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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ist ganz sicher mehr als eine Higher.«
    »Wo wir gerade von postphysisch reden«, sagte Aaron. »Ozzie?«
    »Das weiß die Herrin allein«, entgegnete Inigo. »Meine Physikkenntnisse sind seit Jahrhunderten überholt, aber egal, was für einen Trick er da hingelegt hat, auf gebräuchlicher Technik beruhte der mit Sicherheit nicht.«
    »Er ist in seinen Quantenzustand transmutiert«, klärte Troblum sie auf. »Irgendwie hat er sich aus der Raumzeit verdrückt.«
    »Persönliche FTL?«, fragte Corrie-Lyn ungläubig.
    »Wahrscheinlich nicht. Dazu bedarf es einer Temporalphasenverschiebung.«
    »Also ist er doch postphysisch?«, fragte Oscar.
    »Nicht im klassischen Sinne, würde ich sagen, aber empirisch beweisen kann ich das nicht«, entgegnete Inigo. »Normalerweise hängen Postphysische danach nicht mehr irgendwo rum. Und er hatte es sich in vielerlei Hinsicht zum Ziel gesetzt, der menschlichen Rasse zu helfen. Ich weiß es, wir haben lang und breit darüber diskutiert.«
    »Das kann man wohl sagen«, murmelte Aaron.
    Die Elvin's Payback ging längsseits der Mellanie's Redemption. Die beiden Raumschiffe manövrierten ein paar Sekunden, bevor ihre Luftschleusen sich berührten und zum Vakuum hin versiegelten. Troblum ging als Erster hindurch, wobei er mit einem Mal eine erstaunliche Geschwindigkeit an den Tag legte. Kommentarlos ließen die anderen ihn gehen, obwohl Oscar wusste, dass sie alle ein wenig verwirrt über den rätselhaften Higher waren.
    Er folgte Troblum durch die Luftschleuse und kam in einer Kabine von ungefähr der gleichen Größe heraus wie der, die er gerade verlassen hatte. Ein äußerst attraktives Mädchen wartete dort, auffallend altmodisch gekleidet; ängstlich presste sie ihre Hände gegen das Brustteil von Troblums Rüstung und fragte ihn, ob er in Ordnung sei. Oscar runzelte die Stirn. Von einer Gefährtin war bislang mit keinem Wort die Rede gewesen. Und beim besten Willen des Universums konnte er sich kein Mädchen vorstellen, dass mit diesem Troblum freiwillig eine Lebenspartnerschaft einging. War sie vielleicht seine Tochter? Aber in seiner Akte hatte nichts von einer Familie gestanden.
    Die anderen drängten in die Kabine und wirkten allesamt gleichermaßen überrascht, als ihre Blicke auf das Mädchen fielen. Gaiamote-Emissionen wurden hastig gedämpft.
    »Das ist Catriona«, nuschelte Troblum in sich hinein.
    »Hallo«, sagte das Mädchen scheu.
    Oscar sah, dass Tomansio auf ein elektronisches Gerät starrte, das auf dem einzelnen ausgefahrenen Tisch der Kabine stand. Es sah vage vertraut aus. Sekundärroutinen führten in seinen Speicherlakunen eine Vergleichsrecherche aus. »Oh«, sagte er leise. Seine Netzhaut schaltete auf Infrarot um, was die Bestätigung erbrachte. Catriona war eine Solido-Projektion.
    Dann glitt ein Trolleybot mit einer der Medi-Kammern herein, und alle waren plötzlich äußerst beschäftigt damit, ihm Platz zu machen. Der nächste Trolleybot erschien, was Oscar darüber nachdenken ließ, dass ein paar von ihnen ja in Suspension würden gehen müssen, noch bevor sie die Leere erreichten. Und in Anbetracht der Tatsache, dass ich im Augenblick so gut wie überflüssig bin ...
    Troblum öffnete eine Luke zu einem Niedergang. »Ein paar der Medi-Kammern können wir hier unterbringen.«
    »Ist das alles, was wir an Platz haben?«, fragte Inigo unsicher.
    »Wenn der Planeten-FTL erst mal in Gang gesetzt ist, können wir den vorderen Frachtraum benutzen. Bis dahin müssen wir uns einfach dazwischenquetschen.«
    Eine nach der anderen trafen die übrigen Medi-Kammern ein. Gerade einmal zwei passten in den engen Niedergang hinein. Troblum ließ die Kabinenwand dünne Regalfächer extrudieren. Die Höhe des Raums reichte so eben, um drei der großen schwarzen Sarkophage übereinander zu stapeln. Damit blieb für die menschliche Fracht des Schiffs gerade noch genug Platz, um zu stehen, unangenehm eng aneinandergezwängt.
    »Ich zieh' mich dann erst mal zurück«, sagte Catriona und verblasste. Troblum tat so, als hätte er es gar nicht bemerkt. Seine Rüstung öffnete sich, und er verstaute sie in einem geräumigen Gepäckzylinder, der teleskopartig aus dem Kabinenboden ausfuhr. Der Togaanzug, den er darunter trug, war der fadenscheinigste, den Oscar in seinem langen Leben je erblickt hatte.
    »Gibt es irgendwelche Schlafzellen?«, erkundigte sich Beckia.
    »Drei«, teilte Troblum ihr mit.
    »Eine für mich«, sagte sie rasch. Corrie-Lyn meldete Anspruch auf die zweite

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