Ewig bist du mein (German Edition)
eigenen Informanten erfahren haben, handelt es sich um die Vizzini-Familie.“
„Also ist die Soko Vizzini in der New Yorker Filiale an der Sache dran.“
„Ja. Genau wie wir gehen die auch gerade allen Hinweisen nach. Sie wollen keinesfalls zu kurz springen. Deshalb verhören sie sowohl Familienmitglieder, die noch im Gefängnis sitzen, als auch solche, die wieder frei sind, und sogar jene, die ins Zeugenschutzprogramm genommen wurden. Sie werden dabei vom Justizministerium unterstützt. Und die Jungs von der Soko wissen, worauf es uns ankommt – nämlich Krissy Willis zu finden. Sie zapfen ihre Informanten an und sammeln alles, was Carl George – er ist der älteste und erfahrenste Beamte in der Soko Vizzini – herausfindet. Er war schon Ende der Siebzigerjahre dabei. Er könnte also mehr über die Typen wissen, deren Namen wir von Sidney Akerman haben.“
„Mit anderen Worten, jene, die eventuell mit der Bennato Construction Company zusammenarbeiten.“
„Richtig.“
„Mit Joe Deales Vorarbeiter habe ich schon gesprochen. Ehrlich gesagt glaube ich, dass wir mit den beiden in einer Sackgasse gelandet sind – es sei denn, sie wissen mehr, als sie uns verraten, oder von dem sie nicht wissen, wie wichtig es ist. Für Bennato erledigen sie nur Kleinkram. Von den großen Dingen haben die garantiert keine Ahnung.“
„Möglich“, stimmte Hutch ihm zu. „Wir haben uns Deale wegen seiner Geldeintreiberei vorgenommen. Er rückt irgendwelchen Typen auf die Pelle, die mit ihren Zahlungen im Rückstand sind. Von Sidney Akerman hat er allerdings noch nie etwas gehört, und um ein großes Ding wie Krissy Willis’ Entführung zu planen und einen Racheakt mit zweiunddreißigjähriger Verspätung durchzuführen, ist er einfach zu dämlich. Abgesehen davon erscheint mir die Racheakt-Theorie ohnehin zu weit hergeholt. Nein, Deale hat keinen blassen Schimmer. Dasselbe gilt für diesen zwielichtigen Vorarbeiter. Den haben wir uns auch vorgeknöpft. Er wusste überhaupt nicht, wovon wir reden. Sollte Bennato also hinter der Entführung stecken, hat er die beiden nicht benutzt. Aber wie du bereits gesagt hast, besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass sie etwas gesehen oder gehört haben. Wir werden also weiterhin ein Auge auf sie haben, und wir behalten Deale in Untersuchungshaft.“
„Damit wäre Bennatos Beteiligung an der Sache allerdings immer noch mit einem großen Fragezeichen versehen.“
„Das fürchte ich auch.“
„Und was hast du zu bieten?“
„Laut Akerman gab es vier Männer, von denen er mittlerweile weiß, dass sie zum Vizzini-Clan gehörten – der Mafiafamilie, die hinter der ursprünglichen Lösegeldforderung steckte. Aber da die meisten direkten Kontakte über Henry Kenyon liefen, kann Akerman nur eine begrenzte Anzahl von Namen und Personenbeschreibungen liefern. Einen der Täter haben wir ziemlich schnell ausfindig gemacht, weil die New Yorker Kollegen ihn kannten. Dummerweise ist er vor elf Jahren verschwunden, und seine Leiche wurde nie gefunden. Wir haben aber noch ein anderes Ass im Ärmel, und falls da was dran ist, werden wir Akerman zu einer Gegenüberstellung einbestellen. Damit sollten wir uns beeilen. Die Zeit läuft uns nämlich bei dem kleinen Mädchen davon.“
„Ja, aber zweiunddreißig Jahre sind eine lange Zeit“, gab Marc stirnrunzelnd zu bedenken. „Leute sind gestorben. Gedächtnislücken entstehen. Bandenstrukturen ändern sich.“
„Stimmt, es ist weit hergeholt, aber es gibt auch langlebige Loyalitäten. Söhne. Neffen. Wir graben so tief und so schnell wie möglich.“ Hutch leerte sein Glas und stellte es hart auf dem Tisch ab. „Sag Casey, dass das momentan alles ist, was ich für sie habe.“
„Hast du nicht mehr, oder sagst du nicht mehr?“
„Beides.“
„Du hältst uns aber auf dem Laufenden?“
„So gut ich kann.“ Hutch grinste ironisch. „Und was ich euch nicht erzähle, wird Casey dann Lynch aus den Rippen leiern. Er ist ein freiberuflicher Agent, und sie ist sehr gut, wenn es darum geht, Informationen von Leuten zu bekommen.“
Marc warf ein paar Geldscheine auf den Tisch. „Ich will gar nicht wissen, woher du das weißt.“
„Und ob du das willst. Aber ich werde es dir nicht auf die Nase binden.“
An diesem Abend beschäftigte Casey sich erneut mit den alten Unterlagen, die Patrick ihr zur Verfügung gestellt hatte. Sie saß an einem Beistelltisch im Besprechungsraum von Forensic Instincts und studierte aufmerksam jedes Detail
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