Ewig bist du mein (German Edition)
nein.“ Energisch wandte Hope sich gegen die Unterstellung, dass Ashley etwas mit der Entführung zu tun haben könnte. „Wie ich bereits sagte: Ashley vergöttert Krissy, und das beruht auf Gegenseitigkeit. Das arme Mädchen hatte einen hysterischen Weinkrampf, als ich nach Hause kam. Sie steht unter Schock. Wahrscheinlich spricht sie mit ihrem Freund, weil sie Trost braucht.“
„Das glaube ich nicht. Sie wirkt mehr erregt als verwirrt. Erregt und, wenn ich ihre Körpersprache richtig deute, verängstigt.“ Nachdenklich spitzte Casey die Lippen. „Vielleicht hat sie gerade gemerkt, dass sie sich zu viel zugemutet hat und die Sache außer Kontrolle gerät.“
„Sie sind auf dem Holzweg, Miss Woods“, widersprach Hope. „Ashley könnte Krissy nie etwas zuleide tun.“
„Vielleicht muss sie das ja auch gar nicht – wenigstens nicht persönlich.“ Caseys Blick schweifte zu dem Stapel Lehrbücher auf dem Küchentisch. „Sieht so aus, als ob sie studiert. Ich nehme an, sie bekommt ein Stipendium. Oder bezahlen Sie Ashley so großzügig? Was macht Frank denn beruflich?“ Das Schweigen beantwortete ihre Frage. „Offenbar nichts Lukratives, vermute ich.“
„Er jobbt“, erwiderte Hope zögernd. Ihre Stimme klang verunsichert. „Mal als Kellner und mal als Türsteher. Nichts Festes.“
„Ein unerwarteter Geldregen wäre also außerordentlich hilfreich.“ Sie machte eine bedeutungsvolle Pause. „Denken Sie mal darüber nach – eine sensible junge Frau, die den falschen Mann liebt. Eine junge Frau, die unbeschränkten Zugang zu Ihrem Haus hat, zu Ihren Terminkalendern und zu Ihrer Tochter.“
Zum ersten Mal musterte Casey Edward mit einem kühlen Blick. Es wunderte sie nicht, dass er sehr schweigsam geworden war. „Ich halte das für eine heiße Spur, der man unbedingt nachgehen sollte. Was meinen Sie, Herr Anwalt?“
Seine Kiefer mahlten nervös, doch sein Blick war messerscharf. „Ich würde sagen, das ist Ihre Entscheidung, Miss Woods.“
4. KAPITEL
Es war ein schrecklicher Tag. Ich weiß, dass du Angst hast. Aber du bist ein ganz besonderes Kind.
Einzigartig. Kostbar.
Die Schlaftablette wirkt. Deine Augen sind geschlossen. Dein Atem geht regelmäßig. Dein langes blondes Haar ist zerzaust, ausgebreitet auf dem Kissen. Ich wünschte, deine Wimpern wären nicht so verklebt und feucht von den Tränen, die du stundenlang vergossen hast, und dein Nacken nicht schweißnass, weil du dich so sehr gewehrt hast.
Du siehst aus, als würdest du hierhin gehören. Das ist auch gut so, denn es gibt kein Entkommen. Obwohl es genau das ist, was du dir am meisten wünschen wirst.
Wenn du aufwachst, wirst du weinen. Betteln. Und schließlich aufgeben. Und in deinen ausdrucksvollen blaugrünen Augen wird wieder dieser gequälte Blick liegen.
Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass er verschwindet. Dich daran zu gewöhnen, hier zu sein. Dich dazu zu bringen, dies als dein Zuhause zu betrachten.
Ich werde es schaffen. Ich bin der einzige Mensch, der das kann.
Alles, was ich dazu benötige, liegt in deinem Schulranzen. Du musst dich nur fügen.
Träum süß, Krissy. Wenn du aufwachst, wird alles beginnen.
Hastig beendete Ashley ihr Telefongespräch, als Casey die Küche betrat. Sie wirkte nervös – wie jemand, der nicht weiterwusste oder etwas zu verbergen hatte –, während sie Casey verunsichert anschaute.
„Hallo“, begrüßte sie Casey zögernd.
„Guten Tag, Ashley, ich bin Casey Woods, und meine Firma unterstützt die Willis’ dabei, Krissy zu finden.“
„Firma?“ Ashley ergriff Caseys Hand. Ihre eigene war warm vom Handy und feucht vor Aufregung. „Sie sind nicht von der Polizei oder dem FBI?“
„Nein. Wir sind ein privates Unternehmen. Forensic Instincts. Wir sind darauf spezialisiert, Fälle wie diesen aufzuklären. Ich würde Ihnen gern einige Fragen stellen.“
Ashley befeuchtete ihre Unterlippe. „Ich habe den Beamten doch schon alles erzählt, was ich weiß.“
„Davon bin ich überzeugt. Aber da meine Kollegen und ich gerade erst eingetroffen sind, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mich ebenfalls informieren würden.“ Casey musste sich nicht umdrehen, um zu sehen, dass Hope und Edward Willis ihr in die Küche gefolgt waren. Sie hätte auch nicht ihre Schritte zu hören brauchen – sie erkannte es an Ashleys Gesichtsausdruck und ihrem unsicheren und Hilfe suchenden Blick, mit dem sie an Casey vorbeischaute.
„Das geht schon in Ordnung, Ashley“, beruhigte Hope
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