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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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und blinkte, als wolle es sie verhöhnen. Eva bückte sich wütend und hob es wieder auf. Nicht weit entfernt hing ein Mülleimer an einem Laternenpfahl. Eva packte das Handy fester. Dieses Ding würde sie schon kleinkriegen. Keine Anrufe mehr von Marcel, nie wieder! Sie holte aus und schleuderte das Telefon mitSchwung in Richtung Abfallkorb. Doch statt auf Nimmerwiedersehen darin zu verschwinden, prallte es gegen den Pfahl und zerplatzte augenblicklich in tausend Teile. Die Splitter sausten durch die Luft wie winzige Raketen. Eva sah entsetzt zu, wie einer davon einen Mann, der gerade eben vorbeiging, an der Wange traf.
    »Nein!«
    Der Mann blieb abrupt stehen, den ungläubigen Blick auf Eva gerichtet. Seine Hand fuhr zu der Stelle, wo ihn das Geschoss getroffen hatte. Dort prangte ein unübersehbarer Schnitt, aus dem bereits Blut quoll.
    »Oh Gott, das tut mir so leid! Bitte entschuldigen Sie, das wollte ich nicht!« Eva eilte zu ihm, das Gesicht flammend rot, die Hand bereits in der Tasche, um nach einem Tuch zu kramen.
    »Das wäre ja auch noch schöner«, knurrte der Verletzte. Er zuckte vor Evas zerknittertem Taschentuch zurück, Abwehr im Blick. Dass er ein unglaublich gut aussehender Mann war, verschlimmerte ihre Aufregung noch. Um Himmels willen, das war ja, als hätte sie George Clooney eins übergebraten! Sein Mund war so sinnlich, dass sie den genervten Ausdruck in seinen Augen völlig übersah.
    »Lassen Sie mich das …«, stotterte sie. »Bitte, es tut mir wirklich leid. Ich wollte doch nicht … ich hätte nie gedacht …«
    »Das hätten Sie aber vielleicht vorher tun sollen – denken«, kam die trockene Antwort. »Nein, nehmen Sie das Tuch weg.«
    Eva ließ hastig den Arm sinken. »Aber Sie bluten da …« Sie zeigte überflüssigerweise auf die ramponierte Wange.
    »Danke für den Hinweis«, sagte er spitz, zog ein blütenweißes Taschentuch aus seiner eigenen Jacke, drückte es kurz an die Schramme und steckte es wieder ein.
    »Kann ich irgendetwas tun? Ich meine, Sie zum Arzt bringenoder so …« Angesichts der Ablehnung in seiner Miene hatte Eva eigentlich gar keine Lust, ihm zu helfen. Sie hatte genug eigene Probleme. Marcels Stimme erklang plötzlich wieder in ihrem Kopf. Ich will ja Schluss machen, aber du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schwer das ist. Hatte er das wirklich gesagt? Was für eine bodenlose Schweinerei! Einen Moment lang sah sie sich Marcel gegenüberstehen, sah seinen zerknirschten Blick, suchte nach Worten, mit denen sie ihm klarmachen konnte, wie unmöglich und herzlos er sich benahm. Dann begriff sie plötzlich, dass sie in dunkelblaue Augen starrte, nicht in Marcels braune.
    »Oh, Entschuldigung«, stammelte sie wieder. »Ich … Sie bluten immer noch.« Schon fuhr ihre Hand mit dem zerknüllten Taschentuch zu seinem Gesicht. Doch noch bevor sie seine Wange berührte, hielt der Fremde ihr Handgelenk fest.
    »Offenbar sind Sie nicht nur sehr emotional, sondern auch noch vergesslich«, versetzte er ärgerlich.
    Evas Wangen brannten. Entnervt riss sie ihre Hand aus seinem Griff. »Dann eben nicht! Ich habe mich wirklich bemüht …«
    »Vielleicht ist genau das Ihr Problem«, sagte er kühl. »Viel Mühe und wenig Erfolg.« Damit wandte er sich um und ging davon.
    Eva starrte ihm aufgebracht hinterher und marschierte dann in die entgegengesetzte Richtung los. Was für ein unangenehmer Mensch. Sie hatte sich doch tausendmal entschuldigt, was wollte er denn noch? Bildete sich wahrscheinlich Gott weiß was auf sein gutes Aussehen ein. Das gab es nun mal, dass man etwas durcheinander war, ein Minimum an Verständnis konnte man da ja vielleicht erwarten. Sie packte ihre Zeitungen fester und blieb an der Straße stehen, um sie zu überqueren. Da zupfte sie jemand am Ärmel.
    Eva schoss herum, halb in der Annahme, der Mann mit der Schramme hätte es sich anders überlegt. Es war aber nur ein Jugendlicher in Jeans und Lederjacke, das Haar verwegen und etwas verfilzt, der seine Hand in ihre Richtung ausstreckte. Auf seinem noch weichen Gesicht schwankte ein schon männliches Grinsen.
    »Das hier ham Sie vergessen. Ist doch blöd, wenn Sie überhaupt keene Nummern von Ihren Leuten mehr haben. Oder jemand mit Ihrem Chip telefoniert.«
    Jetzt sah sie, dass auf seiner offenen Handfläche die SIM-Karte aus ihrem Handy lag. Er musste sie vom Gehweg aufgeklaubt haben.
    »Ach du Sch… Den Chip hab ich vollkommen vergessen. Das ist aber nett, vielen Dank!« Sie wollte danach greifen,

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