nachricht auf seinem Computerbildschirm.
    Das war ja zu schön, um wahr zu sein.
    Sie sind herzlich eingeladen …
    Wozu: Zu einem eleganten Dinner bei uns zu Hause, 910 Park Avenue, Apt. 11 A
    Wann: Donnerstag, 15. April um 19.30 Uhr
    Warum: Emils Cousin, der Prinz, ist in der Stadt!
    »Woher hast du das?«, fragte er Martin über sein Handy.
    »Die IT-Abteilung hat es bei einem Routinedurchlauf gefunden und gedacht, es könnte vielleicht was sein.«
    Der Vatikan hatte sich vor einiger Zeit eine Hightechausrüstung angeschafft und beschäftigte mittlerweile eine ganze Flotte von Computerprogrammierern und Analytikern für die Geheime Garde, damit sie immer auf dem neuesten Stand waren.
    »Und wie kommen sie auf die Idee«, fragte Alaric auf Italienisch, »dass das etwas mit unserem Prinzen zu tun hat?«
    Martin klang ungeduldig. Und das war kein Wunder. In Rom war Siestazeit, jedenfalls für Martins Tochter Simone.
Und für Martin, der sich immer noch von seinen Verletzungen erholte, wahrscheinlich auch.
    »Sie überprüfen alle Passagierlisten von jedem Flug nach New York, sowohl privat als auch kommerziell, und auf einem Flug von Bukarest gestern Abend war ein Lucien Antonescu, Professor für alte römische Geschichte. Er ist erster Klasse geflogen.«
    »Und?«
    Alaric langweilte sich bereits. Der Fall Felix war nicht so aufregend gewesen – wenn man einmal davon absah, dass Alaric durchs Fenster gesprungen war, was ihm natürlich gefallen hatte. Und das Frühstücksbuffet, das er auf dem Weg vom Swimmingpool zu seinem Zimmer in Augenschein genommen hatte, war nicht besonders inspirierend gewesen,

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