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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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umzugehen wissen, denn so machen Seelengefährten das eben. Genau das ist wahre Liebe. Sie kann nicht zerschlagen, kann nicht langsam abgetragen werden, sie ist ewig, alles überdauernd, und sie kann jeden Sturm abwettern. Wenn du also entschlossen bist, so weiterzumachen, dann sollst du einfach wissen, dass ich keinen Widerstand leisten werde.
Damit bin ich durch. Ich habe ein Leben zu leben - was ist mit dir?«
    Er sieht mich an, und einen kurzen Moment lang weiß ich, dass ich ihn erwischt habe. Ich sehe das Aufblitzen in seinen Augen, den Lichtpunkt des Begreifens, dass das Spiel jetzt vorbei ist. Dass dazu zwei Spieler nötig sind und dass einer davon gerade ausgestiegen ist. Doch dann ist es ebenso schnell wieder verschwunden, und der alte Roman ist zurück und sagt: »Ach komm schon, Darling, meinst du das alles wirklich ernst? Du willst mir erzählen, dass du vorhast, dich für den Rest deines unsterblichen Daseins mit ein bisschen keuschem Händchenhalten abzufinden? Verdammt, ihr dürft ja nicht mal das - trotz dieses Energie-Kondoms, das ihr da fabriziert habt. Und das ist einfach nicht das Wahre, nicht wahr, Schätzchen? Nicht im Mindesten wie das hier.«
    Und ehe ich es mich versehe, ist er neben mir. Seine Hand packt mein Bein, und sein Blick ist tief und eindringlich. »Vielleicht habe ich ja diese Art von Liebe nie gekannt, von der du hier rumlaberst, aber von der anderen Sorte hatte ich reichlich - von dieser Sorte.« Seine Finger schieben sich langsam aufwärts. »Und ich sage dir, Darling, wenn’s hart auf hart kommt, ist die genauso gut, wenn nicht sogar besser. Und ich ertrage die Vorstellung nicht, dass dir das entgeht.«
    »Dann gib mir das Gegengift, dann muss mir nichts entgehen«, entgegne ich, lächele freundlich und mache keinen Versuch, seine Finger von meinem Bein zu lösen. Genau das will er ja. Er will, dass ich ausraste und mich wehre. Ihn gegen die Wand schleudere. Zu einer Bedrohung werde. Das übliche Verfahren. Aber diesmal nicht. O nein. Diesmal habe ich zu viel zu beweisen. Zu viel zu verlieren. Außerdem
bin ich im Begriff, ihm zu zeigen, wie langweilig dieses Spiel sein kann, wenn nur einer spielen will.
    »Das würde dir gefallen, nicht wahr? Hier zu gewinnen.«
    »Dabei würde jeder gewinnen. Du tust etwas Nettes - dann passiert dir auch etwas Nettes. Das ist Karma. Ein Welleneffekt. Kann nicht schiefgehen.«
    »Ach, sind wir jetzt wieder bei der Nummer, ja?« Er verdreht die Augen. »Also ehrlich, Damen hat dich echt eingenordet.«
    »Vielleicht.« Wieder lächele ich und weigere mich, nach seinem Köder zu schnappen. »Oder vielleicht auch nicht. Man weiß nie, solange man’s nicht versucht, stimmt’s?«
    »Was? Glaubst du, ich habe noch nie etwas Nettes getan?«
    »Ich glaube, das ist schon eine ganze Weile her. Wahrscheinlich bist du inzwischen ein bisschen eingerostet.«
    Er lacht, wirft den Kopf zurück und lacht, doch seine Hand nimmt er nicht weg, nein, die bleibt, wo sie ist und streichelt meinen Schenkel.
    »Okay, Ever, sagen wir mal rein theoretisch, ich tue dir diesen kleinen Gefallen. Sagen wir, ich gebe dir das Gegengift, das dafür sorgen würde, dass Damen und du euch dumm und dämlich vögeln könnt. Und was dann? Wie lange muss ich darauf warten, dass dieses angeblich gute Karma zurückkommt? Kannst du mir das sagen?«
    Ich zucke die Achseln. »Nach allem, was ich gesehen habe, kann man Karma nicht erzwingen, das funktioniert nach seinen eigenen Bedingungen. Ich weiß nur, dass es funktioniert.«
    »Also soll ich dir einfach etwas aushändigen, etwas, worauf du unheimlich scharf bist, und es riskieren, nichts dafür zu bekommen? Das scheint mir nicht gerade fair zu sein,
Darling, also solltest du dir das Ganze vielleicht noch mal überlegen, vielleicht gibt’s ja doch etwas, was du mir geben kannst.« Er lächelt und lässt seine Hand viel höher gleiten, zu hoch. Und als er mir tief in die Augen sieht, versucht, mich zu überwältigen, mich in seinen Kopf zu locken so wie früher - da klappt das nicht. Ich bleibe fest verwurzelt dort, wo ich bin.
    Und doch hat allein dieser simple Akt eine Idee gezeugt, eine, mit der das Ganze vielleicht sehr viel schneller über die Bühne geht, als ich gehofft hatte und ich ins Montagne komme, wo ich mich mit Damen verabredet habe.
    »Na ja«, meine ich und gebe mir alle Mühe, nicht darauf zu achten, wie sich seine Finger auf meinem Oberschenkel anfühlen. »Wenn du dem Karma nicht vertrauen kannst, würdest du dann

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