Ewig bist du mein (German Edition)
Offensive Haltung. Seine Aussagen stimmen mit seiner Körperhaltung überein. Er ist nicht clever genug, um nur so zu tun.“
„Ich stimme Ihnen zu.“ Claire ließ Joe nicht aus den Augen. „Ich empfange eine Menge negativer Energie. Ich nehme daher an, das FBI hat recht, was seine Verbindungen zur Mafia angeht. Aber ich spüre nichts wirklich Böses. Er ist kein Soziopath. Und er hat Krissy nicht entführt.“
„Wer hat es dann getan?“ Frustriert fuhr Casey sich mit den Fingern durchs Haar. „Warum sehen die Spuren am Anfang immer so vielversprechend aus, wenn wir doch unweigerlich in der Sackgasse landen? Wir wissen, dass die Lösung zum Greifen nahe ist, aber wir kommen einfach nicht dahinter. Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Ich weiß es – ich weiß bloß nicht, wie das eine mit dem anderen verknüpft ist.“
Langsam drehte Claire den Kopf und sah Casey ins Gesicht. „Ich weiß nicht, was es zu bedeuten hat oder ob es mit irgendetwas in Zusammenhang steht, das Sie gerade gesagt haben. Aber vergangene Nacht hatte ich einen sehr seltsamen Traum. Es ging um Krissys Pandabären.“
Im Haus wimmelt es von FBI-Agenten, und in der Einfahrt parkt ein Auto hinter dem anderen.
Jetzt aber steht dort nur noch eins.
Genau der richtige Zeitpunkt, um das zu tun, was ich tun muss.
Noch ein Auftrag, dem ich mich nicht verweigern kann. Denn es geht um Krissy. Ich muss unbedingt die Zeit überstehen, bis sie meine Gefühle für sie akzeptiert.
Natürlich denke ich auch an mich. Ich habe Angst vor dem, was passieren würde, wenn ich nicht mehr mitmache.
Kontrolliere die Einfahrt. Noch immer nur der eine Wagen. Er gehört dem Agenten, der im Haus das Telefon abhört. Alle anderen sind verschwunden – bis auf die alte Dame und die Kinderfrau. In ihren Schlafzimmern brennt kein Licht mehr. Sie sind also zu Bett gegangen.
Ich weiß, dass ich ein großes Risiko eingehe. Aber wenn ich sehe, wie sich Krissys Gesicht aufhellt, ist es das wert. Sie hat doch solche Angst!
So nahe am Haus kann ich Bruchstücke des Gesprächs des Agenten hören – sogar durch das geschlossene Fenster. Er klingt ziemlich aufgeregt. Vielleicht ein Streit mit seinem Vorgesetzten – oder seiner Frau. Gut. So ist er wenigstens abgelenkt.
Die Hintertür. Dort hinten befindet sich nur ein hölzerner Anbau und ein kurzer Weg zu den Stufen, die ins Haus führen. Ich schaffe das. Ich muss das schaffen.
Meine Hände sollten aufhören zu zittern. Ruhig. Ganz ruhig.
Schlüssel ins Schloss. Ein leises Klicken. Keine Alarmanlage, die durchs Haus schrillt. Gut. Obwohl ich es natürlich wusste.
Der Agent telefoniert immer noch; er klingt sehr konzentriert. Trotzdem habe ich nicht viel Zeit.
Ruhig. Vorsichtig. Leise Schritte über den Teppich, einer nach dem anderen.
Hier bin ich sicherer. Und ich weiß auch, wo ich das finde, weswegen ich gekommen bin. Krissy redet die ganze Zeit davon. Sie hat dann weniger Angst. Es tut ihr so leid wegen Oreo.
Das ist die Lösung des Problems.
Das oberste Regal neben ihrem Bett. In ein Nest von Stroh gekuschelt. Ruby das Rotkehlchen und sein Nest. Oreos bester Freund.
Der erste Teil des Auftrags ist erledigt.
Jetzt rasch über den Korridor zum Elternschlafzimmer. Der Schminktisch. Eine Flasche von klassisch schlichter Form. Joy. Ein angenehmes Parfum, ein unvergesslicher Duft.
Und nun noch etwas. Es wird die Illusion vollkommen machen.
Das Schmuckkästchen – auf der Kommode. Das herzförmige Medaillon. In seinem Inneren auf der einen Seite ein Foto von Krissy, auf der anderen Seite ein Bild der Frau, die ihre Mutter gewesen ist. Geradezu perfekt.
Und jetzt alles an seinen Platz zurückstellen. Bloß keine Unordnung hinterlassen.
Ashley war sich sicher, ein Geräusch gehört zu haben. Ein Knarren. Fußtritte? Vermutlich bildete sie es sich nur ein, aber nach den Ereignissen der vergangenen Tage – vor allem, was Krissy anbetraf – wollte sie kein Risiko eingehen.
Sie verknotete den Gürtel ihres Bademantels und verließ ihr Zimmer. Zuerst kontrollierte sie Krissys Zimmer. Alles war still, dunkel und verlassen. Sie schaltete das Licht ein. Niemand war im Raum. Sie schloss die Tür hinter sich und lief über den Korridor, wobei sie in jedes Gästezimmer und ins Arbeitszimmer schaute. Nichts. Mrs Akermans Tür war geschlossen. Ashley drückte das Ohr gegen das Holz. Stille. Kein Lichtschein fiel durch den Türschlitz. Kaum überraschend. Schließlich hatte sich die
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