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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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war, hatten Accelerator-Agenten subversive Software in das Bayview-Tower-Netz eingeschleust. Unfassbarerweise hatte Laril, um auf die Unisphäre zuzugreifen, tatsächlich den Nodus seines eigenen Apartments benutzt. Sie hatte sich schon zu fragen begonnen, ob seine ganzen Anrufe bei diversen alten Geschäftspartnern nicht vielleicht eine Art subtiler Irreführung waren. So dämlich konnte doch niemand sein? Offensichtlich doch. Und zu allem Überfluss hielt er sich auch noch für wahnsinnig schlau.
    Also hatte sie seinen letzten Anruf abgefangen und, sich als Ondra ausgebend, persönlich entgegengenommen. Und wieder hatte er mit dem Vorschlag, sich im Stadion zu treffen, auf haarsträubende Weise die elementarsten Sicherheitsmaßnahmen ignoriert. Abgeschottet von der Öffentlichkeit, bot die Arena mit ihren dicken Mauern eine perfekte Abschirmung vor ziviler und polizeilicher Kontrolle. Das Accelerator-Team hatte sich schlapp gelacht, als es seine verdächtig nah an Versorgungstunnelausgängen abgestellten Fluchttaxis entdeckt hatte. Und was die antiquierte Überwachungssoftware betraf, die er in das Netz des Stadions geladen hatte ...
    Valean hatte in der Dunkelheit des Kabinengangs gewartet, während Laril das Laufband herunterglitt. Sein Feldfunktionsscan hatte die nähere Umgebung sondiert; dessen rudimentäres Leistungsvermögen war letzten Endes die Bestätigung dafür, wie bemitleidenswert blauäugig er war. Valeans eigene Biononics hatten den Scan mühelos abgelenkt. Sobald drei ihrer Leute sich hinter ihm in Stellung befunden hatten, war sie ins morgendliche Sonnenlicht getreten.
    Laril schien so geschockt, dass er nicht einmal den Versuch einer feindlichen Aktivität unternahm. Sein Glück, dachte sie teilnahmslos.
    Das Team näherte sich ihm. Dann plötzlich zeigte Valeans Feldscan eine schlagartige Veränderung, die sich in den Quantenfeldern manifestierte. Ihr integrales Kraftfeld verhärtete sich. Waffenenrichments schalteten sich ein.
    Laril verschwand.
    »Was zur Hölle ...!«, rief Digby aus.
    Die Columbia505 hing zweihundert Kilometer über Darklake City, um die ganze Jachal-Stadion-Geschichte zu überwachen. Digbys U-Shadow hatte ihn über all die Software-Mätzchen in der Oaktier-Cybersphäre auf dem Laufenden gehalten, darüber, wie Valean mit ihren
    Elektronikspielereien den armen alten Laril in die Tasche gesteckt hatte. Für die meisten schrägen Vögel, die er während seiner Berufskarriere hatte beobachten müssen, hatte Digby im Allgemeinen nie wirklich Mitleid empfunden. Laril allerdings war in Sachen Ungeschick eine Klasse für sich. Mitleid traf es vielleicht nicht ganz, aber auf jeden Fall keimte in Digby ein gewisses Mitgefühl für den Stoffel auf, der in Geschehnisse hineingezogen worden war, die er überhaupt nicht richtig begriff.
    Mit wachsender Ungläubigkeit verfolgte Digby, wie Larils Taxi auf der oberen Kante des Stadions landete. Der Mann hatte absolut keine Ahnung, in was er da hineintappte. Die Sensoren der Columbia505 konnten die Accelerator-Agenten aus zweihundert Kilometern Höhe erfassen. Larils eigene Feldfunktion dagegen war so primitiv, dass er sie nicht einmal auf zweihundert Meter orten konnte.
    Digby seufzte und fuhr die Zielerfassungssysteme des Raumschiffs hoch. Keine Frage, er würde eingreifen müssen. Paula hatte vollkommen recht. Sie durften nicht zulassen, dass Valean Laril schnappte. Präzisionsneutronenlaser nahmen Valean und ihr Team ins Visier.
    Er war sich immer noch nicht sicher, ob er mit der Columbia505 runtergehen und Laril hinterher bergen sollte, oder ob es besser war, einfach Valeans subversive Software von seinen Fluchttaxis zu entfernen und diese dann zu einem Rendezvouspunkt zu steuern. Rein gefühlsmäßig tendierte er dazu, Laril selbst rauszuholen. Der Mann war eine wandelnde Katastrophe. Es war nicht gut, ihn ganz allein im Commonwealth umherspazieren zu lassen, nicht in Anbetracht seiner Verbindung zu Araminta.
    Valean tauchte aus dem Kabinengang auf und schritt auf einen völlig erschrockenen Laril zu. Drei der acht Accelerator-Agenten gaben ihre Tarnung auf. Digby bestimmte die Feuersequenz.
    Plötzlich flammten eigenartige Symbole in seiner Exosicht auf. Sie waren das Letzte, womit er in diesem Moment gerechnet hätte.
    Eine T-Sphäre hüllte Darklake City ein.
    Laril teleportierte aus dem Jachal-Stadion.
    In der nächsten Sekunde löste die T-Sphäre sich auf.
    Digby überprüfte jeden Sensor-Input, der ihm einfiel. Valean und ihr

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