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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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dem Silke vorhin vorgelesen hatte. »So verlockend, einladend, verführerisch ?«
    Die Freundin musste lachen. »Na, mir gefällt er aber …«
    »Na, dann triff doch du dich mit dem Kerl«, grinste Eva. »Ich verrat Uli nichts davon, versprochen.«
    Bevor Silke antworten konnte, stand plötzlich Lena in der Tür, ihre zehnjährige Tochter. Sie kam nachmittags immer alleine vom Hort nach Hause, selbstständig wie eine Große. Mit hoch erhobener Stupsnase trat sie einen Schritt in die Küche.
    »Wow, wie riecht’s denn hier? Ich hab Hunger!« Sie beugte sich neugierig vor, um durch die Backofentür zu linsen. Die Schultasche hing ihr noch halb vom Rücken herunter.
    »Kartoffelauflauf«, sagte Eva. »Von meiner Urgroßmutter.«
    »Echt?« Lenas Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Ekel und Faszination. »Kann man den denn immer noch essen?«
    Eva brach in schallendes Gelächter aus. »Das Rezept , Süße«, erklärte sie, sobald sie wieder sprechen konnte.
    Als Lena kurz darauf in ihr Zimmer verschwunden war, kam Silke wieder auf das Thema zurück. »Wollen wir sie später mal zusammen durchgehen, deine Briefe? Ich freu mich richtig drauf. Oder willst du sie lieber in Ruhe alleine lesen?«
    »Mitnichten. Es ist mir ganz recht, wenn du eine Vorauswahl triffst.«
    Die Ironie entging der Freundin komplett. »Super! Wir machen dazu eine Flasche Wein auf, ja?«
    Eva sah ihr nach, wie sie mit schwungvollem Schritt aus der Küche eilte. Wenn diese Aktion mal nicht für Silke selber ist, dachte sie. Ganz optimal schien die Ehe der Breitlings nicht zu laufen, so kam es ihr wenigstens vor. Abervielleicht hörte sie auch nur die Flöhe husten, weil sie selbst in ihrer eigenen Ehe nicht richtig aufgepasst hatte …
    Uli, Silkes Mann, tauchte fünf Minuten später auf, genau rechtzeitig zum Essen. Die Breitlings schafften ein gemeinsames Abendessen sonst eigentlich nur am Wochenende, zu unwägbar waren ihre Arbeitszeiten. Uli war Allgemeinmediziner mit einer kleinen Praxis in der Schillerstraße, Silke war Inhaberin und Leiterin eines nicht viel größeren medizinischen Labors. Die beiden schufteten viel.
    Heute zeigten sie sich allesamt begeistert von dem dampfenden Topf, der in der Mitte des Tisches thronte.
    »Das ist ja ein Gedicht!«, schwärmte Uli nach Kurzem und verdrehte die Augen. »Eva! Kannst du nicht für immer hierbleiben?«
    Alle lachten. Eva freute sich über den Zuspruch, schließlich musste sie sich irgendwie erkenntlich dafür zeigen, dass sie hier wohnen durfte.
    »Das finde ich aber auch!«, verkündete Silke mit erhobenem Löffel. »Du kannst wirklich ewig lange hierbleiben, Eva! So lange du willst.«
    »Das ist wirklich sehr nett und großzügig von euch, danke. Aber natürlich muss ich eine Entscheidung treffen, schon allein wegen der Arbeit. Ewig kann ich mich nicht mehr krankschreiben lassen.« Sie sandte Uli einen dankbaren Blick. Es war schon ein echter Vorteil, einen Arzt zu seinen Freunden zu zählen. »Wenn ich tatsächlich hier neu starte, dann suche ich mir so schnell wie möglich eine eigene Wohnung.«
    »Aber das ist teuer, Eva.«
    »Ich weiß. Zuerst einen Job, dann eine neue Wohnung.« Sie sah, wie Silke ihr heimlich zuzwinkerte. Und einen neuen Mann , stand der Freundin auf die Stirn geschrieben.
    »Ich find’s nett, wenn da drüben am Ende vom Flur auchein bisschen Leben ist!«, sagte Uli. Der Blick, mit dem er Eva musterte, war vielleicht etwas zu anerkennend.
    Eva lächelte trotzdem brav zurück. Es war jedenfalls ein Vorteil, dass das Gästezimmer relativ abgeschieden war vom Rest der großzügigen Wohnung, direkt neben der Eingangstür. So ging sie den Breitlings nicht allzu sehr auf die Nerven.
    »Und du kannst mir ja bei Englisch helfen, Eva« meldete sich Lena zu Wort, die das Ganze praktisch nahm. »Wir schreiben übermorgen eine Klassenarbeit.«
    »Lena!«, tadelte Silke.
    »Wieso denn? Sie ist doch Englischlehrerin, oder nicht?«
    Eva lachte. »Mach ich gerne. Dann kann ich mich dafür erkenntlich zeigen, dass du mich aushältst, Lena.«
    »Ach, so schlimm bist du gar nicht«, erwiderte das Kind.

2
    Wenn Du keine Vegetarierin bist, keine militante Nichtraucherin, keine Antialkoholikerin, keine zu Große, keine zu Dicke, keine Transuse, keine Zicke, keine Spaßverderberin und keine Besserwisserin, dann sind wir vielleicht füreinander geschaffen.
    Falko, [email protected]
    »Ist das nicht klasse, Eva? So viele!« Silke zeigte auf den kunterbunten Haufen Briefe, die sie auf

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