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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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Anzeige?« Oh Gott, sie hatte ja einen richtigen Kloß im Hals.
    In seinen Augen funkelte etwas – lachte er sie aus? Nein, er sah ziemlich ernst aus. »Ich bin hier verabredet. Beziehungsweise nicht verabredet. Ich hatte abgesagt.«
    Eva sah sich unwillkürlich um, als könne jeden Moment eine nicht verabredete Frau aus den Büschen springen. Doch nur der auffrischende Wind bewegte die Blätter.
    »Ich auch. Ich meine, ich bin mit einem Unbekannten verabredet. Beziehungsweise ich hatte auch abgesagt. Aber ich weiß nicht, ob er das noch rechtzeitig gelesen hat, da wollte ich nur nachsehen …« Sie merkte selbst, dass sie ziemlich wirr klang. Entsprechend sah er sie auch an.
    »Ja. Aus reiner Nettigkeit«, fuhr sie eilig fort. »Außerdem sind Sie ja auch da. Ich meine … hatten Sie nicht gerade gesagt, Sie hätten auch abgesagt? Was machen Sie dann hier?« Noch während sie sprach, merkte sie, wie absurd das alles klang.
    »Ich gehe gelegentlich gerne in den Zoo. Er … beruhigt mich. Und da wollte ich einen kurzen Schlenker am Ententeich vorbei machen, wo ich auch nachsehen wollte, für den Fall, dass meine Absage nicht mehr rechtzeitig …« Seine Stimme verlor sich, als er merkte, wie das Blut aus Evas Wangen wich.
    Sie lachte fahrig auf. »Man könnte ja fast meinen, wir wären verabredet. Absurd, oder? Das ist ja …«
    »Wir sind verabredet.«
    »… der pure Blödsinn. Wir … äh, wie bitte?«
    »Ich sagte, wir sind verabredet. Das kann gar nicht anders sein.«
    Eva schwieg. Auf seiner Schulter hinterließen zwei Regentropfen einen dunklen Fleck.
    »Sie sollten jetzt nicht gleich davonrennen«, sagte er. »Es ist zwar wirklich ein extremer Zufall, ganz und gar unwahrscheinlich … aber es ist nun mal so. Vielleicht sollten wir das … irgendwie nutzen.«
    Sie schluckte. Ein Regentropfen, der auf ihrer Nasenspitze landete, enthob sie zunächst einer Antwort. Sie warf einen Blick nach oben. Der nächste Tropfen traf sie mitten ins Auge.
    »Wieso antworten Sie auf eine Anzeige?«, fragte sie mit zugekniffenem Auge. »Ausgerechnet Sie. Sie sind doch … Sie haben doch eine Freundin, mindestens. Entschuldigung. Ich meine … Sie machen den Eindruck, als ob … Alle Welt weiß, dass Sie total begehrt sind!«
    »So?«, fragte er trocken. »Nun, ich weiß das nicht. Und eine Freundin habe ich auch nicht. Mir ist zumindest noch nichts dergleichen aufgefallen.«
    »Aber …« Eva schüttelte energisch den Kopf. »Kirsten. Sie ist in Sie verliebt, bis über beide Ohren. Sie spricht ständig davon, dass es jetzt bald so weit ist, dass Sie sich offen zueinander bekennen …«
    Jetzt war es an Nils, den Kopf zu schütteln. Der Wind war lauter geworden und er musste die Stimme heben. »Unsinn. Wie kommt sie darauf? Natürlich habe ich bemerkt, dass sie mich mag. Aber das tun andere Kolleginnen auch …«
    »Ha!«, entfuhr es Eva. »Da haben Sie’s.«
    Nils seufzte; im Rauschen der Blätter ringsum war es kaum zu hören. »Was soll ich tun, damit Sie mir glauben? Ich bin kein Mann für schnell wechselnde Beziehungen, tut mir leid. Seit meiner Scheidung vor drei Jahren bin ich solo. Meine Frau hat mich damals betrogen. Ich konnte das nicht akzeptieren. Seither bin ich … vorsichtig.«
    »So vorsichtig, dass Sie von jedem gleich das Schlechteste denken?! Insbesondere von mir. Sie haben sofort geglaubt, ich hätte etwas mit dem Senator. Sogar heute Morgen noch haben Sie mich angesehen, als seien Sie zutiefst enttäuscht von mir.« Sie sah ihm in die Augen, obwohl sie ganz weiche Knie davon bekam.
    Nils’ Blick war ernst. »Es tut mir leid. Ich … wusste nicht, was ich glauben sollte. Am Anfang dachte ich, Sie wären genauso vorsichtig wie ich. Aber dann … kam ich immer mehr ins Grübeln. Sie waren so begehrt. Es gibt da diese Redewendung, ich benutze sie jetzt mal, obwohl ich weiß, dass sie überspitzt ist: Sie scheinen an jedem Finger zehn zu haben. Männer, meine ich.«
    »Also bitte! Völliger Blödsinn«, rief Eva, doch bevor sie fortfahren konnte, riss die Wolke über ihnen auf und klatschte einen kalten Regenguss auf sie herab. Der Wind griff nach ihren Kleidern und Haaren und zerrte daran.
    Nils fasste sie schnell am Arm und zog sie unter das Blätterdach des nächststehenden Baumes. Es war nicht viel Platz unter den Zweigen.
    Doch Eva waren Regen und Wind egal. »Wirklich. Meine Ehe ist vorüber, meine Freundin hat eine Anzeige für mich geschaltet, ohne dass ich davon wusste, und ich habe mich mit einer

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