Ewig bist du mein (German Edition)
er höchstpersönlich Verbindungen zur Unterwelt pflegte.
„Tatsache ist, dass Tony Bennato keinen Grund hat, auf mich wütend zu sein“, schloss Edward. „Und wenn, dann hätte er seinen Ärger nicht zehn Jahre lang zurückgehalten. Krissy war noch gar nicht geboren, als ich seinen Fall übernahm.“
„Eins zu null für Sie“, kommentierte Hutch. „Es sei denn, Schwarzgeld ist geflossen. An das erinnert man sich in der Regel lange, und damit sind auch hohe Erwartungen verknüpft. Würden Sie das nicht auch sagen?“
Edward musterte ihn nur mit einem vernichtenden Blick.
„Nun, es gibt nur einen Weg, das herauszufinden“, fuhr Hutch fort. „Es sei denn, Sie ersparen uns die Zeit und erzählen uns, auf welche Weise Mr Bennato Sie entlohnt hat.“
„Ich habe nichts zu sagen. Rufen Sie meinen Bankberater an und reden Sie mit ihm über meine Finanzen, so lange Sie wollen, Agent Hutchinson.“
„Das wäre nun wirklich Zeitverschwendung, und das wissen wir beide. Sie sind ein intelligenter, einfallsreicher Mann. Wenn Sie irgendwelche illegalen oder unmoralischen Transaktionen vorgenommen haben, dürften Sie dafür gesorgt haben, dass sie unentdeckt bleiben.“ Hutchs Miene war vollkommen ausdruckslos. „Ihre Erklärungen dagegen waren in der Tat reine Zeitverschwendung. Ich rate Ihnen, sich nicht zu sicher zu fühlen. Im Moment geht es uns nur darum, Ihre Tochter wohlbehalten nach Hause zu bringen. Aber wenn das erst mal erledigt ist, werden sich die Kollegen aus der Abteilung ‚organisiertes Verbrechen‘ bestimmt gern einmal intensiver mit Ihnen unterhalten.“
15. KAPITEL
Sobald sich die Möglichkeit bot, zog Ashley Edward unauffällig beiseite.
„Ich muss mit dir reden“, flüsterte sie. Ihre Stimme klang gepresst.
„Jetzt nicht“, stieß Edward durch zusammengebissene Zähne hervor. „Nicht nach diesem Verhör.“
„Es könnte die Dinge erheblich beeinflussen“, antwortete Ashley. Vor Angst flackerten ihre Augen. „Bitte, Edward. Es dauert nur eine Minute.“
Edward sah sich um. Hope sprach mit ihrer Mutter. Sidney unterhielt sich mit dem Polizeizeichner. Casey und Agent Hutchinson waren in eine heftige Diskussion verwickelt.
Mit einer ruckartigen Kopfbewegung bedeutete Edward ihr, ihm in die Küche zu folgen.
„Was ist denn?“, fragte er ungeduldig. „Das ist jetzt wirklich kein guter Zeitpunkt.“
„Casey Woods weiß über uns Bescheid“, platzte Ashley heraus.
„Was zum Teufel soll das heißen – ‚sie weiß über uns Bescheid‘? Das ist unmöglich. Da musst du etwas missverstanden haben.“
„Wohl kaum. Sie hat mich heute Morgen ausgequetscht. Erst wollte sie von mir wissen, warum deine Frau so nervös ist. Sie hat gespürt, dass ich etwas wusste. Zuerst wollte ich ihr nichts sagen, aber dann hat sie mir ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, sie würde deiner Frau nicht verraten, dass du und ich zusammen schlafen. Aber sie würde es wirklich zu schätzen wissen, wenn ich ihr erzählte, warum Hope so nervös ist. Eine Hand wäscht die andere, sozusagen. Glaubst du jetzt immer noch, dass ich etwas missverstanden habe?“
„Verdammt!“ Edward schlug mit der Faust auf die Küchentheke. „Wie hat sie das herausgefunden?“
„Keine Ahnung. So wie sie alles herausfindet. Spielt das Wie denn eine Rolle? Entscheidend ist doch, dass sie genau ins Schwarze getroffen hat. Alles, was sie gesagt hat, entspricht den Tatsachen. Es zu leugnen wäre töricht gewesen.“
„Du hast es also zugegeben?“ Edward sah aus, als würde er jeden Moment in die Luft gehen. „Um Himmels willen, Ashley. Erst verschweigst du mir die Lösegeldforderung, und dann bestätigst du Casey Woods auch noch darin, dass wir eine Affäre haben. Warum erzählst du ihr nicht gleich, dass wir Krissy und all mein Schwarzgeld zusammenpacken und auf die Kaimaninseln fliegen?“
„Weil wir das nicht tun.“
„Du und ich, wir wissen das. Aber ich stehe unter ständiger Beobachtung. Das FBI traut mir wohl kaum die Entführung meiner eigenen Tochter zu. Trotzdem halten sie mich für einen Kriminellen. Egal, was ich mache, ich bin geliefert. Du dagegen bist fein raus. Für Miss Woods bist du eine Supernanny und wahrscheinlich auch ein unschuldiges junges Ding, das einem reichen, erfolgreichen älteren Mann ins Netz gegangen ist.“
„Ist es denn nicht so?“ Mit der Zungenspitze befeuchtete Ashley ihre Lippen. Sie zögerte merklich, ehe sie fortfuhr: „Und ist es nicht auch genau das, was du bist? Du
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