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Eulenspiegel

Eulenspiegel

Titel: Eulenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Stuhl zu ihm um. »Na, Erfolg gehabt?«
    »Hallo, Süße.« Er küßte sie nachdrücklich. »Geht’s dir gut? Wie war dein Spaziergang?«
    »Ach, Helmut! Du brauchst mich nicht wie ein rohes Ei zu behandeln. Ich bin wirklich nicht beleidigt, und mir geht es auch wieder gut.«
    »Na, ich weiß nicht«, zweifelte er, zog einen Stuhl heran und setzte sich dicht neben sie.
    Sie lachte. »Jetzt komm, wir wollen hier endlich fertig werden. Ich hab nämlich keine Lust mehr. Also, was ist mit dem Auto?«
    »Steht unten. Van Gemmern hat es einschleppen lassen. Der Halter ist ein Edgar Stach aus dem Katzenhof in Materborn, Bankkaufmann. Ich habe ihn abgeholt, er hat sich den Wagen angesehen, aber aufgefallen ist ihm nichts. Der ED hat Schmutzproben von den Reifen genommen und will die morgen mit den Bodenproben vom Tatort vergleichen.«
    »Und wie ist dem Stach der Wagen geklaut worden?«
    »Ziemlich dreist. Stach ist wie jeden Tag in der Mittagspause zum Essen nach Hause gekommen und hat den Wagen vor seiner Garage abgestellt. Die liegt so zwanzig, dreißig Meter von seinem Haus weg, kennst du bestimmt. Da ist so eine ganze Reihe Garagen, die die Bewohner der beiden Wohnblöcke anmieten können. Als Stach um halb zwei wieder zur Arbeit fahren will, ist sein Auto weg. Er schwört Stein und Bein, der Wagen wäre abgeschlossen gewesen, aber van Gemmern glaubt ihm nicht.«
    »Vielleicht hat Stach ja Angst vor der Versicherung.«
    »Für die Möhre kriegt der sowieso nichts mehr, die ist elf Jahre alt. Stach sagt, er hätte schon alle Nachbarn gefragt, aber keiner hätte was beobachtet. War ja Mittagszeit, die saßen alle am Tisch.« Toppe rieb sich erschöpft die Stirn. »Ich werde dann wohl übermorgen brav meine Runde dort drehen. Am besten um die gleiche Tageszeit, da erwische ich höchstwahrscheinlich dieselben Leute.«
    »Hej«, Astrid stupste ihn an. »Jetzt häng nicht so durch!«
    »Vielleicht bringt uns der Aufruf in der Zeitung ja weiter …«
    »Bestimmt! Ich habe übrigens was für dich. Gerade im Computer gefunden: Heinrichs’ Russengeschichte. Bei den beiden Raubüberfällen in Dormagen und Grevenbroich waren die Tatfahrzeuge geklaut, und beide Male haben die Täter sie auf Supermarktparkplätzen stehen lassen. Ich schätze mal, die sind dort in ein anderes Auto umgestiegen.«
    »Und dabei hat sie keiner beobachtet?«
    »Anscheinend nicht. Aber beide Überfälle waren freitags, und da ist in den Supermärkten Großkampftag. Bei Aldi war gestern um die Zeit bestimmt auch die Hölle los.«
    »Und du meinst, das kriegt keiner mit, wenn jemand vier Alukästen umlädt?«
    »Natürlich müssen wir das überprüfen. Aber ich kann dir nur sagen, ich würde das nicht mitkriegen. Ich bin so froh, wenn ich aus dem Ladengewühl und der Kassenschlange raus bin und meine Sachen ins Auto packen kann, daß es mich herzlich wenig interessiert, was andere Kunden einoder aus- oder umladen. Vielleicht haben die die Kästen ja in Plastiktüten gepackt oder in Kisten. Bei Aldi stehen genug leere Kartons hinter der Kasse.«
    Toppe grübelte. »Mir schmeckt die ganze Sache nicht: organisiertes Verbrechen … Ich kann dir nicht mal genau erklären, warum. Aber einer unserer Täter spricht mit starkem niederrheinischen Akzent, das Auto wird in Materborn geklaut und in Materborn wieder abgestellt.«
    Astrid stutzte. »Was willst du sagen? Etwa, daß die Täter aus Materborn kommen? Die haben den Wagen bei Aldi stehen lassen und sind dann zu Fuß nach Hause gegangen, oder was?«
    Toppe blieb ernst. »Theoretisch ist auch das möglich.« Er stand auf und reckte sich.
    »Und was ist mit den ganzen Übereinstimmungen zu den anderen Fällen?«
    »Davon hätten wir normalerweise noch gar nichts gewußt. Schalt das Mistding ab, und laß uns endlich nach Hause gehen. Ich bin hundemüde.«

5
    Der Sonntag war ein Frühlingstag wie aus dem Bilderbuch, klar und nicht zu warm.
    Toppe genoß den Duft der feuchten Erde, er genoß sogar das Umgraben, obwohl er sich heute abend wahrscheinlich nicht mehr würde rühren können.
    Gabi und Astrid wollten unbedingt ein größeres Erdbeerbeet anlegen, und deshalb beackerte er dieses Stück Obstwiese. Zuerst hatte er die Grasnarbe in Soden abtragen müssen; dagegen war das Graben jetzt ein Kinderspiel.
    Die beiden Frauen hackten die Gemüsebeete auf der anderen Seite des Gartenweges. Dabei redeten sie leise über Filme oder vielleicht auch über Männer – er hatte Namen gehört, Kevin Costner, Robert Redford

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