Ewig bist du mein (German Edition)
recht, Miss Woods. Meine Frau hat Sie engagiert.“
„Richtig. Aber unter einer Bedingung: Ich benötige eine Antwort. Was wird mir hier verschwiegen?“
Eine Minute lang starrte Hope auf den Boden. Die Art, wie sie hart schluckte, den Rücken straffte und ihre Gefühle zu beherrschen versuchte, verriet Casey, dass ihr diese Geschichte, die sie wahrscheinlich immer wieder zu verdrängen versuchte, nach wie vor zu schaffen machte.
„Meine Schwester Felicity ist vor zweiunddreißig Jahren entführt worden“, antwortete sie leise. Ihre Stimme zitterte, weil die Emotionen sie zu überwältigen drohten. „Wir waren sechs Jahre alt. Sie schlief neben mir, als es passierte. Man hat mich betäubt. Mit Chloroform. Sie auch. Aber der Entführer hat sich für Felicity entschieden. Ich habe nie verstanden, wieso. Wir sind …“, eine qualvolle Pause entstand, „… wir waren eineiige Zwillinge. Die wenigsten Leute konnten uns auseinanderhalten – nur die, die uns wirklich sehr gut kannten. Deshalb glaube ich, dass der Entführer uns ganz gut kannte. Und ehe Sie fragen – Felicitys Leiche wurde niemals gefunden. Alle Spuren verliefen im Sande, und zwei Jahre nach der Entführung wurde die Akte geschlossen. Jetzt wiederholt sich die Geschichte … mit meinem Baby.“ Hope presste die Hand vor den Mund, um ein Schluchzen zu unterdrücken.
„Nun verstehen Sie wohl, warum ich nicht wollte, dass Sie das Gespräch in diese Bahnen lenken“, sagte Edward barsch. Erneut legte er den Arm um seine Frau, doch die Geste wirkte seltsam linkisch – geradezu einstudiert. „Ein schreckliches Ereignis aus Hopes Vergangenheit ans Tageslicht zu zerren, ist absolut sinnlos.“
„Das sehe ich nicht so.“ In Windeseile verarbeitete Casey die Bedeutung dessen, was sie soeben erfahren hatte, während ihr Blick erneut zu der offenen Küchentür schweifte.„Es ist eine Erklärung dafür, dass dieses entsetzliche Verbrechen für Ihre Frau noch viel schlimmer sein muss als für eine andere Mutter. Zwei geliebte Menschen, die in ihrem Leben entführt wurden – das erste Verbrechen unaufgeklärt und zu einer Zeit geschehen, als Ihre Frau ein sehr kleines Kind war. Solche Wunden verheilen nie, Mr Willis. Vor allem dann nicht, wenn das Opfer der eigene Zwilling ist, von dem die meisten Menschen behaupten, dass er die andere Hälfte der eigenen Persönlichkeit ist. Und jetzt das Kind – etwas, das einer Mutter das Liebste auf der Welt ist. Ich verstehe sehr gut, dass Mrs Willis außer sich ist, wenn sie jetzt die Ereignisse aus der Vergangenheit noch einmal erleben muss, und bereit, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um eine Wiederholung zu vermeiden.“
„Sie verstehen mich also.“ Hope musterte Casey mit einem angsterfüllten Blick.
„Ja“, antwortete Casey, ohne zu zögern. „Ich verstehe Ihre Angst. Und ich verstehe auch, dass Sie es mir am Telefon nicht gesagt haben. Betrachten Sie sich als unsere wichtigste Klientin.“
Vor Erleichterung wurde Hope ganz schwach in den Knien.
Casey verschwendete keine Zeit, um zum Wesentlichen zu kommen. „Ihre Kinderfrau heißt Ashley, stimmt’s?“ Sie deutete zur Küche.
Verwirrt von dem abrupten Themenwechsel, schaute Hope in die Richtung, in die Casey zeigte. Auch Edward drehte sich sofort um.
„Meine Kinderfrau?“, antwortete Hope. „Ja, das ist Ashley Lawrence. Obwohl, eigentlich ist sie keine richtige Kinderfrau. Seit Krissys Geburt ist sie ihre Nanny. Für uns ist sie keine Angestellte. Sie gehört zur Familie. Und sie betet Krissy an.“
„Das macht meine Neugier nur noch größer. Wenn alles, was Sie sagen, der Wahrheit entspricht, warum telefoniert sie dann die ganze Zeit, seitdem ich in dieses Zimmer gekommen bin, auf ihrem Handy? Offenbar streitet sie sich mit jemandem.“
Mit einer Handbewegung wischte Edward ihre Frage weg. „Das ist vermutlich ihr Freund. Ich bin sicher, es passt ihm nicht, dass sie so lange hierbleiben will, bis wir Neuigkeiten von Krissy haben.“
„Verstehe.“ Casey spürte Edwards wachsende Anspannung. „Es ist also eine engere Beziehung. Wie heißt er?“
„Frank. Frank Barber.“
Casey notierte den Namen. „Sie haben gesagt, dass Krissys Pandabär irgendwann im Laufe des Tages gestohlen wurde. Hat die Polizei Hinweise auf einen Einbruch ins Haus gefunden?“
„Nein.“
„Und zum Haus hat niemand Zugang außer Ashley, die behauptet, dass den ganzen Tag niemand hier gewesen sei, und die sich jetzt mit ihrem Freund streitet.“
„Oh
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