Europa-Handbuch - Europa-Handbuch
Beitrag in diesem Band zur »Tschechischen Republik«.
3 Z rozhovoru predsedy vlády SR Jána Carnogurskeho pro Rudé Právo. 23. září 1991, in: CZP. Dokumenty 8/9 (1991), S. 967.
4 Im Gegenteil, Ende 1991 wurden ca. 2,5 Millionen Unterschriften für die Abhaltung eines Referendums über die Zukunft der Föderation gesammelt, das dazu dienen sollte, den gemeinsamen Staat zu retten. Vgl. Pithart, Petr: Cesky pohled: Slovensko má stále ještě šanti stát se politickým národem, in: Mezinárodní politika 7 (1997), S. 9-11.
5 Die Wahlergebnisse: HZDS 40,6 Prozent, ZRS 8,7 Prozent, SNS 6,0 Prozent, SDL 12,0 Prozent, KDH 11,3 Prozent, DU 11,3 Prozent, MK 10 Prozent.
6 HZDS 27,0 Prozent, SDK 26,33 Prozent, SDL 14,66 Prozent, SMK 9,12 Prozent, SNS 9,07 Prozent, SOP 8,01 Prozent. Vgl. Hospodáske noviny vom 28. September 1998, S. 1.
7 Die Wahlergebnisse: HZDS 19,5 %, SDKU 15,1 %, SMK 11,6 %, KDH 8,25 %, ANO 8,0 %, SMER 13,5 %, KSS 6,3 %.
8 Vgl. Evtuhovici, Adrian: Slovakia Courts the European Club, in: Transition 2 (1997), S. 73.
9 Vgl. CTK vom 21. August 1998.
Weiterführende Literatur
ALTMANN, FRANZ-LOTHAR/EDGAR HÖSCH (Hrsg.): Reformen und Reformer in Osteuropa, Regensburg 1994. ☐ BATT, JUDY: Czecho-Slovakia in transition. From federation to separation, London 1993. ☐ BRACH, RADKO: Die Außenpolitik der Tschechoslowakei zur Zeit der »Regierung der nationalen Verständigung«, Baden-Baden 1992. ☐ WEIDENFELD, WERNER (Hrsg.): Demokratie und Marktwirtschaft in Osteuropa. Strategien für Europa. Gütersloh 1995.
Peter Stanovnik
Slowenien
Wie auch andere Staaten des ehemaligen Jugoslawiens und der früheren Sowjetunion unterzieht sich Slowenien dem langwierigen und schmerzhaften Wandel von einer undemokratischen, sozialistisch geführten Gesellschaft hin zu einer auf einer parlamentarischen Demokratie gestützten freien Marktwirtschaft. Von den anderen Staaten Mittel- und Osteuropas hob sich Slowenien zu Beginn des Transformationsprozesses durch eine frühe Marktöffnung und eine bereits in Ansätzen bestehende Zivilgesellschaft ab. Trotz der in den letzten zehn Jahren sowohl in politischen wie auch in sozioökonomischen Bereichen in beachtlichem Umfang erzielten Fortschritte darf nicht übersehen werden, dass Slowenien seine Identität und seinen Platz auf der durcheinander gewürfelten Karte der europäischen Nationen noch nicht abschließend gefunden hat.
1. Der Demokratisierungsprozess in Slowenien
In den Jahren 1945 bis 1991 war Slowenien ein Teil des ehemaligen Jugoslawiens, das durch sein kommunistisches System gekennzeichnet wurde. Der Diktator Tito konzentrierte 45 Jahre die Macht in seinen Händen. Aufgrund der beachtlichen kulturellen und ethnischen Vielfalt einzelner Nationalitäten und nationaler Minderheiten (Serben, Kroaten, Slowenen, Makedonier, Montenegriner, Bosnische Muslime und Kosovo-Albaner) erhielten Republiken und autonome Provinzen weitreichende Rechte in der kulturellen und administrativen Selbstbestimmung; die politische Macht konzentrierte sich jedoch in der Hauptstadt Belgrad und in der größten Teilrepublik Serbien.
Nach dem Tode Titos im Jahre 1980 begann die Jugoslawische Föderation zu zerfallen. Mitte der 1980er Jahre entwickelte sich unter dem Einfluss des Schriftsteller-Verbandes die Zivilgesellschaft in Slowenien. Die serbische Führung versuchte, die Macht in den Teilrepubliken wieder zu
übernehmen und die autonomen Provinzen abzuschaffen, um so den kommunistischen Zentralismus wiederherzustellen.
Die Forderungen nach echter Demokratie, politischem Pluralismus und freien Wahlen in Slowenien verwirklichten sich in den Jahren 1988 bis 1991. Der erste Schritt in Richtung Unabhängigkeit erfolgte 1989 mit einer Verfassungsänderung, durch die das Fundament für einen souveränen slowenischen Staat gelegt wurde. Eine Erklärung zur Unabhängigkeit der Republik Slowenien wurde verabschiedet, nachdem Belgrad drohte, den Ausnahmezustand zu verhängen. Die Unabhängigkeit wurde in einem Volksentscheid am 23. Dezember 1990 mit einer Zustimmung von 88 Prozent der Wähler überwältigend begrüßt. Die Annahme der Verfassungsurkunde am 25. Juni 1991 bedeutete somit de jure die Unabhängigkeit. Die Feindseligkeiten der jugoslawischen Armee unter dem serbischen Führer Slobodan Milosevic dauerten nur zehn Tage an. In dieser Zeit ergriff Slowenien die Kontrolle über seine Grenzen und führte eine eigene Währung, den Tolar, ein.
Die Europäische Union erkannte im
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