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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Wasserfalls hören, aber offenkundig befand er sich nicht auf dem Pfad, also versuchte sie erst gar nicht, dem Geräusch zu folgen. Rote Blätter durchzogen das hellbraune Baumkronendach. Ihre Stiefel traten auf frisches Laub zwischen den Gräsern. Die Luft wurde trocken und warm.
    Stunden nachdem sie das regnerische Tal hinter sich gelassen hatte, drang ein heiterer, mehrstimmiger Gesang in einer fremden Sprache an ihr Ohr. Es machte nichts, dass sie die Worte nicht verstand, die Harmonie war von bezaubernder Schönheit. Eine Weile blieb sie sogar stehen, um einfach nur zu lauschen. Es waren die Silfen, das wusste sie, eine größere Gruppe, frohgemut zu einer weiteren Welt unterwegs, die ihnen neue Anblicke und Aufregungen bot. Einen Moment lang wäre sie am liebsten losgerannt und hätte sich ihnen angeschlossen, um zu sehen, was sie sahen, um die Dinge so zu schauen wie sie. Doch dann drängte sich das Bild von Cressida - klug, selbstbewusst, zielstrebig - in ihr Bewusstsein, und beschämt gestand sie sich ein, dass es nicht die Lösung sein konnte, mit einem Haufen Alien-Elfen auf und davon zu ziehen. Widerstrebend setzte sie sich wieder in Bewegung. Irgendwo weit vor ihr befand sich eine Commonwealth-Welt, da war sie sich sicher; auch wenn der Pfad heutigentags wenig genutzt wurde. Die Silfen kümmerten sich nicht um Planeten, auf denen andere Zivilisationen entstanden; zumindest nicht oberhalb eines bestimmten technologischen Levels.
    Araminta seufzte erleichtert auf, als sich der Wald endlich lichtete. Über ihr war es weiß und hell, und mit jedem Schritt, den sie voranging, wurde es wärmer. Die Bäume mit den roten Blättern waren jetzt in der Mehrzahl. Ihre hellgrauen Äste waren schlank und wuchsen weit auseinander. Als sie zu ihnen hochblickte, konnte sie erkennen, wie dick und wachsartig die Blätter waren. Unwillkürlich musste sie grinsen. Solche Pfade zwischen den Welten waren wirklich der Hammer.
    Ihr Weg führte sie schließlich an den Saum der wogenden Bäume. Dort angekommen, blieb sie wie vom Donner gerührt stehen und starrte, im grellen Licht blinzelnd, auf das Panorama hinaus, das sich ihr bot. »Oh grundgütiger Ozzie«, flüsterte sie bestürzt. So weit das Auge reichte, war das vor ihr liegende Land eine weiße Fläche aus Sand. Hoch am Himmel brannte die heiße Sonne dieser Welt, und weit und breit war keine einzige Wolke zu sehen. »Eine Wüste!«
    Langsam drehte sie sich einmal um sich selbst und stellte fest, dass sie inmitten einiger kläglicher Baumgrüppchen herausgekommen war, die sich am Ufer eines länglichen, schlammigen Tümpels festklammerten. Und irgendwo inmitten dieser Bäume schrumpfte der Pfad zusammen zu nichts. »Nein«, befahl sie ihm. »Nein, warte. Das hier stimmt nicht. Hier will ich nicht hin.« Aber da war der Pfad auch schon fort. »Oh Scheiße.«
    Araminta mochte vielleicht absolut keinen Plan von fremdartigen Planeten haben, aber eines wusste sie sicher: Man stapfte nicht einfach los und marschierte mitten am Tag durch die Wüste, und ganz gewiss nicht, wenn man für so ein Abenteuer nicht gerüstet war. Langsam umrundete sie den Tümpel und versuchte, irgendwelche Hinweise auf andere vernunftbegabte Wesen in der Nähe zu finden. Doch abgesehen von einigen sehr seltsamen Spuren in dem trockenen Schlamm gab es nicht das geringste Anzeichen dafür, dass irgendjemand die Oase regelmäßig nutzte. Indessen die Sonne immer höher stieg, setzte sie sich unter einen der grauen Bäume und machte aus den armseligen Schatten, die dessen dicke Blätter warfen, das Beste.
    All die Zweifel und alles Selbstmitleid, die sie auf dem Pfad zu guter Letzt von sich geworfen hatte, drohten wieder auf sie einzustürzen. Vielleicht hatten die Silfen mehr mit galaktischen Ereignissen zu tun, als irgendjemand ahnte. Es war nicht auszuschließen, dass sie sie absichtlich an diesen Ort abgeschoben hatten, damit sie niemals eine Pilgerfahrt der Menschen anführen konnte. Schon der Gedanke ließ abermals ein Bild von Cressida vor ihrem inneren Auge erstehen; ihre Cousine zog in ihrer unnachahmlich spöttischen Art die Augenbraue hoch. Allein bei der Erinnerung daran zog Araminta unwillkürlich den Kopf ein.
    Komm schon, reiß dich zusammen.
    Sie schaute auf ihren Werkzeuggürtel herab. Das Sortiment an Geräten darin war relativ mager, und bei einigen war der Akku bereits fast leer. Aber sie konnten sich vielleicht als nützlich erweisen. Für was? Wie sollen die mir helfen, eine Wüste

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