Ewig bist du mein (German Edition)

entführt wurde und jahrelang Angst hatte, wird sie eher Mitleid für sie als Angst vor ihr empfinden“, fügte Casey hinzu. „Kinder können ein solches Erlebnis in der Regel gut verarbeiten, wenn sie weder physisch noch psychisch misshandelt wurden. Eine Zeit lang wird es noch hart sein. Aber Krissy ist ein starkes Kind. Sie wird bald wieder ganz die Alte sein. Was Felicity angeht …“ Sie holte tief Luft. „Sie wird viel Hilfe brauchen. Sie hat ihr ganzes Leben auf diese Weise verbracht – nicht nur eine Woche. Zusätzlich zu der professionellen Hilfe wird sie ihre Familie brauchen, vor allem, wenn Linda nicht mehr da ist.“
    „Sie hat uns.“ Hopes Gesicht war tränenüberströmt, als sie sich wieder zu ihrer Schwester drehte. „Sehr viele Menschen lieben dich“, bekräftigte sie. „Daran hat sich nichts geändert.“
    Felicity sah sie ausdruckslos an. „Sie lieben mich?“
    Hope nickte. „Ja, Felicity, sie lieben dich. Du bist meine Schwester. Mein Zwilling. Wir gehören zusammen. Du wolltest Krissy lieben wie dein eigenes Kind und ihr nicht wehtun. Ich weiß, dass du verwirrt bist. Aber deine Erinnerungen werden zurückkommen. Ich werde dich an die schönen Zeiten erinnern. Das verspreche ich dir.“ Peg bedeutete ihr, dass es Zeit war, zu gehen, und sie trat einen Schritt zurück. „Die Polizisten werden dich jetzt mitnehmen“, sagte Hope. „Aber ich komme dich später besuchen.“
    „Versprochen?“
    „Versprochen!“
    Felicity nickte. Dann zögerte sie eine Sekunde. „Ich liebe Krissy wirklich“, flüsterte sie, bevor sie sich von den Beamten abführen ließ.
    „Ich weiß.“
    Hin- und hergerissen zwischen Schmerz und Verzweiflung, sah Hope Felicity hinterher, als sie weggebracht wurde.
    Eine ganze Weile blieb sie stumm und reglos stehen. Dann nahm sie sich zusammen. Krissy brauchte sie. Sie brauchte ihre Kraft und ihre Liebe.
    Sie drehte sich um und winkte Krissy zu, die immer noch mit Hero spielte. Der Hund hielt ihr T-Shirt zwischen den Zähnen, während sie daran zerrte. Der Verlierer war ganz eindeutig das T-Shirt.
    „Gehen wir, Schätzchen“, rief Hope. „Wir müssen Daddy anrufen. Es ist Zeit, dass wir nach Hause fahren.“
    Sofort lief Krissy zu ihr und wich ihr nicht mehr von der Seite. Hope hielt ihre Hand fest in ihrer eigenen.
    Langsam gingen sie zum Van zurück – und zu dem vertrauten Leben, das sie von nun an wieder führen würden. Hope zweifelte nicht eine Sekunde daran.

EPILOG
    Das Team von Forensic Instincts saß in seinem Büro am Konferenztisch und stieß mit Champagner auf den Erfolg an.
    „Auf einen ausgezeichnet gemachten Job“, prostete Casey. „Und auf ein grandioses Team von Profis – die alten und die beiden Neuzugänge. Claire und Hero.“ Sie neigte ihr Glas in Claires Richtung. „Willkommen. Ich bin richtig froh, dass du dich entschlossen hast, die Welt der geraden und schmalen Pfade zu verlassen, und bereit bist für fantastische Abenteuer.“
    „Ich auch.“ In Claires Augen blitzte es vergnügt. „Das Gerade und Schmale erfüllt auch nicht immer alle Erwartungen. Außerdem kann ein bisschen Abenteuer sehr erfrischend sein.“
    Grinsend schaute Casey zu Boden, wo Hero neben ihren Füßen lag und ein wohlverdientes Nickerchen hielt. „Und du, mein Freund, bist der Hund der Stunde. Ein wahrer Held!“
    Er bedankte sich für dieses Lob mit einem vernehmlichen Schnarcher.
    „Hero macht es richtig. Er schläft sich aus.“ Ryan gähnte ausgiebig. „Wann haben wir eigentlich das letzte Mal eine ganz Nacht durchschlafen können?“
    „Oje.“ Claire verdrehte die Augen. „Du bist müde. Bedeutet das, dass du dich wieder in Mr Hyde verwandelst?“
    Ryan warf ihr einen vielsagenden Blick zu. „Sei vorsichtig, Claire-Werk. Ich finde nach wie vor, dass Casey deinen Visionen zu viel Bedeutung beimisst. Gecko hat in diesem Fall eine ebenso wichtige Rolle gespielt wie du – und er gibt keine Widerworte.“
    „Und er jammert nicht. Erfolgreich, talentiert und rund um die Uhr einsatzbereit. Sei vorsichtig, Ryan. Nicht dass Gecko dich noch arbeitslos macht.“
    „Jetzt geht’s aber los“, schaltete Marc sich ein, nachdem er sein Glas geleert hatte. „Schnallt euch an, Leute. Der Weiterflug könnte verdammt turbulent werden, wenn das hier anhält. Bereitet euch schon mal darauf vor, aus den Sitzen geschleudert zu werden.“
    „Und ich habe schon befürchtet, das Beste zu verpassen.“ Hutch erschien in der Tür. Seine Reisetasche hatte er sich