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Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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oberflächlich und eitel und extrem selbstverliebt – und seine Fähigkeit, diese Tatsache zu erkennen, beweist ein erstaunlich hohes Niveau an Selbsterkenntnis und Einsicht, wie ich es bei ihm nicht erwartet hätte.
    »Also, wie lange willst du noch so da rumstehen?«, fragt er gelangweilt, während er mit den Daumen gegen den Sattelknauf trommelt.
    »Warum hast du denn keine Kutsche mitgebracht?«, frage ich, nach wie vor nicht dazu bereit, zusammen mit ihm
in den Sattel zu steigen, obwohl meine Wahlmöglichkeiten eindeutig begrenzt sind.
    Er stößt einen tiefen Seufzer aus, springt vom Pferd und baut sich vor mir auf, sodass uns nur wenige Zentimeter voneinander trennen.
    »Weil eine Kutsche zu dieser Stunde viel zu sehr auffällt«, erwidert er. »Vergiss nicht, die Sache soll ja geheim bleiben. Ich dachte eigentlich, du willst deine Eltern nicht unbedingt mit der Nase darauf stoßen, dass du durchbrennst – selbst wenn es mit dem einheimischen Hochadel ist. Wenn du aber hier weiter so herumfeilschst, dann ist jegliche Geheimhaltung perdu, denn dann weiß bald das ganze blöde Dorf über euer Stelldichein Bescheid. Also komm schon, Adelina, einverstanden? Willst du mir jetzt weiterhin Widerstand leisten, oder bist du bereit, dich zu ergeben? Sei ein braves Mädchen und spring rauf – Alrik wartet.«
    Ich überwinde meinen Stolz und willige nickend ein. Dann wappne ich mich gegen das Gefühl von seinen Händen um meine Taille, als er mich in den Sattel hebt und schließlich selbst aufsteigt. Er schärft mir ein, mich gut festzuhalten, damit ich nicht vom Pferd falle. Irgendwie scheint er die Situation ein bisschen zu sehr zu genießen – aber darüber denke ich lieber nicht genauer nach.
    Wir reiten eine lange Strecke. Wir reiten so lange, dass mich irgendwann der Schlaf übermannt. Ich wache erst wieder auf, als ich Rhys’ Stimme an meinem Ohr höre. »Hey, Adelina. Du kannst jetzt aufwachen. Wir sind da.«
    Ich richte mich auf und löse mich von ihm, ehe ich mir die Augen reibe und meine Umgebung mustere. Angestrengt versuche ich, ein Gefühl dafür zu bekommen, wo wir sind, doch ich kenne mich hier nicht aus.

    »Es ist eine Jagdhütte«, erklärt Rhys, dessen Lippen nach wie vor mein Ohr kitzeln. »Genauer gesagt unsere Jagdhütte – sie gehört Alrik und mir. Und auch wenn sie bei Weitem nicht so großartig ist wie der Palast, muss ich sagen, dass sie auch nicht schlecht ist. Ich glaube, du wirst sie erstaunlich komfortabel finden. Jedenfalls haben sich sehr, sehr viele meiner Eroberungen hier enorm wohlgefühlt.«
    Ja, das ist wieder ganz der alte Rhys.
    »Wo ist Alrik?«, frage ich und mache mich von ihm los.
    Doch kaum habe ich die Worte hervorgepresst, vernehme ich ein Flüstern. »Ich bin hier.«
    Er greift nach mir und fängt mich sicher auf, als ich vom Pferd in seine offenen Arme gleite. Sein Körper ist so warm und so tröstlich, dass sein schrecklicher Bruder schon fast vergessen ist. Doch dann macht sich Alrik los und sagt: »Bruder, ich danke dir. Da hast du mir wirklich einen Gefallen getan.«
    Rhys lacht nur, wendet sein Pferd und sieht sich noch einmal kurz um. »Vergiss es. Deine Braut für das Königreich …« Er schüttelt den Kopf. »Ich sag das ja nicht gern, Bruderherz, aber ich fürchte, wenn deine kleinen Flitterwochen vorüber sind und du deinen Wahnsinn eingesehen hast, dann wirst eher du mir einen Gefallen getan haben. Ich hoffe nur, du bist nicht so töricht, dass du versuchst, etwas zurückzufordern, wenn du dein Bett erst einmal besudelt hast. Und obwohl ich dir viel Glück und Freude und all das wünsche, muss ich mich nun leider auf den Heimweg machen. Die süße kleine Sophie hat mein Bett inzwischen sicher mollig angewärmt.«
    »Schläfst du immer noch mit den Kammerzofen?«, fragt Alrik.

    »Milchmädchen«, gibt Rhys zurück. »Milchmädchen, Bruder. Da kannst du nicht mithalten!«
    Rhys galoppiert davon, während mich Alrik zur Jagdhütte zieht und mir einen Kuss auf die Wange drückt. »Ich entschuldige mich für ihn«, sagt er. »Eigentlich hatte ich gehofft, er würde dich mit dieser Art Grobheit verschonen, aber das war wohl nur Wunschdenken meinerseits. Doch das Einzige, was jetzt wirklich zählt, ist, dass er dich zu mir gebracht hat. Er hat meinen Wunsch erfüllt, und du bist unversehrt hier angelangt.« Er sieht mich mit einem Gesicht so voller Liebe und Ergebenheit an, dass ich alles hinunterschlucke, was ich ihm über die Niedertracht seines Bruders

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