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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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er hier, aufgetaucht wie ein Phoenix aus der Asche im genau richtigen Moment.
    Trotzdem hatte sie ein mulmiges Gefühl im Bauch. Sie hätte die Verabredung verhindern können, stattdessen hatte sie sie noch forciert. 18 Uhr im Araya Thai , Uhlandstraße. Und sie wusste, ohne dass er es gesagt hatte, dass sein Hotel in der Nähe sein würde.
    Eva schüttelte den Kopf. Der Mann brachte sie ganz schön durcheinander. Dabei hätte sie sich doch um ganz andere Dinge kümmern sollen, ganz reelle, vernünftige Dinge wie einen Job, eine neue Wohnung … Und das würde sie auch.
    Die nächsten Stunden verbrachte sie tatsächlich mit dem Studium von Inseraten, mit dem Formulieren von Bewerbungsmails und dem Wäschewaschen. Besondere Sorgfalt ließ sie dabei ihrem bordeauxroten Kostüm zukommen, dem besten Kleidungsstück, das sie aus Möckern mitgebracht hatte. Mit schlechtem Gewissen gegenüber der Stromrechnung der Breitlings föhnte sie es trocken, sagte sich aber, dass außergewöhnliche Zeiten manchmal außergewöhnliche Maßnahmen rechtfertigten. Um 17 Uhr schaute sie sich, aufgebrezelt und abmarschbereit, ein letztes Mal im Spiegel an. So schlecht sah sie nicht aus – hundertmal besser jedenfalls als beim letzten Mal, als sie Torsten im Marquardt Hotel überfallen hatte.
    Sie ging zu Fuß, langsam und mit Umwegen, um nicht zu schnell da zu sein. Trotzdem war sie noch ziemlich aufgeregt, als sie das Araya Thai betrat− 10 Minuten vor der Zeit, das konnte auch nur ihr passieren.
    Er war schon da.

5
    Hallo, ich bin der alleinerziehende Maik, mein Sohn ist 13 und ein dufter Typ. Kannst du dir auch vorstellen, Mutter zu sein? Seine echte ist abgehauen, ein Miststück vor dem Herrn, wenn ich das mal so sagen darf. Nun wollen wir uns neu orientieren. Papa Maik, Tel. 941 65…
    Sie aßen Tom Kha Ghai, gebackene Wan Tans, Pa Goong und Kaeng Khua Sapparot, rotes Ananas-Curry. Sie lächelten, prosteten sich zu und sprachen über das Leben und die Arbeit. Die Liebe blieb irgendwie außen vor, so als sei sie eine gefährliche Klippe, die umschifft werden müsste. Trotzdem war sie allgegenwärtig. Eva erfuhr, dass Torsten zwar eine Wohnung in Frankfurt hatte, dort aber fast nie anzutreffen war. Dass es schwierig sei, längerfristige Beziehungen zu führen, wenn man ständig unterwegs war. Sie schloss daraus, dass er Single war. Diese Tatsache beruhigte ihre Nerven allerdings keineswegs. Hin und wieder ertappte sie sich dabei, den einen oder anderen seiner Sätze gar nicht mitbekommen zu haben, weil ihr plötzlich einfiel, dass ihre Unterwäsche leider aus der vorvorletzten Saison war.
    Trotzdem genoss sie Torstens Komplimente, seine warmen Blicke, das Knistern, wenn sich ihre Hände berührten. Sie fühlte sich wie eine Pflanze, die nach ewigen Zeiten der Trockenheit endlich wieder Wasser bekommt. Dieses Gefühl war allerdings nicht mehr ganz so berauschend, nichtmehr ganz so irritierend und neu wie vor vier Wochen, als sie mit ihm auf der Party getanzt hatte.
    Es lag sicher nicht an Torstens dunkelblauen Augen, seinen feingliedrigen Händen, seinem markanten Kinn. Seine Stimme berührte sie immer noch direkt in ihrem Inneren und verursachte dort Aufruhr. Und doch war etwas anders. Lag es daran, dass sie selbst sich verändert hatte?
    Nach dem Dessert tranken sie noch einen Sato . Als Torsten nach der Rechnung winkte, wurde Eva plötzlich nervös. Sie hatte sich noch immer nicht richtig entschieden, was sie jetzt tun sollte. Oder etwa doch? Da kam schon die Rechnung, ganz ungebührlich schnell, wie sie fand. Selbst im Schummerlicht und von der verkehrten Seite her konnte sie die Zahl unten am Ende der Kolonne lesen: 143 Euro. Ach du grüne Neune, das war verdammt viel Geld …
    Torsten missverstand ihren Gesichtsausdruck. »Bitte, Eva, wirklich. Ich würde ab jetzt hier sehr schief angesehen, wenn ich mir die Rechnung mit meinen Gästen teile.«
    »Gäste?«, echote Eva. »Wieso? Bist du öfter hier?«
    Torsten lächelte. »Ja, sicher. Ich bin oft in Berlin, und gelegentlich lade ich auch meine Geschäftspartner hierher ein. Ich liebe thailändisches Essen, besonders das hier auf diesem hohen Niveau.« Er hatte seine Kreditkarte diskret zwischen das Rechnungsbüchlein geschoben.
    »Du arbeitest für McDonalds und liebst die Haute Cuisine«, lächelte Eva zurück. »Das ist sehr sympathisch.«
    »Man muss Geschäft und Vergnügen trennen können, findest du nicht? Ich kontrolliere ja auch nur unsere Franchise-Nehmer, für die

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