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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die geöffnete Luftschleuse zu treten. »Wir haben einen Job zu erledigen.«
    »Nicht nebensächlich«, beharrte Oscar, während er in den Schiffsrumpf hinaufzuschweben begann. Er war sicher, dass er etwas übersah, und das ärgerte ihn maßlos. »Bestimmt schafft er es, irgendeine Art von Signal abzusetzen. Liatris, kannst du irgendwelche Anzeichen für ein Feuergefecht im Farloy-Sektor erkennen?«
    »Nein. Nichts festzustellen.«
    Als Oscar in die Kabine glitt, fand er die Träumer und eine elende, zitternde und ihn ängstlich anblickende Corrie-Lyn darin vor. Und Troblum, dessen Helm fast die Decke berührte. Sein Panzeranzug hatte wieder ein schmutziges Grau angenommen. Er hatte ihn noch immer nicht geöffnet.
    Beckia kam durch die Schleuse, prompt gefolgt von Tomansio. Trotz des eingezogenen Mobiliars wurde es in der Kabine relativ eng.
    »Start und raus«, sagte Tomansio. »Los, Oscar, machen wir, dass wir hier wegkommen.«
    Oscar verbiss sich jede impulsive Bemerkung und befahl dem Smartcore, sie durch das Loch zurückzubringen, das Liatris oben in der Kuppel geschaffen hatte. »Wir könnten doch einen Überflug machen«, sagte er.
    »Sie könnten ihn inzwischen zu jedem Sektor auf dem Spike teleportiert haben«, erwiderte Beckia traurig. »Oder sogar auf ein Raumschiff. Er könnte bereits FTL sein.«
    »Nein, könnte er nicht«, widersprach Oscar und prüfte die Sensoraufzeichnungen, während sie durch den um das Loch herum tobenden Minihurrikan und wieder in den Raum hinaus schossen. »In den letzten zehn Minuten ist nichts auf FTL-Geschwindigkeit gegangen.«
    »Oscar, lass gut sein«, sagte Tomansio. »Er ist tot, und ich hoffe, er hat 'ne Menge von diesen Chikoya-Bastards mitgenommen. Wenn wir wieder auf Far Away sind, bist du herzlich eingeladen, der Erneuerungszeremonie beizuwohnen. Wir züchten ihm einen neuen Körper und downloaden seine Erinnerungen darein. Er wird den ganzen Abend lang dumme Witze reißen, weil du dir solche Sorgen gemacht hast.«
    Oscar verspürte den Drang, seine Faust gegen irgendetwas zu rammen. »Na gut.« Aber ich weiß, dass hier irgendwas oberfaul ist. Er konzentrierte sich auf die Schiffssensoren. Die Mellanie's Redemption hatte ihr Landefeld zur gleichen Zeit verlassen wie die Elvin's Payback. Jetzt hielt sie in fünftausend Kilometern Höhe auf der dunklen Seite des Spike Position. Er befahl dem Smartcore, auf Rendezvouz-Kurs zu gehen.
    »Troblum, wie sind jetzt in Sicherheit.«
    »Gut«, sagte die gepanzerte Gestalt.
    »Sie können Ihren Helm abnehmen.«
    Es folgte eine lange Pause, währendder die große Gestalt nichts tat. Dann flossen horizontale Streifen Malmetall an dem Helm auseinander und ließen drei Segmente an jeder Seite stehen. Sie schwangen auf.
    Oscar versuchte beim Anblick des Mannes objektiv zu bleiben. Troblums Gesicht war fett und teigig, seine Haut ungesund blass und triefend von Schweiß. Lückenhafte Bartstoppeln bedeckten seine Wangen und sein Kinn. »Hallo«, sagte er verlegen und wich ihren Blicken aus.
    »Danke, dass Sie uns Ihre Hilfe angeboten haben«, sagte Inigo. »Wir wissen das zu schätzen.«
    Troblum nickte kaum merklich, sagte jedoch nichts.
    Oscar gefiel die Vorstellung, sich auf ihn zu verlassen, kein bisschen, da schien nicht die geringste Empathie vorhanden zu sein. Troblum war niemand, den man mochte, und zu dem Schluss war er nur aufgrund des halben Dutzends Sätze, die der Mann bisher gesprochen hatte, gekommen. Nicht, dass sie daran noch irgendetwas ändern konnten. Mitgefangen, mitgehangen. Wieder mal. Hoffen wir, dass ich diesmal wenigstens nicht ins Gras beißen muss.
    »Wie haben die Chikoya euch eigentlich gefunden?«, fragte Liatris Inigo.
    »Eine Menge Leute in Octoron wissen, wo Ozzie lebt«, antwortete statt seiner Aaron. »Ehrlich gesagt wundere ich mich, wieso sie so lange gebraucht haben.«
    »Ich bin nur froh, dass Sie vor ihnen eingetroffen sind«, sagte Corrie-Lyn. Sie zitterte immer noch, auch wenn sie sich inzwischen einen Stuhl hatte extrudieren lassen, auf dem sie zusammengekauert saß. »Wir hätten sonst keine Chance gehabt.«
    »Da wär' ich mir nicht so sicher«, meinte Beckia. »Was immer Myraian gegen diese Jungs aufgefahren hat, es war ihnen definitiv eine Nummer zu heftig.«
    »Ist sie eine Silfen?«, fragte Tomansio.
    »Nein«, erwiderte Araminta Zwei. »Das hätte ich gemerkt. Sie war ein Mensch.«
    »Ich schätze, ›war‹ trifft es auf den Punkt«, sagte Oscar. »Sie ist nicht postphysisch, aber sie

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