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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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aufzehrt, wenn sie die zurückgesetzten Träume all derer in ihrem Inneren aktualisiert. Ist ihre Nahrungsquelle einmal erschöpft, wird sie kollabieren. Falls die Leere imstande ist, die Eindämmung zu durchbrechen, kann es gut sein, dass die daraus resultierende Welle so schnell ist, dass sie jedes Raumschiff, das die Galaxis zu verlassen versucht, überwältigt.«
    »Also werden, wenn es funktioniert, alle im Innern der Leere sterben?«
    »Und die Galaxis wird leben.«

Justine: Jahr fünfundvierzig, Tag einunddreißig
    Justine erwachte, als die Morgendämmerung goldstichiges Sonnenlicht durch das große Schlafzimmerfenster strömen ließ. Sie stöhnte ob der Zudringlichkeit und rollte sich in ihrem Schlafsack auf die andere Seite. Unter ihr wogte die weiche Matratze sanft. Edeard hatte dieses spezielle Möbelstück wirklich außerordentlich gut hinbekommen, dachte sie schläfrig. Der dicke Sonnenstrahl schob sich langsam über den Boden, rückte erbarmungslos auf sie zu. Untätig verfolgte sie sein Näherkommen, wohl wissend, dass sie eigentlich aufstehen sollte. Doch frühes Aufstehen hatte nie zu ihren Stärken gezählt. Jene ersten dreißig Jahre, die sie an der Ostküste die Partyszene unsicher gemacht hatte, hatten ein paar Angewohnheiten konstituiert, die auch annähernd tausend nachfolgende Jahre in einem fleischlichen Körper ihr nie ganz abzugewöhnen geschafft hatten.
    Schließlich öffnete sie ihren Schlafsack, streckte sich und gähnte herzhaft, bevor sie sich endlich von dem Bett herunterwälzte. Es war ein großes Bett, das nahtlos in den Boden überging. Aber andererseits war es auch ein großes Schlafzimmer, so, wie es sich für den Meister und die Meisterin von Sampalok gehörte.
    Barfuß tapste Justine hinüber zu dem Panoramafenster und blickte hinunter auf den zentralen Platz des Distrikts. Die Fläche war bemerkenswert sauber, etwas, das ihr bei ihrer Stadterkundung überall aufgefallen war. Sicher, an den Häuserkanten und in zahlreichen Spalten und schmalen Lücken begannen Schmutz und Blätter, sich anzuhäufen. Aber nie in dem Maße, dass Unkraut Fuß fassen konnte. Sie vermutete, dass die Stadt jede größere Ansammlung von Unrat absorbierte. Damals, zu Edeards Zeiten, hatten Brigaden von Genistar-Schimpansen den Dreck weggeräumt, den die menschlichen Einwohner produzierten.
    Während sie zusah, wie die kleinen Brunnen plätscherten, konnte sie verschiedene Tiere an den Rändern des Platzes umherschleichen sehen, die ihren Tag mit Hamstern oder Jagen begannen. Sie hatte recht gehabt mit den Hunden: Es gab in Makkathran etliche, gut gedeihende bösartige Rudel. Auch einheimische Tiere nisteten in den leeren Gebäuden. Die Stadt schien sie zu tolerieren.
    Justine schlüpfte in ihre kurzen Jeanshosen und in ein sauberes orangerotes T-Shirt und ging sodann in den Salon, den sie als ihre Basis benutzte. Der Großteil ihrer Ausrüstung war aufgebaut, einschließlich eines schlichten Campingstuhls, den der Schiffsreplikator während einer seiner seltenen funktionstüchtigen Phasen tatsächlich geschafft hatte zu produzieren. Der einzige übrig gebliebene Stuhl in Makkathran, dachte sie amüsiert bei sich. Sie nahm sich eine Halb-Liter-Dose selbsterhitzenden Kaffee von dem Proviantstapel und setzte sich in das simple Gestell aus Aluminium und Leinen. Eine halbe Minute nachdem sie das Aufreißband gezogen hatte, begann der Kaffee zu dampfen und sie genussvoll zu schlürfen, während sie ein Buttermandel-Croissant aus seiner Folie schälte. Irgendwo war auch Marmelade, aber sie konnte sich nicht aufraffen, sie zu holen. Die täglichen Mahlzeiten bestanden aus einem schnellen Frühstück und einem Lunchpaket, während sie sich abends die Zeit nahm, den Holzkohlegrill anzuwerfen und sich etwas Reichhaltigeres zuzubereiten - all das half ihr, die Zeit zu verkürzen. Trotz des überall vorhandenen orangenen Lichts der Stadt wagte sie sich bei Nacht nicht heraus.
    Eine halbe Stunde später machte sie sich fertig. Packte Verpflegung und Regenkleidung in einen kleinen Rucksack, zusammen mit ein paar einfachen Werkzeugen und einer leistungsstarken Taschenlampe. Hängte sich ein Messer an den Gürtel sowie die halbautomatische Pistole und ein Ersatzmagazin. Testete noch kurz den Elektroschocker, bevor sie ihn sich, zufrieden mit dem knisternden Funken, der zwischen den Kontakten entstand, ebenfalls an ihren Gürtel klemmte. Neben der Taschenlampe war der Elektroschocker eines der wenigen elektrischen

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