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Eulenspiegel

Eulenspiegel

Titel: Eulenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Türschild. Er schellte zweimal, aber offenbar war niemand zu Hause.
    »Hoppla!« Im letzten Moment konnte er zur Seite springen, sonst wäre ihm das kleine Mädchen mit seinem Fahrrad in die Beine gefahren.
    Sie blieb stehen und sah ihn aus großen schwarzen Augen erschrocken an.
    »Ist nichts passiert«, beruhigte Toppe sie. »Bist du immer so stürmisch?«
    Sie schüttelte die dunklen Locken und kniff die Lippen zusammen.
    »Wie heißt du denn?«
    »Barbara.« Dann hob sie die Hand und streckte die Finger. »Und ich bin soviel!«
    War die niedlich! »Fünf Jahre alt? Da bist du ja schon richtig groß. Wohnst du hier?«
    Sie nickte nachdrücklich. »Aber Mama und Papa sind arbeiten.«
    »Und du bist alleine?«
    »Nein«, antwortete sie entrüstet. »Ich bin doch bei Oma.«
    Toppe folgte ihrem Blick. Im Nachbarhaus beugte sich eine ältere Frau aus dem Fenster und beäugte ihn mißtrauisch. »Was machen Sie da? Was wollen Sie von dem Kind?«
    »Keine Sorge«, rief Toppe und ging hinüber. »Ich bin von der Polizei.«
    »Ach, Sie sind das! Dann Entschuldigung, aber man kann nicht vorsichtig genug sein heutzutage.«
    Toppe nickte freundlich, kam aber nicht dazu, seine Fragen zu stellen.
    »Meine Nachbarin hat mich schon angerufen, daß Sie hier herumlaufen. Ich habe nichts gesehen. Ich kümmere mich nicht um andere Leute. Und meine Kinder arbeiten den ganzen Tag.«
    »Kommen die denn in der Mittagspause nicht nach Hause?«
    »Nur meine Tochter manchmal …«
    »War sie am Freitag mittag hier?«
    »Doch, ich glaube, sie war kurz da, aber die hat auch nichts gesehen, sonst wüßte ich das.«
    Toppe überlegte, dann holte er seine Karte aus der Jackentasche und reichte sie zum Fenster hoch.
    »Wir machen das ganz einfach. Sie geben Ihrer Tochter meine Telefonnummer, und wenn ihr doch etwas einfällt, soll sie mich anrufen.«
    Die Frau streckte den Arm aus, kniff die Augen zusammen und versuchte, die Karte zu entziffern. »Wenn Sie meinen.«

    Am schlechtesten gelaunt war an diesem Morgen sicherlich Norbert van Appeldorn.
    Er saß mit Ackermann in der Gerichtskantine, wo man für wenig Geld gut essen konnte, aber vor lauter Wut brachte er keinen Bissen herunter. »Was fällt dem Arschloch von Staatsanwalt eigentlich ein, uns mit dieser lauwarmen, gequirlten Scheiße abzuspeisen!«
    »Baa«, schüttelte sich Ackermann, »du kannst aber fiese Wörters. Gut, dat die Mutti dat nich’ gehört hat.«
    Van Appeldorn knirschte mit den Zähnen. »Ich warn’ dich, Ackermann, noch ein Wort von deiner Mutti!«
    Ackermann machte sich nicht die Mühe runterzuschlucken. »Wat regst du dich bloß so auf, Norbert«, schmatzte er. »Dat mußte doch kapieren, wenn die ’ne heiße Spur haben, un’ wir funken denen dazwischen, dann machen wir vielleicht die Pferde scheu.«
    Van Appeldorn stierte ihn an. »Weißt du was? Du kannst mich mal! Mach, was du willst. Bleib ruhig hier sitzen und lamentiere weiter rum, oder von mir aus fahr zu deiner Mutti, ich gehe jetzt jedenfalls zum Stein.«
    »Zum Stein?« Ackermann ließ die Gabel auf den Teller klirren. »Aber der hat doch mit Wirtschaft ga’ nix zu tun.«
    »Nee, aber mit Mord und Totschlag. Und darum geht es hier schließlich.«

    Bei der Teamsitzung war van Appeldorn wie ausgewechselt. Er lümmelte sich in seinen Sessel und schnurrte wie ein Kater. »Es gibt Momente, da liebe ich meinen Beruf über alles.«
    Toppe wußte nicht, was er von dieser seltsamen Stimmung halten sollte. »Dann laß uns mal teilhaben«, meinte er.
    »Da sind erst einmal die 750.000 Mark. Hoymann liegt gar nicht so falsch, indirekt handelt es sich tatsächlich um die Lohngelder der Schwarzarbeiter. Diese vier deutschen Unternehmer buchen die Arbeitertrupps über den Typen in Ubbergen. An den überweisen sie wöchentlich die Arbeitslöhne. Der Holländer stellt dann den Arbeitern Barschecks aus, die sie freitags auf der Post in Kranenburg einlösen.«
    »Verstehe ich nicht«, versuchte Toppe die Geschichte auf die Reihe zu kriegen. »Hast du nicht letztens gesagt, die Arbeiter wohnen in Holland? Wieso lösen sie die Schecks dann in Kranenburg ein?«
    »So weit sind wir noch nicht durchgestiegen. Stein konnte sich bis jetzt ja nur einen groben Überblick verschaffen. Eines ist jedenfalls sicher: Weil freitags in Kranenburg so viele Leute mit Schecks auf der Matte stehen, brauchen die da reichlich Bargeld, und das wird von der Hauptpost in Kleve angeliefert.«
    »Das ist schon klar«, erwiderte Toppe. »Aber 750.000

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