Ewig bist du mein (German Edition)
Jahre über getan hat. Das ist ihre Vorstellung von einem sicheren Zufluchtsort.“ Claire hielt inne. Ihre Miene verriet, dass es ihr gerade wie Schuppen von den Augen fiel. „Jetzt verstehe ich auch meine Visionen. Ich habe die ganze Zeit Bilder von Hope gesehen – oder von der Frau, die ich für Hope gehalten habe –, vermischt mit Bildern von Krissy. Ich habe das gar nicht verstanden. Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, warum ich nie eine Vision von dem Entführer hatte. Jetzt ist mir klar, dass ich ihn – beziehungsweise sie – andauernd vor Augen gehabt habe. Nur dass es nicht Hope war.“
„Aber Krissy geht es doch gut?“, wollte Hope in flehentlichem Ton von Claire wissen. „Da sind Sie sich ganz sicher?“
„Sie hat Angst. Und sie versteht nicht, warum Sie nicht gekommen sind. Aber sie ist körperlich unversehrt.“
„Und seelisch?“
„Langfristig wird es ihr seelisch bestimmt besser gehen, wenn sie nur noch einen weiteren bangen Tag als ein ganzes banges Leben vor sich hat“, sagte Hutch rundheraus. „Sie wird erst seit gut einer Woche festgehalten. Ich weiß – Ihnen muss das wie eine Ewigkeit vorkommen. Aber sie wird sich davon erholen. Andererseits – wenn wir diese Chance nicht wahrnehmen, könnten wir sie unter Umständen für immer verlieren.“
„Uns bleibt keine Wahl.“ Edward klang hart und entschlossen. „Ich will meine Tochter zurückhaben. Wir können nichts falsch machen, wenn wir warten, da wir keine Ahnung haben, wo Felicity sie versteckt hält. Ich sehe keine andere Möglichkeit.“
Hope weinte hemmungslos. „Sie hat Angst, Edward. Vermutlich denkt sie, wir hätten sie im Stich gelassen. Außerdem sieht sie mich ständig und weiß doch, dass ich es nicht bin. Kannst du dir vorstellen, wie entsetzlich und verstörend dies für ein fünfjähriges Kind sein muss? Noch so ein Tag … Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass sie das erleben muss.“
„Denken Sie an das, was Sie gewinnen werden“, versuchte Casey sie zu trösten. „Es wird Ihre Ängste und Sorgen nicht vertreiben, aber es wird Sie stark machen, das durchzustehen. Es ist die einzige Möglichkeit, Hope. Die Sondereinheit wird das Haus umstellen. Sie werden das Personal in Sunny Gardens informieren. Felicitys Ankunft wird ihnen nicht entgehen – sie kennen ihren Wagen und ihr Nummernschild. Sie werden einen GPS-Sender an dem Auto anbringen. Polizisten und Ermittler in Zivil werden auf der Straße stehen. Felicity wird systematisch eingekreist. Sie hat keine Chance, zu entkommen.“
„Ich möchte, dass Sie und Ihr Team dabei sind“, sagte Hope. Es war keine Bitte, sondern eine Aufforderung an die Task Force. „Und ich möchte mit Ihnen gehen.“
„Das ist keine gute Idee, Mrs Willis“, schaltete Peg sich sofort ein. „Wir sind sehr wohl in der Lage, uns alleine darum zu kümmern. Wenn zu viele Leute in der Nähe sind, könnte Felicity etwas bemerken und misstrauisch werden.“
Der Ausdruck in Hopes tränenüberströmtem Gesicht blieb unbeirrbar. „ Forensic Instincts hat bis jetzt ausgezeichnete Arbeit geleistet. Ich bin sicher, sie werden sich so geschickt verhalten, dass sie niemand in der Umgebung bemerken wird. Und was mich betrifft: Ich bin Krissys Mutter – und Felicitys Schwester. Vielleicht ist meine Anwesenheit wichtig, um die Situation zu entschärfen. Sie können mich nicht zwingen, wegzubleiben.“
„Da haben Sie recht. Das kann ich nicht. Aber ich kann Ihnen einen Rat geben. Sie sind gefühlsmäßig viel zu sehr in den Fall verstrickt. Sie sind nicht objektiv, einmal ganz abgesehen davon, dass Sie nicht wissen, wie Sie sich in solch einer Situation verhalten müssen. Sie werden diese Aktion eher gefährden als unterstützen.“
„Peg hat recht, Hope“, pflichtete Casey der Ermittlerin bei. „Ich gebe Ihnen mein Wort – Forensic Instincts wird während des gesamten Einsatzes vor Ort sein. Und was Ihre Anwesenheit angeht – auch da muss ich Peg zustimmen. Sie sind viel zu sehr betroffen. Womöglich bringen Sie sich – und die ganze Operation – in Gefahr. Bitte hören Sie auf Peg. Bleiben Sie hier. Seien Sie geduldig. Sobald wir etwas wissen, werden wir Sie anrufen.“
„Ich habe Ihren Ratschlag gehört“, antwortete Hope sofort. „Aber ich nehme ihn nicht an. Ich würde verrückt werden, wenn ich mir vorstelle, was da draußen passiert. Ich möchte nicht übers Telefon von Ihnen informiert werden. Ich will dabei sein. Und das werde ich auch. Ich bezahle Sie.
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