Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
Vom Netzwerk:
Unbekannten an. »Ich habe Ihnen doch gar nicht gesagt, wo ich wohne. Ich habe Ihnen noch nicht einmal meinen Na…«
    Jack Bauer zog winselnd an der Leine. Er wollte unbedingt weg von dem Mann, der ihnen das Leben gerettet hatte.
    »Doch, natürlich. Es war wundervoll, Sie kennen gelernt zu haben, Meena«, sagte der Mann und nahm seinen Arm von ihren Schultern. »Aber es wäre besser, wenn Sie den Vorfall jetzt vergessen würden und hineingingen.«
    Die Eingangstür glitt mit einem leisen Wusch automatisch auf. Pradip regte sich und hob den Kopf, und Meena machte ein paar Schritte. Auf der Schwelle jedoch blieb sie stehen und drehte sich um.
    »Ich weiß noch nicht einmal, wie Sie heißen«, sagte sie zu dem Fremden, der wartend dastand, als wolle er sich vergewissern, dass sie auch heil nach Hause kam.
    »Ich heiße Lucien«, sagte er.
    »Lucien«, wiederholte sie, um ihn nicht zu vergessen. Allerdings war es unwahrscheinlich, dass sie überhaupt etwas von den Ereignissen dieser Nacht vergessen würde. »Nun, vielen, vielen Dank, Lucien.«
    »Gute Nacht, Meena«, sagte er. Und dann zog Jack Bauer sie endgültig in das Gebäude hinein.
    Als Meena sich noch einmal umdrehte, war er gegangen, und sie war sich auf einmal nicht mehr sicher, ob er überhaupt jemals da gewesen war. Aber in ihrer Wohnung stellte sie fest, dass die Knie ihrer Pyjamahose schmutzig vom Asphalt des Bürgersteigs waren.
    Ein Beweis, dass der Vorfall keineswegs ein Traum – oder eher ein Albtraum – gewesen war.

17
    Mittwoch, 14. April, 4.45 Uhr
Sankt- Georgs-Kathedrale
180 East 78th Street, New York
     
     
    Es war unerträglich. Sie hatten ihn angegriffen, und zwar in aller Öffentlichkeit, wo es jeder hätte sehen können. Und es hatte tatsächlich jemand gesehen. Zugegeben, nur das Mädchen, und sie hatte einen viel zu großen Schock erlitten, um jemandem zusammenhängend davon zu erzählen …
    … falls sie sich überhaupt an etwas erinnern konnte, was nicht der Fall sein würde.
    Aber darum ging es nicht.
    Jemand würde dafür bezahlen müssen.
    Die Frage war nur, wer?
    Nachdem er das Mädchen sicher nach Hause gebracht hatte, machte Lucien sich wieder auf den Weg zur Kirche. Die Ironie ihrer Adresse war ihm nicht entgangen, das war wahrscheinlich zu erwarten gewesen. Im Grunde bestand ja auch Manhattan genau wie seine Heimatstadt nur aus kleinen Dörfern. Die Leute bewegten sich selten aus ihrer Umgebung heraus, vor allem junge Frauen, die um vier Uhr morgens kleine, flauschige Hunde spazieren führten. Nachdenklich stellte Lucien sich vor die Kathedrale und starrte zu den Türmen hinauf.
    Die Sankt-Georgs-Kathedrale. Auch diese Ironie war an ihn nicht verschwendet. Hatte der heilige Georg nicht den Drachen erschlagen?
    Und jetzt stand die Kirche leer, weil sie renoviert wurde. Gab
es einen besseren Zeitpunkt für die Kinder des Dracul, wie es in seiner Sprache hieß, um sie zu entweihen?
    Und es gab auch keinen besseren Zeitpunkt, um dem einzigen rechtmäßigen Sohn des Prinzen der Dunkelheit die Botschaft zu übermitteln, dass sie sich nicht länger seiner Herrschaft unterwerfen würden.
    Seufzend stieg Lucien die Stufen hinauf, wo er gerade eben den Angriff seiner eigenen Spezies abgewehrt hatte. Sie mussten von seiner Ankunft erfahren haben, kaum dass er einen Fuß auf amerikanischen Boden gesetzt hatte, weil sich so viele zusammengetan hatten, um zu versuchen, ihn zu vernichten.
    Es enttäuschte ihn ein bisschen zu entdecken, dass seine eigene Sippe ihn so sehr hasste. Andererseits hatte er nie Wert darauf gelegt, geliebt zu werden. Er wollte nur, dass sie ihm gehorchten.
    Lucien blickte die Straße auf und ab, um sich zu vergewissern, dass er allein war – keine hübschen, mit Pyjama bekleideten Spaziergängerinnen mehr –, hob die blaue Plane an, die die Kathedrale umgab, und schlüpfte dahinter. Die stark renovierungsbedürftige Kirche erhob sich vor ihm. Einige der Buntglasfenster waren zerbrochen, obwohl sie durch Metallgitter geschützt waren.
    Allerdings würde ihn das kaum aufhalten, und auch keinen anderen seiner Art.
    Jetzt waren sie natürlich alle weg. Wie lange mochten sie gewartet haben, weil sie ja wussten, dass er auf dem Weg zu Emil bei ihnen vorbeikommen musste? Er konnte sich ihr Kichern und ihre Bemerkungen nur zu gut vorstellen. Vor allem bei den Frauen. Weibliche Vampire hatten schon immer giftige Zungen gehabt.
    Rasch huschte er durch die mit einer Kette versperrten Türen
in die Kirche und ging den mit

Weitere Kostenlose Bücher