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Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Titel: Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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Irgendwo wird es schon einen Job geben, der schwarz bezahlt wird.«
    »Was meinst du damit, dass schwarz bezahlt wird?«
    »Na, dass sie weniger als den Mindestlohn zahlen, aber weder ich noch der Chef es bei der Steuer anmelden.«
    Vermutlich würde es harte Arbeit werden. Drecksarbeit, wie Kisten schleppen oder Müll sammeln. Ich hasste die Vorstellung, dass Lucas so etwas würde tun müssen, aber irgendwie gefiel mir die Vorstellung, dass er dazu bereit war.
    »Das sieht aber gar nicht nach Training aus«, bemerkte Kate, die in unsere Richtung geschlendert kam, spitz.
    »Gönn uns eine Pause, Mom«, sagte Lucas. »Bianca und ich können uns kaum mehr unterhalten.«
    »Ich weiß, dass es schwer für euch ist.« Ihre Stimme klang weicher, als ich es je bei ihr gehört hatte. »Dein Vater und ich haben uns in der New Orleans-Zelle kennengelernt. Das waren solche harten Hunde da, dass mir dieser Ort hier wie ein Kindergeburtstag vorkommt. Ich habe deinen Vater fünf Minuten am Tag gesehen und das auch nur, wenn wir viel Glück hatten.«
    Lucas war sehr still. Ich wusste, dass Kate nicht häufig von seinem leiblichen Vater sprach. Mit kaum verhohlener Neugier fragte er: »Seid ihr beide denn manchmal zusammen auf Streife gegangen?«
    »Manchmal.« Kate wandte sich schon wieder halb von uns ab und war ernst geworden. Der Moment schien viel zu schnell verflogen zu sein. »Eliza sagt, dass du immer fitter wirst, Bianca. Wie wäre es, wenn du uns bald mal auf Patrouille begleiten würdest?«
    »Wirklich?« Lucas sah aus, als konnte er es kaum glauben, dass wir bald einige Minuten nur für uns haben würden. Ich wünschte, ich wäre so begeistert gewesen wie er – ich vermisste ihn in den meisten Nächten so sehr, dass ich glaubte, verrückt zu werden. Aber der Gedanke, mich einer vampirjagenden Patrouille anzuschließen, machte mir Angst.
    Kate schien unsere unterschiedlichen Reaktionen nicht zu bemerken. Sie sagte nur: »Wie wäre es denn mit morgen?«
    »Morgen«, wiederholte Lucas.
    Ich umarmte ihn rasch, aber ich schloss meine Augen nicht. Stattdessen beobachtete ich die Jäger um uns herum, die ihre Messer wetzten.
    Es war nicht so, dass es für mich keine Ausflüchte gegeben hätte. Ich hätte behaupten können, dass ich Kopfschmerzen hätte oder dass mir schlecht sei – irgendetwas in dieser Art. Aber ich brauchte frisches Blut, und, was noch wichtiger war, ich musste unbedingt Zeit mit Lucas verbringen.
    Und das bedeutete, dass ich wohl oder übel meine Karriere als weltweit erste und einzige vampirische Vampirjägerin starten musste.
    Eliza bestimmte, dass wir beim ersten Mal auf Standardpatrouille gehen sollten, eine Strecke, die alle alten Hasen bereits in- und auswendig kannten. Da ich all mein Wissen über New York aus Kinofilmen bezogen hatte, vor allem aus romantischen Komödien, ergab unser Ziel für die nächtliche Streife keinen Sinn für mich. »Vampire im Central Park? Da, wo man immer die Kutschfahrten buchen kann?«
    Lucas lächelte leicht. »Der Park ist größer, als du denkst. Und je weiter man nach Norden kommt, umso unzivilisierter wird er.«
     
    Wir stiegen aus unserem Transportmittel, einem umfunktionierten Touristenbus, und begannen uns im Park zu verteilen. Die sommerliche Nachtluft war warm und angenehm, und eine leichte Brise bewegte die Luft wie ein Seufzen. Hoffnungsvoll sah ich zu den Sternen empor, aber die Lichter der Stadt ließen sie völlig verschwinden.
    »Ich bleibe bei Bianca«, erklärte Lucas, als alle sich zu zerstreuen begannen.
    Eduardo runzelte die Stirn. »Das ist nicht als gute Gelegenheit gedacht, euch davonzustehlen.«
    Dieses Mal schienen Eliza und Eduardo der gleichen Meinung zu sein. »Wird es mit euch beiden ein Problem geben?«
    Lucas wurde zornig, und seine Augen funkelten. »Wenn ihr glaubt, ich würde Bianca ablenken, während wir uns in einem bekannten Vampir-Jagdgebiet aufhalten, dann seid ihr wohl verrückt geworden. Ich würde sie nie in Gefahr bringen. Basta.«
    Kate mischte sich ein. »Lasst sie gehen. Kommt schon, wir müssen los, es wird langsam spät.«
    Raquel winkte mir aufgeregt zu, als sie und Dana in Richtung Süden loszogen und schon bald im Park außer Sichtweite waren. Die anderen der Mannschaft brachen ebenfalls in diese Richtung auf, aber Lucas und ich blieben einfach in der Mitte des Parks zurück.
    Wir standen schweigend beieinander und benutzten unser ausgeprägtes Gehör, um zu beurteilen, wie weit die anderen schon entfernt und ab wann

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