Ewig bist du mein (German Edition)
dir so ähnlich“, gurrte sie. „Und ich bin so froh, dass du sie hast. So bist du wenigstens nicht einsam.“ Ein Schatten von Traurigkeit fiel über ihr Gesicht. „Ich wünschte, ich könnte sie sehen. Aber du darfst sie nicht mitnehmen. Nirgendwohin. Du weißt, wie Furcht einflößend die Welt ist. Und was alles an schlimmen Sachen passiert.“ Linda kam noch näher und legte den Finger auf die Lippen. „Eine der Pflegerinnen wollte mich letztens zum See bringen“, verriet sie in verschwörerischem Tonfall. „Aber ich habe es ihr nicht gestattet. Ich weiß, dass ich hineingefallen wäre. Ich wäre gestorben. Ich möchte nicht sterben.“
„Und das wirst du auch nicht.“ Felicitys Stimme klang fest. „Ich werde es nicht zulassen. Wir teilen uns Krissy. Wir lieben sie beide. Ich sorge dafür, dass ihr nichts passiert. Das verspreche ich dir.“
„Du hast sie im Haus versteckt?“
„Genau so, wie du mich immer im Haus versteckt hast.
In ihrem Prinzessinnenzimmer. Ich habe ihr sogar ein besonderes Computerspiel besorgt. Sie findet Computer ganz toll, Mama. Genau wie ich. Vielleicht wird sie eines Tages mal Webdesignerin, so wie ich. Dann kann sie ihren Lebensunterhalt verdienen, ohne jemals aus dem Haus zu müssen. Bis dahin sorge ich für sie mit dem Geld, das ich in dem großen Sportbeutel aufbewahre. Es wird ihr gut gehen. Genauso wie dir. Ich kümmere mich um sie, so wie du dich um mich gekümmert hast. Und wenn jemand versucht, uns zu finden oder uns etwas anzutun, dann bringe ich sie fort. Keiner außer dir wird dann wissen, wo wir sind.“
„Oh Gott.“ Im Lieferwagen hielt Hope sich an der Rückenlehne des Vordersitzes fest. Über Ryans Schulter hinweg hatte sie die Szene beobachtet. „Sie will fliehen. Wir müssen sie daran hindern.“ Erneut versuchte sie auszusteigen, dieses Mal noch entschlossener als zuvor.
Casey legte den Arm um sie und hielt sie zurück. Marc hatte die Türen zwar verriegelt, aber das hinderte sie schließlich nicht daran, hysterisch an den Griffen zu rütteln und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
„Lassen Sie das, Hope“, bat Casey sie. „Bitte lassen Sie uns unsere Arbeit machen.“
Hope fuhr herum. „Was ist, wenn sie mit Krissy wegläuft? Dann wäre meine Tochter für immer verschwunden.“
„So weit wird es nicht kommen. Die Polizei ist auf alles vorbereitet. Sie lassen die beiden ganz bewusst so lange wie möglich unbehelligt. Wenn sie jetzt auftauchen und Felicity festnehmen, verrät sie womöglich nie, wo sie Krissy versteckt hält. Sie fühlt sich für das Mädchen so sehr verantwortlich, dass sie lieber ihre eigene Freiheit aufs Spiel setzt, als das Kind, das sie für ihr eigenes hält, in irgendeiner Weise in Gefahr zu bringen. Die beste Methode, Krissy zu finden, besteht darin, Felicity zu folgen und uns von ihr zu Ihrer Tochter führen zu lassen.“
„Wenn sie sich wirklich verantwortlich fühlt, wie kann sie dann Krissy in diesem Gefängnis allein lassen? Wer kümmert sich ihrer Meinung nach jetzt um sie?“
„Felicity denkt nicht rational. Sie redet sich ein, dass es Krissy gut geht, solange sie sich um sie sorgt, auch wenn sie nicht bei ihr ist. Ihr Verhalten und ihre Reaktionen sind unberechenbar. Zuallererst müssen wir Krissy finden.“
„Und wenn Felicity in Panik gerät und Krissy etwas antut?“
„Im Moment ist Felicity hier in Sunny Gardens , Hope. Sie ist nicht bei Krissy. Das heißt, für Ihre Tochter besteht momentan keine unmittelbare Gefahr. Behalten Sie jetzt bitte die Nerven.“
„Da draußen laufen auffällig viele Krankenschwestern umher“, bemerkte Ryan stirnrunzelnd. „Ich weiß nicht, was man ihnen erzählt hat, aber es wäre besser, sie würden ihrer Arbeit nachgehen. Es soll ja schließlich alles so normal wie sonst auch wirken.“
In diesem Augenblick stand Felicity auf und sagte Linda, dass sie zur Toilette müsse, ehe sie in Richtung des Hauptgebäudes verschwand. Die Einkaufstüte und ihre Tragetasche ließ sie bei Linda zurück.
„Gut“, stellte Ryan zufrieden fest. „Sie geht ins Haus. Nutzen wir die Zeit. Ich rufe Oberschwester Jeri Koehler an und bitte sie, einige ihrer Pflegerinnen anzupiepen und zurückzupfeifen. Damit da draußen weniger Hektik ist, wenn Felicity zurückkommt.“
Er wählte die Nummer von Jeris privatem Handy.
Kurz darauf wurde es rund um die Stelle, wo Linda saß, deutlich ruhiger.
„Gute Idee“, lobte Casey. „Felicity soll schließlich nicht mitbekommen, dass sie
Weitere Kostenlose Bücher