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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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vielleicht Mr. Right. 0172-56…«
    Eva sah von dem Blatt Papier auf, das Silke ihr in die Hand gedrückt hatte, und musterte die Freundin. »Was um alles in der Welt ist das?«
    Silke lachte betont harmlos auf. »Na, was denkst du? Ein Brief natürlich, von einem Mann.«
    »Ach nee. Aber wieso Liebe E ? Das klingt nicht unbedingt so, als ob du gemeint bist.«
    Silke lachte wieder und beugte sich zum Backofen hinunter, als brutzele darin ein von ihr in vielen Stunden mühevoller Arbeit hergestelltes Gericht. »Das mit dem E war irgendwie ein Versehen«, plauderte sie munter. »Erst hab ich deinen Namen ja ausgeschrieben, aber dann war mir das doch zu …«
    » Meinen Namen?«
    »Ja, äh … ich hab für dich eine Anzeige in die Zeitunggesetzt.« Silke hatte sich wieder aufgerichtet und schnitt eine zögerliche Grimasse.
    »Eine Anzeige? Das ist nicht dein Ernst, oder? Eine Kontaktanzeige ?« Eva schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Ja, klar. Du suchst doch einen Mann, oder etwa nicht? Ich meine, wo du jetzt wieder solo bist.«
    Um Zeit zu gewinnen, bückte sich Eva und begutachtete nun selbst ihren Auflauf im Ofen. Sie taten immer noch ein bisschen weh, diese Worte: allein, getrennt, Exmann … Aber der Schmerz ließ langsam nach. Vier Wochen war es her, dass sich ihr Leben von den Füßen auf den Kopf gestellt hatte, dass sie Marcel verlassen hatte, weil sie es nicht aushielt, mit den Gedanken an die andere Frau zu leben. Er hatte die Affäre heruntergespielt, hatte von einem Ausrutscher gesprochen, aber sie hatte ihm nicht geglaubt. Stattdessen war sie in ein Hotel geflohen, damit ihr Sohn nicht mitbekam, wie sie sich in eine heulende, tobende Furie verwandelte. Sie hatte geweint, die Minibar geleert, mit Kissen geworfen … Eva piekte mit einer Gabel in die Kartoffeln und verzog das Gesicht. Natürlich hatte sie es nicht fertiggebracht, mit Lampen oder Stühlen zu werfen, obwohl ihr danach gewesen war. Und was hatte sie dann getan?! War auf eine selten dämliche Idee gekommen …
    Silke war mittlerweile zum Kühlschrank hinübergeflattert und plauderte weiter. Eva verstand nur einzelne Worte. Abwechslung … Männer … Genau. In ihrer Verzweiflung war ihr damals der Mann von der Party wieder eingefallen, der aufregende Fremde, der zu Besuch in der Stadt war. Hatte er nicht das Marquardt Hotel erwähnt? Unglaublicherweise hatte sie ihn tatsächlich aufgetrieben, hatte Eisbeutel auf ihr Gesicht gepresst, sich aufgebrezelt und auf den Weg gemacht. Jetzt sollte Marcel mal sehen, was er davon hatte! Jetzt würde sie ihm zeigen, wo der Hammer hing! Sie wollte Rache, und diese Rache würde Torsten heißen!
    Eva spürte, wie ihre Wangen glühten, und das lag nur teilweise an der Hitze des Ofens. Rasch schloss sie die Ofentür wieder und richtete sich auf. Tja, ganz so war es dann nicht geworden. Sie hatte es versucht, und es war wirklich nicht schwer gewesen, in Torstens Hotelbett zu landen. Aber dann hatte sie es nicht gekonnt. War in letzter Sekunde und mit hochrotem Kopf wieder aufgesprungen, hatte sich tausendmal entschuldigt und war davongestürmt. Peinlich. Aber es hatte sich eben einfach falsch angefühlt. Eva verkniff sich ein schwaches Grinsen über sich selbst und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Silke zu.
    »Du suchst doch auch einen neuen Job, stimmt’s?«, fragte die gerade. »Warum also nicht gleich einen neuen Kerl?«
    Eva strich sich die dunkelblonden Strähnen aus der Stirn. Eine neue Frisur brauchte sie auf jeden Fall. Ihr dichtes Haar hing ihr viel zu schlapp über die Schultern. Aber einen Mann? Na ja, Silke meinte es gut. Sie hatte sie schließlich ohne Wenn und Aber aufgenommen, als sie vor gut zwei Wochen aufgetaucht war, mit nichts als zwei Koffern und ganz viel Weltschmerz im Schlepptau.
    »Den neuen Job brauche ich, wenn ich nicht nach Hause zurückgehen will«, antwortete sie. »Schließlich kann ich euch nicht ewig auf der Tasche liegen. Aber ein neuer Mann ist dafür nicht nötig.«
    »Das meinst du jetzt . Wart’s ab, in zwei Wochen sieht das vielleicht schon ganz anders aus.«
    Eva zuckte die Achseln und begann, Petersilie zu waschen. Immer noch hing der aromatische Duft von Kartoffeln, Fleisch und Kräutern in der Luft. Doch Silke gab keine Ruhe. »Also du bist nicht sauer, ja? Wollen wir dann die Antworten nachher mal zusammen durchgehen? Da sind wirklich vielversprechende Exemplare dabei, glaub mir.«
    »So vielversprechend wie der da?« Eva machte eine Handbewegungzu dem Brief, aus

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