Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Erinnerungsroutine.
    Kazimir injizierte:
    Herkunft.
    Identität.
    Zweck.
    Jeder der Begriffe löste eine Flut von Gedanken aus. Kazimir konnte die treibende Persönlichkeit als Chatfields Bewusstsein identifizieren, sein menschliches Ich der meisten emotionalen Züge beraubt. Seine Zielgerichtetheit war eisern, ebenso wie seine Hingabe an die Accelerators. Die Prime-Schiffe sollten die Ocisen eskortieren und sie vor den Abfangversuchen der Commonwealth-Navy schützen, ihr wichtigster und eigentlicher Auftrag jedoch lautete, Bericht über das Auftauchen der Abschreckungsflotte zu erstatten, darüber, woraus sie bestand und wie leistungsfähig sie war. Danach war ihre Mission quasi erfüllt.
    Ein Gefühl der Verwirrung blitzte zwischen dem Immotile und seinen Motile auf, als der Gedankensturm, den Kazimir hervorgerufen hatte, in deren Hauptbewusstsein verebbte. Dann folgte Erkenntnis. Es übermittelte einen speziellen Code an die Selbstzerstörungsbombe. Kazimir war nicht schnell genug, dies zu verhindern. Doch da er nun wusste, wonach er suchen musste, manifestierte er rasch eine gleichartige Funktion in den übriggebliebenen Schiffen, die die Kamikazebomben bei allen deaktivierte.
    »Haben Sie jetzt genügend Beweise?«, fragte er ANA:Regierung.
    »Ja. Die Accelerators haben verantwortungslos gehandelt. Mit ihrer Unterstützung der Ocisen und der Manipulation Living Dreams haben sie die Grundsätze verletzt, unter denen ich geschaffen worden bin. Ich werde eine Ausschlussversammlung einberufen.«
    »Die werden sich denken können, dass es die Abschreckungsflotte war, die die Ocisen aufgehalten hat, auch wenn sie nach wie vor im Unklaren darüber sind, worum es sich dabei eigentlich handelt. Die müssen das Schlimmste befürchten, nämlich dass ich ihre Machenschaften mit den Prime aufgedeckt habe.«
    »Das wäre logisch. Allerdings können ihre Agenten wenig ausrichten. Ist ihr einstweiliger Ausschluss erst einmal beschlossen, werden sie sich einer umfassenden Untersuchung stellen müssen und sind fürs Erste kaltgestellt.«
    Kazimir betrachtete die inaktiv durchs All treibenden Schiffe. »Trotzdem - ich verstehe immer noch nicht, was die Accelerators zu erreichen gehofft haben, außer plumper politischer Manipulation. Ilanthe ist eigentlich intelligenter. Ich würde mich wesentlich wohler fühlen, wenn ich bei der Anhörung dabei wäre. Ich mache mich sofort auf den Rückflug.«
    »Was ist mit der Ocisen-Flotte? Ich dachte, Sie wollten sie überwachen.«
    »Sie ist nicht mehr in der Lage, irgendwelchen Schaden anzurichten. Wenn dem Commander das klar wird, werden sie keine andere Wahl haben, als nach Hause zurückzukehren. Unsere Capital-Schiffe können die weitere Beobachtung übernehmen.«
    »Der Stolz des Commanders hat eine schwere Niederlage erlitten. Vielleicht will er gar nicht ins Empire zurück.«
    »Das können ja dann die Capital-Schiffe eruieren. Ich komme zurück nach Sol.«
    »Wie Sie möchten.«
    Kazimir manifestierte eine Kommunikationsfunktion und übermittelte den Schiffen eine schlichte Botschaft: »An die Chatfield-Persönlichkeiten, hier spricht die Abschreckungsflotte der Commonwealth-Navy. Wir wissen, was Sie sind und was Sie beabsichtigen. Unternehmen Sie keine weiteren Selbstzerstörungsversuche. In Kürze werden Schiffe der Capital-Klasse eintreffen. Sie werden von der Navy in Gewahrsam genommen.«
    Damit zog Kazimir seine manifestierten Funktionen zurück und nahm Kurs auf das Sonnensystem.

Justine: Reset Jahr drei
    Exoimage-Gesundheitsdisplays flammten in der Dunkelheit auf und umgaben Justine Burnellis Bewusstsein. Sie hatte exakt dieselben Anzeigen schon einmal gesehen.
    »O Mann«, ächzte sie, gleichermaßen erschrocken wie froh. »Es hat funktioniert.« Sie versuchte zu lachen, doch ihr Körper weigerte sich entschieden zu kooperieren, darauf insistierend, gerade drei Jahre in Suspension verbracht zu haben anstatt ... Nun ja, eigentlich war sie sich nicht sicher, wie lange es gedauert hatte, die Leere auf diesen Punkt der Zeitlinie zurückzusetzen.
    Die Abdeckung der Medi-Kammer kräuselte sich zurück und sie blickte sich wieder in der Kabine der Silverbird um. Im ureigensten Sinne, wieder. Sie setzte sich auf und wischte sich die Tränen von der Wange. »Status?«, fragte sie den Smartcore. Eine neue Kolonne von Exoimage-Icons und -Anzeigen sprang hervor. Sie bestätigten, dass die Silverbird drei Jahre unterwegs gewesen war und jetzt hart die Geschwindigkeit drosselte.
    Etwas

Weitere Kostenlose Bücher