Ewig bist du mein (German Edition)
ergibt Sinn. Er würde das gewünschte Ergebnis erzielen, ohne selbst ein Risiko eingehen zu müssen.“
„Das stimmt irgendwie hinten und vorne nicht“, knurrte Hutch. „Ein Mafioso, der einen persönlichen Groll gegen jemanden hegt. Einer, der Lösegeld verlangt und bekommen hat, aber immer noch nicht zufrieden ist. Es geht ihm offenbar auch nicht um das Prinzip Auge um Auge. Er möchte Krissy lebend, aber er macht keine Anstalten, sie zurückzubringen – ebenso wenig, wie Felicity Akerman zurückgekommen ist oder gerettet wurde. Was führt dieser Kerl im Schilde? Will er nur Sidney Akermans Familie leiden lassen?“
Darauf hatte niemand eine schlüssige Antwort.
„Sind Sie sicher, dass nichts anderes gestohlen wurde?“, wollte Claire von Hope wissen, während sie langsam im Zimmer umherging. Sie blieb vor der Kommode stehen und deutete auf eine freie Stelle. „Hier stand die Schmuckschatulle?“
„Ja“, bestätigte Peg. „Die Spurensicherung hat sie zur Untersuchung mitgenommen. Und laut Mrs Willis sind nur die Gegenstände gestohlen worden, über die wir bereits gesprochen haben.“
„Nur das Medaillon ist aus der Schatulle genommen worden? Sind Sie ganz sicher?“
„Ganz sicher“, bestätigte Hope. „Ich habe drei Mal nachgesehen. Der Schmuck wurde nicht angerührt.“
„Besitzen Sie einen roten Stein? Ring, Halskette, Ohrringe vielleicht?“
Hope schüttelte den Kopf. „Ich habe eine Opalhalskette, die in verschiedenen Farben schimmert. Nur nicht rot.“
„Ein Rubin“, sagte Claire mit Bestimmtheit. „Es ist ein Rubin.“ Mit den Fingern fuhr sie über den Platz, an dem die Schatulle gestanden hatte. „Und er befindet sich nicht in dem Schmuckkasten, der hier gestanden hat. Bewahren Sie auch noch an einer anderen Stelle im Haus Juwelen auf?“
„Nein. Ich habe ohnehin nicht viel Schmuck.“
„Was ist mit Krissy? Hat sie rote Ohrstecker oder Steine, die wie Rubine aussehen?“
„Sie hat überhaupt keinen Schmuck und erst recht keine Rubine. Sie mag sie nicht einmal … Abgesehen vom Namen. Ruby. So hat sie …“ Hope unterbrach sich und hielt die Luft an. „Ruby“, flüsterte sie. „Daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Deshalb habe ich auch nicht nachgesehen …“
„Ruby?“, hakte Grace nach.
„Krissys Stoffrotkehlchen.“ Hope war schon an der Tür.
„Sie spielt dauernd damit – und mit Oreo.“
Alle stürmten in Krissys Zimmer. Hope ging sofort zum Regal neben dem Bett und schaute bestürzt auf das oberste Brett.
„Es ist verschwunden. Mit seinem Nest.“ Langsam drehte Hope sich um. „Oreo und Ruby sind für Krissy wie eine Familie. Die beiden sind ihre besten Freunde, und Krissy ist ihre Kinderfrau – wie es Ashley für Krissy ist.“
„Das erklärt meinen Traum“, murmelte Claire. „Deshalb hat Oreo geweint. Weil er jemanden vermisst hat. Ruby.“ Als sie die verwirrten Blicke der anderen bemerkte, erklärte sie ihnen die Besonderheiten ihres Traumes.
„Noch ein Versuch, um Krissy vorzugaukeln, dass alles normal ist und sie sich nicht einsam zu fühlen braucht“, schlussfolgerte Sergeant Bennett. „Gute Arbeit, Claire.“ Ihm war klar, dass das FBI – und insbesondere die verhaltenspsychologische Abteilung dort – Claires Methoden sehr misstrauisch gegenüberstand. Nur zu gern nahm er deshalb diese Gelegenheit zum Anlass, die Effizienz ihrer Fähigkeiten ausdrücklich zu betonen.
Casey ergriff das Wort. „Nicht nur normal … sondern wie zu Hause. Die Entführer versuchen, die vertraute Umgebung von Krissys Welt zu imitieren. Den Geruch ihrer Mutter. Ein Medaillon mit Bildern von ihnen beiden. Und Krissys zwei beste Freunde auf der Welt – diejenigen, die sie nachts mit ins Bett nimmt. Diese Leute wollen, dass Krissy dort, wo sie ist, bleiben möchte und nicht nur bleibt, weil es keine andere Möglichkeit für sie gibt.“
„Eine willfährige Gefangene.“ Claire stimmt ihr zu. „Die sie bis jetzt nicht gewesen ist. Sie will unbedingt zurück nach Hause. Die Entführer hoffen, ihre Zuneigung zu gewinnen.“
„Oh Gott.“ Hope sank auf Krissys Bett. „Und wenn sie damit keinen Erfolg haben? Krissy hat einen sehr starken Willen. Wenn sie sich widersetzt? Was ist, wenn sie ihr wehtun?“
„Hope, hören Sie auf!“ Casey setzte sich neben sie. „Halten wir uns lieber an die Tatsache, dass Krissy lebt und die Entführer versuchen, sie zufriedenzustellen. Das verschafft uns ein wenig Luft, um mehr herauszufinden. Panik hilft uns jetzt
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