Ewig bist du mein (German Edition)
erzählst mir zwar nie etwas von deinen Geschäften, Edward, aber ich bin nicht dämlich. Ich weiß, welche Art von Klienten du vertrittst. Und wenn Mrs Willis im Handumdrehen eine Viertelmillion Dollar in bar beschaffen kann, ohne irgendjemanden fragen zu müssen – weder Banken noch Behörden –, muss das Geld ja wohl irgendwo hier herumliegen. Sogar sehr viel Geld.“ Sie hob die Hand, ehe Edward etwas erwidern konnte. „Es ist mir egal, und ich möchte auch nicht darüber reden. Ich möchte dich nur vor Casey Woods warnen. Wenn es dich beruhigt – sie hat versprochen, unser Geheimnis für sich zu behalten. Sowohl vor deiner Frau als auch vor der Polizei.“
„Wie beruhigend.“ Seine Stimme troff vor Hohn. „Ich traue ihr nicht über den Weg. Und selbst wenn sie den Mund hält – das FBI lässt mich nicht vom Haken. Ach ja, eh ich’s vergesse: Seit die Lösegeldforderung auf deinem Handy angekommen ist, hören sie es ab. Ich werde dir ein Prepaid-Gerät für unsere Gespräche besorgen müssen.“
Eine lange, qualvolle Pause. „Das ist nicht nötig.“
„Was soll das heißen?“
„Edward, du weißt, wie sehr ich dich liebe. Genauso wie ich weiß, dass ich für dich nur eine romantische Zerstreuung bin. Was ich dir jetzt sage, wird mir also viel mehr wehtun als dir. Ich kann nicht länger so weitermachen. Ich kann es Mrs Willis nicht antun. Und erst recht nicht nach allem, was geschehen ist. Ich sterbe vor Angst um Krissy, und ich fühle mich schuldig, weil Casey Woods ihre Zeit mit uns verschwenden muss, während die Entführer noch frei herumlaufen.“
Edward schaute sie verdattert an. „Du willst Schluss machen?“
„Ich muss. Ich werde nicht aufhören, dich zu lieben. Trotzdem will ich für mich ein neues Leben beginnen.“
„Na schön.“ Edward rieb sich den Nacken. „Wie du willst. Ehrlich gesagt ist das zum jetzigen Zeitpunkt ein ziemlich absurdes Gespräch. Meine Tochter ist irgendwo da draußen. Ich weiß nicht, ob ich sie jemals lebendig wiedersehen werde. Ob wir nun zusammen schlafen oder nicht, ist mir im Moment ziemlich unwichtig. Und wenn das alles war, was du mir zu sagen hast, dann gehe ich jetzt zurück ins Wohnzimmer zu diesem verfluchten Vater, den der alte Mann aufgegabelt hat. Mal sehen, ob er Krissys Entführer identifizieren kann.“ Casey diskutierte immer noch mit Hutch, als Peg Harrington anrief, um ihnen mitzuteilen, dass sie Joe Deale ins Polizeirevier von North Castle gebracht hatten.
Hals über Kopf brachen alle auf. Hope und Edward griffen nach ihren Mänteln. Die Ermittler, die im Haus geblieben waren, taten es ihnen gleich, ebenso Sidney Akerman. Der Polizeizeichner packte seine Utensilien zusammen, um ebenfalls aufs Revier zu fahren. Sidney wollte ihn begleiten. Auch Patrick wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen zu hören, was Deale zu sagen hatte.
Casey unterhielt sich mit Peg über den Lautsprecher des Telefons. „Ich möchte beim Verhör dabei sein“, bat sie. „Das ist doch nur fair, schließlich haben Sie den Hinweis von mir bekommen.“
„In Ordnung. Sie können dabei sein – auf der anderen Seite der Glasscheibe“, antwortete Peg. „Auf Wunsch der Polizei soll Claire Hedgleigh auch anwesend sein. Nachdem meine Agenten und ich ihn vernommen haben, würden wir gern Ihre und Claires Meinungen hören.“
„Einverstanden.“
Nach dem hektischen Aufbruch blieben nur noch Special Agent Jack McHale, der das Telefon überwachte, Vera Akerman, die in ihr Zimmer gegangen war, um sich auszuruhen, und Ashley Lawrence im Haus zurück. Leise weinend saß sie in der Küche.
Mehr als einmal hätte Joe Deale sich fast in die Hosen gemacht, während er auf die FBI-Beamten wartete, die zwei Stunden später den Verhörraum betraten. Er hatte viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Und er hatte eine Menge zu verbergen. Egal, wie er sich verhielt – er war geliefert. Wenn er redete, kam er ins Gefängnis. Wenn er schwieg, würde die Mafia ihm niemals glauben, dass er den Mund gehalten hatte. Er hatte also die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Hinter Gitter zu kommen schien das kleinere Übel zu sein.
„Guten Tag, Joe“, begrüßte Peg Harrington ihn, als sie, die Unterlagen unter den Arm geklemmt, gemeinsam mit Ken Barkley das Verhörzimmer betrat. Sie setzten sich auf die andere Seite des Tisches. Das Polizeirevier von North Castle war relativ klein, da die Kriminalitätsrate ziemlich niedrig lag. Entsprechend spartanisch war der Vernehmungsraum
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