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Eva Indra

Eva Indra

Titel: Eva Indra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bis aufs Blut
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unvermittelt auf eine Idee brachte. Sie stellte fest, dass sie durch die Anzahl der Menschen, die ihr die Sicht nahmen, Alex nicht sehen konnte. Dieses wiederum bedeutete, dass auch er sie unmöglich ausfindig machen konnte. Flink, die Zeit drängte, huschte sie an den nächsten Schalter. „Kann ich bitte ein Schließfach eröffnen?“, fragte sie hastig.
    Die von Gicht geplagte und beleibte Angestellte erhob sich ächzend von ihrem Stuhl und winkte Anna lustlos den Weg zu einer kleinen Türe neben den Telefonkabinen. Es war ein nichtssagender kleiner Raum, in dem sich außer den Schließfächern nur ein armseliger Schreibtisch befand. Anna füllte das Formular aus, das ihr die Beamtin vorgelegt hatte und verstaute das Buch in einem der Fächer. Den Schlüssel fest in ihren Handballen gepresst, trat sie erleichtert aus dem Raum und lief Alex buchstäblich in die Arme, der schon verzweifelt nach ihr gesucht hatte.
    „Wo warst du? Ich habe überall nach dir gesucht. Wo ist das Buch?“
    „Oh, da bist du ja. Hast du die Semmeln?“, rief sie so freudig, wie es ihr gerade möglich war und zog ihn ins Freie.
    Draußen erklärte sie ihm kauend: „Sie haben mir das Paket nicht gegeben. Und außerdem haben sie das Formular behalten, weil ich nicht die Person bin, an die das Päckchen gerichtet war. Sie sagten, sie werden den richtigen Empfänger informieren oder aber eine neue Zustellung probieren. Verstehst du, wir müssen zurück in die Wohnung und dort bleiben bis die Post kommt.“
    „Was? Das gibt es doch nicht!? Lass mich mal mit denen reden.“
    „Nein, besser nicht! Die schöpfen nur noch mehr Verdacht. Na komm schon, der eine Tag mehr oder weniger kann doch nichts ausmachen.“ Dass seine Stimmung mit dieser Aussage wieder mal auf dem Tiefpunkt angelangen würde und sie seine Frechheiten über sich ergehen lassen musste, hatte Anna schon einkalkuliert. Die Sache mit dem Schließfach sollte ihr Zeit bringen, sich einen guten Plan auszudenken. Zumindest wusste sie jetzt, wo das Buch war. Es stand ihr zu, schließlich hatte sie es aus Italien hierher geschickt. Wer zuerst kommt, malt zuerst! Warum sollte sie ihm das Buch überhaupt geben? Wenn ihr nur etwas einfallen würde um ihn loszuwerden. Sie standen nun wieder vor dem geschlossenen Portal in der Kaiserstraße und läuteten. Die Wohnungsnummer wusste Anna inzwischen, das machte das Klingeln entschieden leichter.
    „Hallo?“, antwortete eine Stimme, die sehr nach Lisas klang.
    „Lisa?“
    „Ja? Wer ist da?“
    „Ich bin's, Anna! Machst du mir auf?!“
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Eva Indra Bis aufs Blut
    „Anna!“, stieß Lisa aus, als sie vor ihr standen. „Was zum Teufel machst du hier?“ „Erzähl ich dir gleich!“, antwortete Anna, die inzwischen ihre zweite Semmel aß und deutete auf Alex, der neben ihr stand.
    „Das ist Alex!“
    Lisa schüttelte Alex die Hand. Ihr Blick war dabei unübersehbar etwas zu lange auf ihm haften geblieben. Überhaupt hatte sich blitzartig ein gegenseitiges Interesse nicht verbergen lassen, denn Alex war plötzlich völlig gelöst und grinste wie ein Schaukelpferd übers ganze Gesicht. "Männer" dachte Anna, „so leicht lassen sie sich ablenken, es ist doch immer das gleiche mit ihnen. Kaum sehen sie einen neuen Po..." In diesem Augenblick wurde Anna schlagartig bewusst, dass sie Alex noch nie so schelmisch lächeln gesehen hatte. Wie aus heiterem Himmel schnürte es Anna die Kehle zu und sie musste sich verärgert eingestehen, dass es reine Eifersucht war. Aber wo kam dieses unangenehme Gefühl so schlagartig her? Es gefiel Anna überhaupt nicht - das Gefühl nicht, aber die Situation auch nicht.
    „Jemand hat versucht bei mir einzubrechen, ich wollte gerade die Polizei rufen.“, riss Lisa sie gereizt aus ihrer emotionalen Achterbahnfahrt.
    „Das waren wir“, gestand Anna sofort. „Es war ein Notfall - wir...“
    „Notfall? Was ist denn passiert? Und was hast du mit deinen Haaren gemacht?“ „Lange Geschichte. Lässt du uns erst mal rein?“, fragte Anna, da sie immer noch im Flur standen.
    Anna folgte Lisa in die Küche. Flink klaubte Lisa die Teller zusammen, verfrachtete sie ins Spülbecken, drückte viel zu viel Spülmittel darüber und ließ das Wasser erst mal rinnen.
    „Ist Leonard nicht mitgekommen?“, fragte Lisa kurzerhand.
    „Er ist tot!“, antwortete Anna wie aus der Pistole geschossen und war dann doch darüber selbst überrascht.
    „Was? Tot!? Wann ist denn das passiert?“
    Anna wollte schon zu einer

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