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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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zu durchqueren? Ein weiteres Mal ließ sie ihren Blick über die totenstille Oase schweifen und versuchte, klug und analytisch an die Sache heranzugehen, so wie Cressida es tun würde. Okay, Wasser hätte ich also schon mal. Bloß, wie soll ich es tranportieren? Dann fiel ihr auf, dass es zwar ein paar aus dem Boden ragende Stümpfe ringsumher gab, aber keine umgefallenen Bäume. Sie rannte zu einem von ihnen hinüber und sah, dass er eine saubere und glatte Schnittfläche besaß. Hier hatte zweifellos jemand gesägt. Grinsend schaute sie auf den Stumpf hinab. Ein wertvoller Wink mit dem Zaunpfahl. Und jetzt denk nach. Was kannst du mit Holz in dieser Situation machen?
    Die Energiesäge, die sie dabeihatte, war klein und eigentlich dafür gedacht, geringere Anpassungsarbeiten vorzunehmen, nicht, einen Baum zu fällen, egal wie dürr. Nichtsdestotrotz beharkte sie damit einen der Stämme, bis dieser schließlich aufgab und kippte. Der Länge nach stürzte er auf freies Gelände. Das Holz unter der Rinde war unglaublich hart. Sie sägte ein paar Stücke von etwa einem halben Meter Länge ab, rollte sie in den Schatten und setzte sich daneben. Sodann bohrte sie mit ihrem Drillbohrer in jedes von ihnen der Länge nach ein Loch in der Mitte. Nachdem dies getan war, schaltete sie das praktische Gerät auf seinen Verbreiterungsmodus um und begann aufs Neue zu bohren. Es dauerte Stunden, doch schließlich hatte sie alle Zylinder bis auf ein wenige Zentimeter dickes Gehäuse ausgehöhlt. Sie gaben hervorragende Flaschen ab. Als sie sie zu dem Tümpel hinübertrug, um sie mit dem klaren Wasser in der Mitte zu füllen, spürte sie, wie etwas unter ihren Füßen nachgab. Die dunkelblaue Kugel, die sie im nächsten Moment herausfischte, besaß eine glitschige, gallertartige Schale. Ein Ei! Nervös schaute Araminta sich um und fragte sich, welche Kreatur es wohl gelegt haben mochte. Ein Landtier oder ein Wasserbewohner? Vielleicht war es auch eine Samenkapsel.
    Als alle Flaschen voll waren, zerrte sie sie eilig heraus. Das schlaffe Ei aber behielt sie. Es war etwa so groß wie ihre Faust, und die nasse Oberfläche gab unter ihren Fingern nach wie glibbriges Gummi. Allein sein Anblick ließ ihren Magen vor Hunger knurren. Schmerzlich wurde ihr bewusst, dass sie nichts mehr gegessen hatte seit jenem letzten Frühstück mit Tandra und deren Familie, und das war inzwischen eine ganze Weile her.
    Am Rand des Tümpels klemmte sie das Ei zwischen ein paar Steine, stellte ihren Laser auf geringen Streustrahl und strich mit dem rubinroten Fächer über die elastische Schale. Deren Farbe begann, sich zu einem schmutzigen Braun zu verdunkeln, auf dem sich, während sie langsam hart wurde, winzige Risse bildeten. Nach einigen Minuten stellte Araminta auf Verdacht den Beschuss ein und stach mit ihrem Schraubenzieher ein Loch in das Ei. Der Geruch, der ihr entgegenstieg, war nicht gerade angenehm, trotzdem brach sie die Schale weiter auf und angelte sich etwas von dem dampfenden, grünlichen Papp im Inneren heraus.
    Mit angewidertem Gesicht berührte sie versuchsweise mit der Zunge den klebrigen Brei. Er schmeckte so gut wie nach gar nichts, ein wenig minzig vielleicht. Sekundärroutinen in ihren makrozellularen Clustern analysierten die Ergebnisse, die von ihren Geschmacksrezeptoren durch die Nervenbahnen schossen. Sie konnten nichts Tödliches in der heißen organischen Pampe erkennen. Das Zeug würde sie ganz gewiss nicht auf der Stelle umhauen. Sie machte die Augen zu und schluckte. Ihr Magen ächzte erleichtert auf, und Araminta schöpfte einen größeren Happen heraus.
    Nachdem sie das erste Ei vertilgt hatte (sie war immer noch halb überzeugt, dass es sich um eine Art Wassersamen handelte), machte sie sich auf die Suche nach weiteren. Sie erbeutete insgesamt neun. Vier davon garte sie direkt mit dem Laser und spülte den faden Inhalt mit dem Wasser aus ihren Flaschen herunter. Das Holz war absolut dicht, was sie als einen bescheidenen Sieg ansah. Als ihr Magen endlich besänftigt war, nahm sie sich ein paar weitere Holzstücke vor, um sie zu spalten, und machte ein kleines Feuer. Sodann buk sie die restlichen Eier über den Flammen, um Energie in ihrem Laser zu sparen. Eine Idee, auf die sie mächtig stolz war, auch wenn sie vielleicht etwas eher daran hätte denken sollen.
    Während das Feuer vor sich hin knisterte, machte sie sich daran, die Rinde von dem Baum, den sie gefällt hatte, zu schälen. Nachdem sie in dünne Streifen

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