Ewig bist du mein (German Edition)
fragte Casey, die ebenfalls aufgestanden war.
„Das ist Casey Woods“, stellte Hope sie vor.
„Von Forensic Instincts. Ja, ich weiß. Ich habe die Nachrichten über Krissys Entführung verfolgt, seit sie gestern bekannt wurde. Daher weiß ich auch, dass Sie das Team von Miss Woods engagiert haben.“ Er schüttelte Casey die Hand. „Schön, Sie kennenzulernen.“
„Ganz meinerseits.“ Casey erwiderte seinen Händedruck. „Sie haben die Ermittlungen im Entführungsfall von Felicity Akerman geleitet?“
Er nickte. „Und um Ihre Frage zu beantworten – ich habe nicht die geringste Ahnung, ob es zwischen den beiden Taten einen Zusammenhang gibt. Die einzige Gemeinsamkeit ist die Familie. Doch wenn dies ein Zufall ist, dann ist es ein ziemlich schrecklicher. Mrs Akerman hat der Verlust ihrer Tochter sehr mitgenommen. Und jetzt ihre Enkelin …“ Langsam ließ er die Luft aus seinen Lungen entweichen. „Ich arbeite inzwischen als unabhängiger Berater. An dieser Aufklärung möchte ich unbedingt beteiligt sein.“
„Alles, was Sie beitragen können, wäre ein Segen“, versicherte Hope ihm. „Ich bezahle Ihnen gern jedes Honorar …“
Mit einer Handbewegung wischte er das Angebot beiseite. „Die Entführung Ihrer Schwester hat mir niemals Ruhe gelassen. Seit meiner Pensionierung habe ich mich sogar noch intensiver damit beschäftigt. Glauben Sie mir: An der Aufklärung mitwirken zu können, bedeutet mir ebenso viel wie Ihnen.“
„Was für eine Art Beratertätigkeit üben Sie aus?“, fragte Casey neugierig.
„In der Hauptsache Fragen der Sicherheit – sowohl für private Unternehmen als auch für Behörden. Ich habe häufig mit dem NYPD zusammengearbeitet, weil ich in New York stationiert war. Auch dem FBI habe ich ein paarmal unter die Arme gegriffen. Das hat ganz gut geklappt. Ich wohne in New Jersey, und mein Büro ist in Manhattan.“ Lynch schaute Casey an. Sein Blick war der eines Mannes, der von dem, was er tat, absolut überzeugt war. „Ich will mich nicht älter machen, als ich bin, aber als ich beim FBI begonnen habe, befand sich das Büro von White Plains in New Rochelle, und die New Yorker Filiale lag an der Ecke Neunundsechzigste Straße und Third Avenue, nicht am Federal Plaza.“
„Deshalb also haben Sie die Ermittlung im Entführungsfall von Hopes Schwester geleitet.“ Casey nickte. „Sie haben in New Rochelle gewohnt.“
„Genau.“ Lynch wandte sich wieder an Vera und Hope. „Ich besitze noch sämtliche Unterlagen von dem damaligen Entführungsfall. Mrs Willis, wenn Ihre Mutter dazu in der Lage ist – und mit Ihrer Erlaubnis –, würde ich Special Agent Harrington gern um Erlaubnis fragen, die alten Akten noch einmal hervorzuholen. Sollte es irgendwelche Verbindungen oder Gemeinsamkeiten bei der Liste der Verdächtigen geben oder übereinstimmende Einzelheiten in beiden Fällen, würde ich das gerne genauer untersuchen.“
Hope warf ihrer Mutter einen raschen Blick zu. Sie nickte kurz. „Meine Erlaubnis haben Sie“, versicherte sie Lynch. Sie hielt inne. Die unerwartete Entwicklung der Ereignisse verwirrte sie sichtlich. „Warum sollte es jemand nach dreißig Jahren erneut auf meine Familie abgesehen haben?“
„Es ist reine Spekulation“, gab er zu. „Mehr eine Art Ausschlussverfahren als eine brauchbare Theorie. Aber auf die geringe Chance hin, dass es möglicherweise etwas nützt, können wir vielleicht Hinweise finden, die uns zu Ihrer Tochter führen.
“ Casey konnte sich nicht länger zurückhalten. Die erste Frage, die sie Vera Akermann stellen wollte, lag ihr immer noch auf der Zunge. Mit Patrick Lynchs Auftauchen war diese Frage noch wichtiger geworden.
„Mrs Akerman“, begann sie freundlich, „wann haben Sie das letzte Mal Ihren Exmann gesehen oder gesprochen?“
Unversehens wirkte Hopes Mutter noch deprimierter. „Bei unserer Scheidung. Er hatte getrunken, was er damals regelmäßig tat. Nachdem die Trennung offiziell war und ich das volle Sorgerecht für Hope bekommen hatte, ist er wie vom Erdboden verschwunden.“
„Und Sie?“, wandte Casey sich an Hope. „Haben Sie noch einmal Kontakt mit Ihrem Vater gehabt?“
„Nein.“ Hope schüttelte den Kopf. In ihrer Miene spiegelten sich Schmerz und Wehmut. „Ich erinnere mich daran, dass er nach Felicitys Entführung vollkommen am Boden zerstört war. Sie war Daddys Liebling, ganz versessen auf Sport und Spiele, genau wie er. Er hat ihr Verschwinden nie verwunden. Mit jedem Tag, an dem sie
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