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»Kirow«.
Parzival erschlug den Roten Ritter und wurde König, und wir alle hoffen jetzt auf gute Erntejahre.
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Als Parzival Galogandres erschlug, den Fahnenträger des Königs Klamide, bliesen die Angreifer die Schlacht ab.
6 Die langen rohrdicken Läufe ihrer Panzerbüchsen konnten ihn nicht schrecken: Parzival hatte die Königin Kondwiramur gerettet! Am Tag darauf, das ist wahr, musste er sich König Klamide im Zweikampf überlegen zeigen, aber, auch wenn es damals schwierig schien – so schwierig gar, dass Parzival das Blut aus den Augen schoss –, endete alles wie vorgesehen, mit dem Arm des Schlafwandlers steif parallel zum Boden ausgestreckt, als er auf der Tribüne stand, Berlin, genau zur Mittagsstunde, 7.6.39, und die heimgekehrte Legion Condor marschierte mit präsentiertem Gewehr vorbei.
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[ 14 ] Selbst Käthe Kollwitz schrieb sich Nietzsches schwärmerischen Brief an seine Schwester über Wagners »Parsifal« ins Tagebuch.
Opus 40
Nichts ist an Dir, was nicht eine Welle der Freude und heftigen Leidenschaft in mir auslöst, wenn ich an Dich denke. Ljalja, ich liebe Dich so sehr, ich liebe Dich, wie nie zuvor ein Mensch geliebt hat. Meine Liebe, mein Gold, meine Liebste, ich liebe Dich so sehr; ich lege Dir meine Liebe zu Füßen.
– Schostakowitsch an E. E. Konstantinowskaja (1934)
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Ich halte alle Sinfonien Schostakowitschs für mehrfach eingebrochene Brücken, einen Archipel aus Stahl, der langsam im Fluss versinkt. Das Opus 40 jedoch ist ein Haus mit vier Kammern. Vorne, gewiss, da gibt es eine verzierte goldene Treppe, die sich aus einer verschneiten Ebene erhebt und dann unvollendet in der Luft hängen bleibt. Aber Schostakowitsch hat sich immer gern seine Scherze erlaubt – ach je!
In jenen Jahren hatte er noch immer etwas Jungenhaftes. Freundlich blickte er durch seine runde, dunkel eingefasste Brille in die Welt und bezauberte Elena Konstantinowskaja. Dieser Splitter eines gestärkten weißen Hemdes in seinem dunklen Anzug, sie konnte es nicht erwarten, mit ihren geschickten Händen darüberstreichen zu dürfen. Schüchtern blickte er mit halb geschlossenen Augen zu Boden. Dann baute er ihr das Opus 40, um mit ihr darin zu hausen, und sie führte ihn hinein.
Es sollte eine Wohnung mit einem dunklen Zugang sein, mit Stufen aus Schritten und Halbtonschritten. Dort würden sie leben, tief unter den Klaviertasten, in Moskau. Nina konnte in Leningrad bleiben.
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Das war 1934, das Jahr der unsterblichen Elegie »Kirow« von J. Bilioch, Kamera u. a. R. L. Karmen. Aber in jener Weißen Nacht zwischen Mai und Juni, als Elena zum ersten Mal Schostakowitschs Hand hielt, war Kirow noch nicht tot. Das Musikfest war vorüber, und der blasse, frisch verheiratete Junge verschränkte die weichen weißen Hand
gelenke und blickte sie verzehrend durch seine Brillengläser an.
2 Elena, du bist die Richtige für mich, sagte er. Zeit für private Englischstunden! Noch bevor er sie küsste, hatten seine Bass- und Höhen-Drüsen begonnen, das Opus 40 zu komponieren, das seine schönsten Fugen vorwegnimmt.
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Ihre elektrisch geladene Klitoris und der Ausdruck elektrisch geladene Klitoris waren ihre beiden ersten Aspekte, die ins Musikalische übersetzt wurden – eine Behauptung, die der Übersetzer zurückgewiesen hätte, denn bis zu seiner 7. Sinfonie verschmähte er stolz alle Programmmusik; aber manchmal ist die Auslegung des Kritikers klüger als die des Komponisten, aus demselben Grund, aus dem Emanuel Ax in den Aufnahmen des Opus 40 den Klavierpart besser spielt als Schostakowitsch selbst; niemand, der die ganze Akte gelesen hat, wird abstreiten, dass Elena Konstantinowskajas Klitoris elektrisch geladen war und ihre süßen Vibrationen für alle Zeit in der Cellomelodie widerklingen, mit der der erste Satz beginnt. Die Phrase (oder das Alias), die sich von ihrer Klitoris ableitet, findet ihren Ausdruck in der fröhlichen, komischen Schaukelpferd-Erotik des Klaviers im zweiten Satz, wenn der junge Schostakowitsch sich selbstironisch von oben zwischen die Schulterblätter blickt (falls Sie je Absinth getrunken haben, wissen Sie, was es heißt, von der Droge beinahe bis zur Lähmung beschwert zu werden und gleichzeitig in einer unsichtbaren Bewusstseinskugel zu hängen, die genau auf halber Strecke zwischen Ihrem Körper und der Zimmerdecke schwebt); von einem vor Staubmäusen funkelnden Hochsitz im Schlafzimmer jener Datscha in Luga aus blickt der zweite Satz (allegro) respektlos auf
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