Ewig bist du mein (German Edition)
Hope war. Damit war ihr Schicksal besiegelt. Wir haben alle geglaubt, dass es ein Anschlag der Mafia gewesen sei. Aber dem war nicht so. Es war die Verzweiflungstat einer Frau, die nicht mehr weiterwusste.“
Nachdenklich setzte Don hinzu: „Die Mafia hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um uns loszuwerden. Welch eine Ironie! Das einzige Verbrechen, für das sie nicht verantwortlich waren, hätte ihnen zum Verhängnis werden können.“
„Es war also Felicity, die Claudia Mitchell mit ihrem Wagen von der Straße gedrängt hat?“, fragte Hope mit unsicherer Stimme, die voller Schmerz und Verzweiflung war. „Meine Schwester ist eine Mörderin?“
Casey ergriff Hopes Hand. „Sie ist nicht sie selbst, Hope. Vermutlich ist sie in helle Panik geraten, weil sie dachte, Claudia würde alles, was sie sich aufgebaut hatte, zerstören.
Krissy bedeutet ihr alles. Ihre ganze Liebe, die sie für Linda empfand, hat sie auf Krissy übertragen. Sie will sie unbedingt behalten. Es ist die einzige Möglichkeit für sie, die Kontrolle über sich selbst und ihr Leben zu bewahren.“
„Aber sie kennt Krissy doch überhaupt nicht“, protestierte Edward.
„Das spielt keine Rolle.“ Hutch ergriff das Wort. „Casey hat recht. Linda Turner war zweiunddreißig Jahre lang Felicitys Mutter. Sie hat Felicity hermetisch vor der Welt abgeschirmt. Linda ist Felicitys Rettungsleine. Als Lindas Krankheit es ihr unmöglich machte, für sich selbst zu sorgen, geriet Felicity in Panik. Sie war dabei, ihre Mutter zu verlieren. Die einzige Überlebenschance für sie bestand darin, die Ereignisse von damals zu wiederholen. Dieser Kreislauf vermittelte ihr ein Gefühl von Erfüllung und Vollendung.“
„Das Stockholm-Syndrom“, meinte Patrick.
„Genau.“
„Aber wie hat sie mich … uns … Krissy gefunden?“, fragte Hope kläglich.
„Das weiß ich nicht“, antwortete Hutch. „In gewisser Weise wusste Felicity schon, wer sie war. Sie wusste, dass sie eine Zwillingsschwester hatte. Da sie Hope so intensiv im Visier hatte, vermute ich, dass sie irgendwo in der Nähe lebt. Dafür spricht auch, dass sie Linda jede Woche besucht.“
„Mein Gott!“ Vera vergrub das Gesicht in den Händen. „Linda hat mich getröstet. Sie war meine Freundin. Und die ganze Zeit über hatte sie mein Baby. Meine Felicity.“
„Genau das ist wahrscheinlich der Grund, warum sie sich einen Platz in Ihrem Leben verschafft hat“, erklärte Casey. „Sie wollte stets auf dem neuesten Stand der Ermittlungen sein, um die Gewissheit zu haben, dass niemand sie verdächtigte.“
„Das hat ja auch keiner getan.“ Patrick klang grimmig. „Mich eingeschlossen. Ich habe immer gehofft, dass Felicity noch am Leben ist. Aber nicht auf diese Weise.“
„Keiner von uns konnte so etwas ahnen.“ Peg wandte sich an Casey. „Deshalb also wollten Sie nicht, dass wir nach Sunny Gardens fahren.“
Casey nickte. „Wenn Sie dort mit einem Durchsuchungsbefehl aufgetaucht wären, hätten die Dinge aus dem Ruder laufen können. Linda hätte sich gewiss so sehr aufgeregt, dass sie Felicity angerufen und ihr von der Aktion berichtet hätte. Bestimmt ist Felicity schon misstrauisch geworden. Sie muss die Gerüchte mitbekommen haben. Deshalb hat sie Linda gestern außer der Reihe besucht. Normalerweise kommt sie immer mittwochs. Sie wollte sich vergewissern, ob die Polizei sich schon umgehört hatte. Im Moment ist sie wahrscheinlich erleichtert. Und das bedeutet, dass sie keinen Anlass sieht, mit Krissy zu fliehen.“
„Heute ist Dienstag“, sagte Peg. „Also nur noch ein Tag bis Mittwoch.“
„Dann warten wir doch einfach ab“, schlug Don vor. „Heute unternehmen wir gar nichts. Morgen schauen wir uns dann in Sunny Gardens um. Felicity soll Linda in aller Ruhe besuchen können. Und wenn sie wieder geht, folgen wir ihr. Sie wird uns direkt zu Krissy führen.“
„Wie können wir das tun?“ Tränen liefen Hope über die Wangen. „Ich weiß, Felicity ist meine Schwester, und Gott möge mir verzeihen, dass ich so etwas sage, aber wir lassen mein fünfjähriges Kind in der Gewalt einer unzurechnungsfähigen Frau. Wer weiß, was sie ihr antut … und was sie ihr bis morgen Nachmittag noch alles antun kann?“
„Sie wird ihr gar nichts antun.“ Zum ersten Mal meldete Claire sich zu Wort. „Krissy hat Angst. Aber es wird ihr nichts geschehen. Felicity hat eine Prinzessinnen-Traumwelt für sie erschaffen. Sie wollte es genau so machen, wie Linda es für sie all die
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