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Ewig bist du mein (German Edition)

Ewig bist du mein (German Edition)

Titel: Ewig bist du mein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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Augen. „Haben Sie Kinder?“
    „Nein.“
    „Dann können Sie es gar nicht verstehen. Nicht die tiefe Liebe, die eine Mutter für ihr Kind empfindet, und gewiss nicht den unerträglichen Schmerz darüber, es möglicherweise für immer zu verlieren. Zu wissen, dass sie da draußen irgendwo in der Gewalt eines Verbrechers ist und man überhaupt nichts tun kann außer beten. Hope würde gern ihr Leben für das von Krissy geben. Aber diese Wahl lässt man ihr nicht. Das Einzige, was sie tun kann, ist warten – und mit jeder Minute, die vergeht, ein wenig mehr zu sterben.“
    „Sie haben recht. Ich kann es nicht verstehen. Und ich entschuldige mich für meine unbedachte Bemerkung.“ Fragend deutete sie auf einen Sessel.
    Vera nickte.
    Casey setzte sich. „Ich kann wirklich nicht wissen, was Hope durchmachen muss oder was Sie aushalten mussten – und jetzt erneut aushalten müssen. Ich kann Sie nur meines Mitgefühls versichern – und dass ich alles tun werde, was in meiner Macht steht, um Krissy wohlbehalten nach Hause zu bringen.“
    Hopes Mutter stellte ihre Tasse ab. „Ich muss mich entschuldigen. Ich wollte nicht unhöflich sein. Ich weiß, wie sehr Sie sich bemühen, meiner Tochter zu helfen. Aber meine Nerven liegen blank. Es ist, als würde ich einen Albtraum zum zweiten Mal erleben.“
    „Sie müssen mir nichts erklären.“ Casey dachte an die Informationen, die sie von Patrick Lynch bekommen hatte. Sie beugte sich nach vorn. „Mrs Akerman, ich werde nichts tun, um diese Sache für Sie noch schlimmer zu machen. Aber dürfte ich Sie bitten, mir einige Fragen zu beantworten?“
    „Über Sidney?“
    „Mehr darüber, wie Ihr Leben zum Zeitpunkt von Felicitys Entführung gewesen ist.“
    Mit einem kummervollen Blick schaute sie Casey an. „Wie es davor war, kann ich Ihnen erzählen. Was danach geschah, weiß ich nicht. Die Erinnerungen waren zunächst entsetzlich, und dann sind sie irgendwie verschwommen. Die Ärzte sagten mir, ich hätte an einem posttraumatischen Stresssyndrom gelitten. Ich nenne es einen Nervenzusammenbruch. Jeden Morgen bin ich aufgestanden, habe wie ein Automat agiert und meine Aufgaben routiniert erledigt. Ich musste es tun wegen Hope. Ansonsten … Es war, als hätte ich zu leben aufgehört. Sidney erging es genauso. Unser Leben ist auf unterschiedliche Weise zum Stillstand gekommen. Und jetzt …“ Mit zitternden Händen berührte Vera ihre Wangen. „Warum passiert das erneut? Welcher Fluch liegt auf meiner Familie? Warum?“
    Casey machte sich gar nicht erst die Mühe, die Fragen zu beantworten. „Zuvor war Ihre Familie glücklich gewesen?“
    „Sehr. Wir waren eine ganz durchschnittliche Familie. Sidney hatte eine gute Arbeit. Ich war in der Lehrer-Eltern-Vertretung aktiv. Den Zwillingen ging es gut. Hope war die Leseratte und liebte die Schule; Felicity war die Athletin, die Sport und Spiele mochte. Trotzdem hatten sie ein sehr enges Verhältnis. Wenn irgendjemand der anderen etwas antat, gefühlsmäßig oder körperlich, dann bekam der oder die Betreffende es auch mit dem Zwilling zu tun.“ Sie lächelte wehmütig. „In ihrem letzten Sommer hatte Felicity sich den Arm gebrochen. Sie war am Boden zerstört, weil sie nicht Fußball spielen konnte. Hope sorgte dafür, dass alle im Ferienlager ihren Namen auf den Gips schrieben. Und als der Verband abgenommen wurde, bat Hope uns, für Felicity eine ‚Befreiungsparty‘ auszurichten. So war die Beziehung zwischen ihnen.“
    „Felicitys Entführung muss Hope traumatisiert haben.“
    „Mehr, als sie sich jemals bewusst war. Sie hat im Bett neben Felicity gelegen, als es passierte. Der Entführer hat beide Mädchen betäubt und Felicity mitgenommen. Ich weiß immer noch nicht, ob er ausgerechnet sie haben wollte oder nur für einen Zwilling Zeit gehabt hatte, um unentdeckt zu entkommen.“ Veras Lippen zitterten. „All unsere Freunde und sämtliche Mütter aus dem Ferienlager haben sich um mich gekümmert. Sie haben mit uns gebetet und uns mit Essen versorgt. Hope wollte ihr Zimmer gar nicht mehr verlassen. Sie wollte weder essen noch sprechen. Erst als ich am Rande eines Nervenzusammenbruchs war und unsere Ehe zu zerbrechen drohte, zwang sie sich, aus ihrer Isolation zu kommen und wieder ein Teil unseres Lebens zu werden. Sie war ein mutiges kleines Mädchen – viel stärker als ich. Selbst nachdem ihr Vater gegangen war.“
    Casey nahm sich vor, zusammen mit Patrick bei den Freunden und Müttern aus dem Ferienlager

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