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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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größeres Mysterium dar.
    »Wir müssen sie haben«, erklärte Ethan. »So einfach ist das. Koste es, was es wolle. Ohne sie ist die einzige Verbindung, die die Menschheit zur Leere hat,« - er erschauderte - »Gore Burnelli. Und ich denke, wir wissen, wo er steht.«
    »Justine kann nichts machen«, entgegnete Phelim ruhig.
    »Seien Sie sich da nicht zu sicher. Die Burnellis sind eine außergewöhnliche Familie. Ich hab' alles abgerufen, was ich über ihre Geschichte in Erfahrung bringen konnte. Und ich nehme mal an, dass so einiges nie in die Archive gelangt ist. Gore gehörte bekanntlich zu ANAs Gründern. Es gibt da Gerüchte über gewisse Sonderrechte.«
    »Was wollt Ihr also unternehmen?«
    »Wie lange wird es dauern, bis wir Aramintas genaue Position haben?«
    »Sie hält sich in einer Stadt namens Miledeep Water auf, was uns vor ein kleines Problem stellt. Sie liegt ein bisschen abgeschieden. Ehrlich gesagt, haben wir nicht mal jemand Vertrauenswürdigen vor Ort. Unsere Traummeister müssen an die dortigen Konfluenznester ran, um ihre exakten Koordinaten zu bestimmen. Es dürfte etwa eine Stunde dauern, bis wir genau wissen, wo sie ist, wahrscheinlich eher länger. Ich hoffe nur, dass sie nicht zu schnell mit Inigos Träumen durch ist.«
    »Nächste Frage: Haben wir auf Chobamba irgendjemanden, der in der Lage sind, sie zu uns zu schaffen?«
    »In Miledeep Waters planetarer Bewegung gibt es ein paar sehr treue Anhänger von uns, ich denke, ich kann es mit ihnen versuchen. Ich würde vorschlagen, wir heuern ein paar Soldaten mit Waffenenrichments zu ihrer Unterstützung an. Es dürfte ziemlich klar sein, dass sie Fraktionsrepräsentanten zu ihrem Schutz hat.«
    »Wie Sie meinen. Und, Phelim, ich will kein zweites Bodant Park.«
    »Das will niemand. Aber das haben wir wohl nicht in der Hand.«
    »Ja. Ich vermute, Sie haben recht. Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Die Verbindung zu Phelim brach ab, und Ethan blickte auf das kalt gewordene Essen auf seinem Teller. Er schob es zurück.
    »Ihr seht besorgt aus, Conservator.«
    Ethan fuhr zusammen und wirbelte auf seinem Stuhl herum, um zu sehen, woher die Stimme kam. Im gleichen Augenblick forderte sein U-Shadow bereits Hilfe bei der Palast-Security an.
    Das Frauen-Etwas, das seelenruhig aus den Schatten auf der anderen Seite des Schreibtisches trat, war eine Beleidigung für sein Auge. »Ich glaube, Ihr habt mich erwartet«, sagte sie. Sie war nackt, was Ethans Missbilligung nur noch verstärkte, da ihr Körper keine Geschlechtsmerkmale aufwies. Ihre Haut bestand aus irgendeiner Art künstlicher Umhüllung, die eine graue, konturlose Oberflächenschicht schuf. Weit schlimmer als das aber war ihre Gestalt. Es schien, als wären ihre inneren Organe zu klein für ihren Körper, sodass sich die Haut in jeden Rippenzwischenraum hineinwölbte. Und ihre Augen rissen den schlechten Eindruck auch nicht heraus: kleine Flecken aus rosefarbenem Mondlicht, die zu keinem Zeitpunkt erkennen ließen, wohin genau sie blickte. Direkt unter ihrem Halsansatz befand sich ein goldener Kreis, aus dem zwei lange dunkelrote Stoffbänder sprossen. Diese waren über ihre Schultern drapiert und schwebten mehrere Meter hinter ihr horizontal in der Luft. Sie kräuselten sich mit der trägen Fluidität eines Embryosacks.
    In dem Moment stürzten durch die Haupttür fünf gepanzerte Wachen herein, die schweren Waffen schussbereit in der Hand. Die Higher-Frau neigte den Kopf ein wenig zur Seite, während das Gaiafield in ihren Gedanken eine eiskalte Höflichkeit zeigte.
    Ethan hob einen Finger. »Halt!«, befahl er den Wachen. »Hat Marius Sie geschickt?«
    Ein schmaler Mund öffnete sich und brachte funkelnde Metallzähne zum Vorschein. »Marius wurde inzwischen mit anderen Aufgaben betraut. Ich bin Valean, seine Nachfolgerin. Ich bin hier, um zu helfen, unser gemeinsames Problem mit dem ANA-Schiff in eurem Orbit zu lösen.«
    Ethan gab den Wachen ein Zeichen, und sie gingen hinaus. Er nahm an, dass sie dieser Frau sowieso nicht lange standgehalten hätten. »Was wollen Sie?«
    Sie kam näher auf ihn zu, schlangenartig wehten die roten Bänder hinter ihr her. Ethan sah, dass ihre Hacken in langen, spitz zulaufenden Zapfen endeten, als hätten beide Füße ihre eigenen Stilettos ausgebildet. »Ich benötige Zugriff auf den Agra-Wurmlochgenerator. Bitte verständigt Euren Generalstab, dass mir volle Kooperation zuteil werden muss.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Den ANA-Agenten daran

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