Ewig bist du mein (German Edition)
Nachforschungen anzustellen. Im Moment konnte sie Hopes Mutter nicht noch mehr zumuten.
„Mrs Akerman, lassen wir’s für jetzt dabei bewenden“, schlug sie freundlich vor. „Wir können uns morgen weiter unterhalten. In der Zwischenzeit werde ich ein paar anderen Hinweisen nachgehen.“
Was sie auch sofort in die Tat umsetzte.
Als Nächstes stand das Treffen mit Marc und eine gründliche Durchsuchung von Claudia Mitchells Haus auf ihrem Programm.
Ashley bereitete gerade einen leichten Snack für die Familie und die Ermittler vor, die im Haus ihrer Arbeit nachgingen, als Edward in die Küche kam und sie am Arm griff.
„Die Detectives haben mir erzählt, dass du mit Hope in Krissys Zimmer warst und sie getröstet hast“, flüsterte er scharf. „Seit ich nach Hause gekommen bin, benimmt sie sich ganz merkwürdig. Was hast du ihr bei eurem Tête-à-tête erzählt?“
Ashley zuckte zusammen und entwand sich ihm. „Nichts. Ich bin doch nicht verrückt, Edward. Ich habe niemandem etwas erzählt.“
Aus zusammengekniffenen Augen musterte er sie eine Weile. „Bist du sicher?“
„Absolut. Wir haben nur über Krissy gesprochen.“
„Gut. Lass es dabei bewenden. Denk dran – ein falsches Wort von dir, und meine Ehe ist im Eimer. Deinen Job kannst du dann auch vergessen. Ganz zu schweigen davon, dass wir auf der Liste der Verdächtigen ganz oben stehen würden. Krissys reicher Anwaltsvater, seine junge Geliebte, seine kostbare Tochter, die irgendwo steckt – alles geplant von Superhirn Edward Willis.“
„Ich denke, du übertreibst.“ Ashley klang forscher, als ihr zumute war. In ihrer Miene spiegelte sich nackte Angst.
„Ganz und gar nicht, glaub mir. Ich bin schließlich Anwalt. Ich weiß, wie die Ermittler ticken. Reich ihnen nicht mal den kleinen Finger. Sie werden dich mit Haut und Haaren verschlingen.“
„Das tu ich nicht.“ Tränen traten in Ashleys Augen. „Ich fühle mich schon schuldig genug, wenn ich daran denke, was wir deiner Frau antun. Und jetzt auch noch Krissys Entführung …“ Sie unterbrach sich und rang um Fassung. „Aber ich kenne die Spielregeln. Und ich werde mich daran halten. Sowohl bei den Ermittlern als auch bei deiner Frau.“
„Das solltest du auch. Die Alternativen wären nämlich äußerst unangenehm.“
11. KAPITEL
Als ehemaliger FBI-Agent war Patrick Lynch viel zu erfahren, um nicht zu wissen, dass Caseys Ansichten zu „Grenzüberschreitungen“ in diametralem Gegensatz zu seinen eigenen standen.
Er hatte ihr eine Menge über Felicity Akermans Entführung erzählt und sich bereit erklärt, ihr seine Notizen und die Akten zur Verfügung zu stellen. Sie revanchierte sich mit allen Einzelheiten, die sie über Krissy Willis’ Entführung gesammelt hatte, und machte ihn mit den Ermittlungsmethoden ihres Teams vertraut – sowohl mit jenen, die sie gemeinsam mit den Behörden, als auch jenen, die sie hinter dem Rücken der Sondereinheit anwandten.
Eine ganze Reihe von Details würde sie ihm dennoch vorenthalten haben – genau wie umgekehrt er ihr. Ein einziges Gespräch reichte schließlich nicht aus, um eine tiefe Vertrauensbasis zu schaffen. Dazu brauchte man Zeit, und zwar reichlich. Vorsichtshalber hatte Lynch daher nicht alle Karten auf den Tisch gelegt, und er war sich sicher, dass Casey genauso verfahren war.
Ihm war klar, dass sie und ihre Leute darauf brannten, mit Claudia Mitchell, Hope Willis’ früherer Gerichtssekretärin, zu reden. Er wusste auch, warum. Ihre Argumentation leuchtete ihm ein. Was jedoch ihre Methoden anging – nun, er ahnte, dass sie sich damit am Rande der Legalität bewegten.
Und damit wollte er nichts zu tun haben.
Andererseits war er ja nicht dazu verpflichtet, sie davon abzuhalten.
Kurz nach Einbruch der Dämmerung parkten Casey und Marc ihren Wagen einen halben Häuserblock von Claudia Mitchells Grundstück entfernt unter den Laubkronen einiger Bäume. Sie trugen beide schwarze Sweatshirts und schwarze Jeans. Weil diese Kleidung jedoch nicht ungewöhnlich war, fielen sie gar nicht auf – erst recht nicht in der zunehmenden Dunkelheit. Marc hatte sein Werkzeug in einer Sporttasche verstaut, die er an der Hüfte trug.
Sie schlenderten zum Haus wie ganz gewöhnliche Besucher und klingelten.
Wie erwartet wurde die Tür nicht geöffnet.
Ein zweites Läuten.
Dieses Mal miaute eine Katze irgendwo im Haus.
„Hast du das gehört?“, fragte Casey mit unterdrückter Stimme. Natürlich wusste sie, dass Claudia zwei
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