Ewig bist du mein (German Edition)
arme Frau schon vor Stunden zurückgezogen.
Ashley beendete ihren Kontrollgang am anderen Ende des Ganges, in dem das Elternschlafzimmer lag.
Wie so häufig hatte Mrs Willis die Tür nur angelehnt. Ashley stieß sie auf, trat ein und sah sich um.
Sie wollte sich gerade umdrehen, als ihr ohne jede Vorwarnung ein schwerer Gegenstand auf den Kopf schlug. Ein stechender Schmerz schoss ihr durch den Schädel und ließ sie zu Boden fallen.
Sie stöhnte leise, ehe sie das Bewusstsein verlor.
16. KAPITEL
Schweigend fuhren Hope und Edward vom Polizeirevier nach Hause. In Gedanken versunken, steuerte Edward den Wagen wie automatisch, während Hope auf dem Beifahrersitz darauf achtete, so viel Platz wie möglich zwischen sich und ihrem Mann zu lassen. Den Kopf hatte sie an die kühle Fensterscheibe gelehnt.
Es bedurfte keines Experten, um ihre Körpersprache zu deuten.
„Abgesehen von seiner Verbindung zu Bennato hat Joe Deale überhaupt nichts zugegeben“, meinte Edward schließlich.
„Genauso wenig wie du. Und du hattest ja auch mal geschäftlich mit ihm zu tun“, warf Hope ihm verbittert vor.
„Was soll denn das heißen?“
„Das heißt, dass es alle möglichen Arten von Verbrechen gibt – manche sind weniger schlimm, andere gravierender. Gut, du hast nicht die Drecksarbeit gemacht – aber immerhin ein einflussreiches Mitglied der Mafia verteidigt.“
Edward sah sie von der Seite an. „Das habe ich dir doch schon erklärt. Außerdem sehe ich da überhaupt keinen Zusammenhang. Joe Deale arbeitet für die Mafia. Ich nicht.“
„Nicht direkt, nein. Aber die Klienten, die du vertrittst, und die Art, wie du deine Geschäfte machst …“ Hope holte tief Luft. „Ich habe lange weggesehen. Aber deine Skrupel beziehungsweise deren Nichtvorhandensein wurden mir einmal mehr bewusst, als ich mich an deine Verteidigung von Tony Bennato erinnerte. Nein, das stimmt nicht ganz. Sie wurden mir bewusst, als ich deinen Safe geöffnet und den Schatz gesehen habe, den du gehortet hast. Du hast es mir sehr leicht gemacht, an das Geld zu kommen, das ich für die Entführer brauchte. Und das hast du wohl kaum in der Lotterie gewonnen.“
„Worauf willst du hinaus?“
„Ich will damit sagen, dass du nicht das Recht hast, den ersten Stein zu werfen. Hör auf, so selbstgerecht zu sein, weil ich mich auf die Forderungen der Entführer eingelassen habe. Ich versuche nur, unsere Tochter zu retten. Mir ist schon klar, dass du meine Methoden nicht gutheißt. Genauso wenig wie ich deine.“ Hope sah ihren Mann von der Seite an. „Wir sollten unsere Leichen im Keller für eine Weile vergessen, bis das hier überstanden ist. Danach können wir ja immer noch nach Herzenslust schmutzige Wäsche waschen.“
Edwards Kinnmuskeln spannten sich an. „Wie du willst. Aber bei unserem Streit geht es nicht nur um meine Geschäfte und unser Privatleben. Sondern vor allem um Krissys Entführung. Wieso bist du so felsenfest davon überzeugt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden von Felicity und Krissy gibt?“
„Hältst du überhaupt nichts von dieser Theorie?“
„Das habe ich nicht gesagt. Dass die Verbindungen deines Vaters zur Mafia erst jetzt bekannt geworden sind, spricht zumindest dafür. Aber es ist nicht die einzige Theorie. Das FBI geht mehreren nach.“
„Keine davon hat bisher etwas gebracht. Am erfolgversprechendsten scheint mir immer noch die Hypothese mit dem Zusammenhang zu sein – und den Leuten von Forensic Instincts offenbar auch. Jedenfalls ermitteln sie in diese Richtung. Joe Deale ist schließlich nicht der Einzige, der für die Mafia arbeitet. Außerdem war er vor zweiunddreißig Jahren noch ein Baby. Vielleicht ist der Entführer von Felicity und Krissy ein und dieselbe Person. Er könnte in Agent Lynchs Alter sein.“
„Das entspricht aber nicht dem Täterprofil.“
„Täterprofile werden aufgrund von strikten Beweisanalysen erstellt. Exakt sind sie deswegen nicht.“
„Ebenso wenig wie Bauchgefühle.“
„Da wären wir uns also mal wieder einig, dass wir uns nicht einig sind.“
„Sieht ganz so aus“, entgegnete Edward. Der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören.
Es wurde wieder still im Wagen.
Hope war erschöpft, als sie zu Hause ankamen. Sie ging sofort nach oben und ließ Edward mit seinem Brandy allein. In der ersten Etage betrat sie Krissys Zimmer, genau wie sie es an beiden Abenden zuvor getan hatte. Sie schaltete das Licht ein und sah sich um. Ihr Blick
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