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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hindern, noch mehr Trümmerstücke zu bergen.«
    »Ich kann mir im Augenblick einen Konflikt mit ANA nicht leisten. So manche im Senat warten bloß darauf, dass ich ihnen irgendeinen noch so dürftigen Grund liefere, der ein Eingreifen der Navy rechtfertigen würde.«
    »Wir gehen davon aus, dass dergleichen Befürchtungen in absehbarer Zeit irrelevant sind. Seid versichert, Kleriker-Conservator, es wird zu keinerlei physischen Kampfhandlungen kommen.«
    »Also gut, ich werde dafür sorgen, dass Sie uneingeschränkte Vollmacht erhalten.«
    »Danke.« Sie verneigte sich leicht und wandte sich daraufhin zur Tür.
    »Bitte richten Sie Ihren Fraktionsführern aus, ich würde es vorziehen, mit Marius zu verhandeln«, rief er ihr nach.
    Valean drehte sich nicht einmal um. »Ich werd's ihnen sagen.« In ihren Gedanken war nicht die Spur von Ironie, ihre höfliche Fassade blieb vollkommen intakt.
    Die Türen schlossen sich hinter ihr, und Ethan stieß langsam die Luft aus. Diese Frau verhieß wenig Gutes; ihm war, als habe man ihm endlich gezeigt, was der verlorenen Seelen harrte, die in den Honious hinabfuhren.
    Vorläufige Sensoranalysen der Trümmerwolken zeigten an, dass es unter der Vorgabe, alles mit einzubeziehen, was größer als fünf Zentimeter war, 1312 kritische Bruchstücke gab. Als Chatfields Schiff explodiert war, war mehr als ein Drittel von ihnen auf Flugbahnen Richtung Ellezelin geschleudert worden, auf denen sie binnen der nächsten halben Stunde in der Atmosphäre verglühten, der Rest raste mit hohen Geschwindigkeiten auf extrem unterschiedlichen Orbitalkursen dahin. Es würde verflixt schwierig werden, sie zu bergen.
    Digby war insgeheim froh darüber, wie der Smartcore der Columbia505 die Einsammelaktion deichselte. Modifizierte Ingrav-Antriebsemissionen rissen die Trümmerteile aus ihren finalen Flugbahnen; Sensoren hatten mehrere Partikel, die Exotische-Materie-Bestandteile aufwiesen, entdeckt und machten ständig weitere aus. Das schnittige Ultra-Antriebsschiff schoss von hierhin nach dorthin und zog die ersten Brocken in den mittleren Frachtraum, wo sie in Stabilisierungsfelder eingeschlossen wurden. ANA:Regierung hatte ihm ein forensisches Team zugesichert, das in zehn Stunden eintreffen würde. Digby zählte darauf, denn Stabilisierungsfelder waren nicht dazu gedacht, exotische Materie zu konservieren. Ein Großteil zerfiel direkt vor seinen Augen, und er konnte rein gar nichts dagegen tun.
    Plötzlich flammten in seiner Exosicht Warnungen auf, die er niemals erwartet hätte zu sehen. Ein extrem großes Wurmloch drängte sich in den Raum, keine drei Kilometer von der Columbia505 entfernt.
    »Was zur Hölle ...?«
    Der Smartcore registrierte, wie etliche Wracktrümmer in den Wurmlochtrichter stürzten. Dann änderte das Wurmloch seine Austrittkoordinaten und tauchte fünf Kilometer weiter wieder auf. Noch mehr Schrott wurde in den Schlund hinabgesaugt. Exoimage-Displays zeigten ihm an, dass es das Wurmloch war, das normalerweise Ellezelin mit Agra verband. Irgendjemand lenkte es mit enervierender Geschicklichkeit um und schnappte sich die wertvollen Beweise. Sein U-Shadow stellte einen direkten Kontakt zur planetaren Cybersphäre her und versuchte auf das Generatornetz zuzugreifen. »Es ist abgeschirmt«, meldete der U-Shadow. »Ich erhalte nicht einmal Zugang zu dem Netz des Gebäudes; wer immer sich darin aufhält, er hat sich vollkommen abgeschottet.«
    Die Sensoren der Columbia505 strichen über den Generatorkomplex im Randgebiet von Riasi hinweg, siebentausend Kilometer um die Planetenkrümmung herum entfernt. Das gesamte Gelände war von einem Kraftfeld geschützt. »Mist.« Digby befahl dem Smartcore, die Pseudostruktur des Wurmlochs zu verzerren. Negative Energieflüsse griffen aus dem Schiffsantrieb nach dem Wurmloch und versuchten, dessen Integrität zu destabilisieren. Doch gegen die Leistungskraft der planetaren Generatoren kam das Raumschiff nicht an. Es war ein Kampf, den Digby nicht gewinnen konnte.
    »Bring uns runter«, befahl er dem Smartcore. »Schnell.« Während das Schiff in die Atmosphäre eintauchte, rief er ANA:Regierung an und schilderte die Lage.
    »Ich werde den Kleriker-Conservator anrufen«, sagte ANA: Regierung. »Man wird ihm begreiflich machen müssen, dass er nicht ungestraft so mit uns umspringen kann.«
    Digby war sich ziemlich sicher, dass der Kleriker-Conservator das wusste, behielt seine Meinung jedoch für sich. Es war weit nach Mitternacht in Makkathran2,

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