Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
hatte. Einmal mehr versteifte er sich. Würde sie über das Haus fliegen und wild drauflos ballern?
    Tandra und Martyn kauerten sich schützend zusammen, ihre Kinder fest an sich gedrückt. Die Zwillinge schluchzten vor Angst.
    »Hören Sie auf meinen Rat«, sagte Oscar zu ihnen. »Hauen Sie sofort von hier ab. Sehen Sie zu, dass Sie irgendwo anders unterkommen, bei Freunden oder in einem Hotel, überall, nur nicht hier. Es werden noch mehr kommen wie wir.«
    »Ozzie soll euch verfluchen, ihr Schweine«, zischte Martyn wütend. Tränen liefen ihm über die Wangen.
    »Ich bin Ozzie begegnet«, sagte Oscar ruhig. »Er ist nicht annähernd so, wie heutzutage jeder glaubt.«
    »Gehen Sie einfach«, flehte Tandra.
    Oscar drehte sich um und führte Tomansio und Beckia wieder zurück zu ihrer Kapsel. Kaum hatten sie das kleine Drycoral-Haus verlassen, rief er Paula an.
    »Cat ist hier.«
    »Sind Sie sicher?«
    Oscar erschauderte. »Oh ja. Wir hatten gerade einen netten Plausch.«
    »Und Sie leben noch? Ich bin beeindruckt.«
    »Naja, ich hab' ihr einen gigantischen Floh ins Ohr gesetzt. Schätze, das hat ihr den Spaß an ihrem Spiel für 'ne Weile verdorben.«
    »Sucht sie auch nach Araminta?«
    » Ja .«
    »War ja klar. Die Accelerators wollen sie unbedingt haben.«
    »Ich dachte, wir auch?«
    »Stimmt. Es ist unumgänglich geworden.«
    »Ich tue mein Bestes. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass sie mich vielleicht anruft. Sie ist nicht ganz die Superwoman wie alle Welt denkt.«
    »Ich habe sie nie dafür gehalten. Was ist Ihr nächster Schritt?
    »Wir werden einen Mr Bovey besuchen. Liatris hat irgendeine Verbindung zwischen ihm und Araminta entdeckt.«
    »Okay, halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    »Was tun Sie?«
    »Seien Sie unbesorgt, ich bin auf dem Weg nach Viotia.«
    »Ich dachte, ich mach' das hier, damit Sie sich zurückhalten können.«
    »Die Zeit ist jetzt offiziell vorbei.«
    Während er sich der Ocisen-Flotte näherte, hielt Kazimir eine einzelne Hyperkommunikationsverbindung zu ANA aufrecht. Er wusste, dass das Exoprotectorate Council von ihm erwartete, dass er ihm einen Echtzeit-Fortschrittsbericht von dem Einsatz lieferte, aber das hätte Ilanthe zu viele Informationen gegeben. Die Prime-Schiffe, die die Ocisen-Starslayer eskortierten, wären sofort von seiner Ankunft in Kenntnis gesetzt worden. Nicht, dass ihnen das, wie er einräumen musste, in Anbetracht seiner Schlagkraft viel genützt hätte. Andererseits war von ihnen nie die eigentliche Bedrohung ausgegangen. Etwas anderes würde dort draußen auf Beobachtungsposten sein und wertvolle Informationen über die Beschaffenheit der Abschreckungsflotte an die Accelerators übermitteln. Da war er absolut sicher.
    Kazimir passte seine Geschwindigkeit der gewaltigen Alien-Armada an und nahm die Schiffe näher unter die Lupe. Mit seinen Sensorfunktionen war es ein Kinderspiel, sie zu orten; mehr als zweitausendachthundert Ocisen-Schiffe jagten mit viereinhalb Lichtjahren pro Stunde durch den interstellaren Raum, einschließlich neunhundert Starslayern. Seine Wahrnehmung durchdrang die Rümpfe, enthüllte die Waffen, die sie mit sich führten - genug von der Gattung Quantenzerstörer, um den größten Teil des Greater Commonwealth auszuradieren, sollten sie ihren Bestimmungsort jemals erreichen. Doch keine anderen, wie er erleichtert feststellte. Keinerlei postphysischen Systeme, auf die sie zufällig gestoßen waren und die sie nachgebaut und für ihre Zwecke umgemodelt hatten. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die siebenunddreißig Prime-Schiffe, die sie begleiteten; sie benutzten einen hochentwickelten Hyperantrieb, der so konfiguriert war, dass er ihre Distorsionen auf einem absoluten Minimum hielt. Ihre Waffen waren um einiges fortschrittlicher als alles, was die Ocisen besaßen, faktisch einem Commonwealth-Navy-Schiff der Capital-Klasse gewachsen. Aber das war es dann auch. Auch sie stellten keine Gefahr für ihn dar. Und weitere Schiffe gab es nicht, keine getarnten, über Ultra-Antrieb verfügenden Wachschiffe, keine unerklärbaren Hyperraum-Links innerhalb eines Radius von einem Lichttjahr um die Ocisen-Flotte herum. Allerdings hatte jedes Prime-Schiff eine Hyperraumverbindung zu irgendeinem Punkt jenseits der Grenze des Commonwealth-Raums geöffnet; er konnte sie spüren, dünne Fäden, die sich durch die Quantenfelder zogen, pulsierend vor übermittelten Daten.
    Die Prime-Schiffe waren die Beobachter, schloss er. Vermutlich gingen sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher