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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Krieg. Totaler Krieg. Ich mache dir das Leben so zur
Hölle, da wirst du dir noch wünschen , dass es dein einziges Problem wäre, deinen Freund nicht anfassen zu können. Denn täusch dich nicht - so was wie das, was ich dir auf den Hals schicke, hast du noch nie gesehen.« Sie zieht die Brauen hoch und zeigt die Zähne. »Und du, Jude?« Damit fährt sie auf dem Absatz herum und nimmt ihn zum ersten Mal zur Kenntnis. »Du wirst dir wünschen, unsterblich zu sein, denn nach diesem Abend kommst du gegen das, was dich erwartet, unmöglich an.«

FÜNFUNDDREISSIG
    E s hat also geklappt«, meint Damen, und seine Stimme klingt leise und weit entfernt. »Es gab wirklich ein Gegenmittel.«
    Ich atme tief durch und schaue auf meine Knie hinunter, die Füße auf den weichen Ledersitz gezogen. Und denke daran, wie er mich gefunden hat, gerade als ich Romans Haus verließ, Jude mir dicht auf den Fersen, während Haven uns von der Tür aus immer weiter eine ganze Litanei von Drohungen nachschrie. Nur Sekunden nachdem der Film zu Ende war, traf er am Schauplatz des Geschehens ein. Hatte sich gar nicht die Mühe gemacht, im Montagne vorbeizuschauen, wo wir uns nach meinem Plan treffen sollten. Hatte geahnt, dass ich in Schwierigkeiten steckte, sobald er meine SMS las.
    Ich nicke, sehe zu Sabines Haus hinauf und denke an jenen triumphierenden Moment, als sich alles zusammenfügte - als das Gegengift sich beinahe schon in meinem Besitz befand. Und dann alles wieder zunichtegemacht wurde.
    Uns unsere Träume in einem einzigen grauenhaften Augenblick entrissen wurden.
    Seufzend schüttele ich den Kopf und weiß, dass ich mich morgen Früh mit Sabine auseinandersetzen muss. Ihr reinen Wein über meinen Job einschenken muss, über meine hellseherischen Fähigkeiten, meine Nebentätigkeit als Avalon … Und ich denke wehmütig daran, wie ich vor
ein paar Stunden dachte, das wäre mein schlimmstes Problem.
    »Es hat ganz echt und wirklich geklappt«, sage ich und sehe Damen in die Augen. Ich will nicht nur, dass er es glaubt, er muss es einfach glauben. »Er hatte das Gegengift, er hat es mir gezeigt und alles. Es war so …, so klein …, nur so ein winziges Glasfläschchen voller funkelnd grüner Flüssigkeit.« Ich zucke die Achseln. »Und dann hat er es in die Tasche gesteckt und …« Ich schlucke krampfhaft, brauche den Rest nicht noch einmal Revue passieren zu lassen. Nicht wenn die Szene wieder und wieder in meinem Kopf abläuft.
    Damen furcht die Stirn, er hat sie schon fast ebenso oft gesehen wie ich. »Und dann ist Jude hereingeplatzt.« Er seufzt und schüttelt den Kopf. Sein Blick ist finster, sein Kiefer auf eine Art und Weise verkrampft, wie ich es noch nie gesehen habe. »Warum hast du ihm vertraut? Warum hast du ihm das von unseren Schwächen verraten …, von unseren Chakren …, wie man uns erledigen kann? Warum tust du so etwas?« Er sieht mich an, müht sich verzweifelt zu verstehen.
    Wieder schlucke ich heftig, schlucke an dem trockenen, harten Klumpen vorbei, der meine Kehle verstopft. Also, jetzt kommt’s, denke ich, die Vorwürfe, auf die ich die ganze Zeit aus war. Endlich fällt er doch ein Urteil über mich - aber diesmal eher wegen des Unheils, das Jude angerichtet hat, als wegen etwas, das ich getan habe.
    Doch als ich ihn abermals anschaue, sehe ich, dass das nicht stimmt. Er versucht einfach nur, einen Sinn in dem Ganzen zu erkennen. Trotzdem zucke ich lediglich die Achseln und antworte: »Das ist mein fünftes Chakra. Mein Schwachpunkt. Mein Wahrnehmungsvermögen ist ganz
mies, ich wende Informationen falsch an und traue anscheinend immer den Falschen, anstatt mich auf die zu verlassen, die die ganze Zeit zu mir gehalten haben.« Rasch schiele ich zu Damen hinüber und weiß, dass er mehr braucht, dass er mehr verdient hat, also senke ich den Kopf und füge hinzu: »Und die Wahrheit ist, er hat mich in einem schwachen Moment erwischt …« Unwillkürlich halte ich inne und denke daran, wie schwach dieser Moment tatsächlich war …, wie nahe ich daran war, die Brücke zu überqueren, die auf die andere Seite führt. Und obwohl ich Damen alles von der Magie erzählt habe und dass ich mich zuerst an Jude gewandt habe, diesen Teil habe ich ihm verschwiegen, vor allem, weil ich mich zu sehr geschämt habe. »In einem unglaublich schwachen Moment.« Ich seufze. »Was soll ich sagen?«
    Damens Ledersitz knarrt, als er sich zu mir umdreht und mich ansieht. »Und ich habe gehofft, du hättest gelernt, mir genug

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