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Ewig bist du mein (German Edition)

Ewig bist du mein (German Edition)

Titel: Ewig bist du mein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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vorzuwerfen.“
    „Das würde ich niemals tun“, fügte Vera hastig hinzu. „Hope hat recht. Lynch war ein Gottesgeschenk. Er leitete die Ermittlungen und kümmerte sich um Sidney. Ich weiß nicht, was die größere Herausforderung war. Es tut mir leid, wenn ich vorwurfsvoll geklungen haben sollte.“
    „Das haben Sie nicht“, beruhigte Casey sie. „Sie klangen wie jemand, der durch die Hölle geht. Und das haben Sie ja auch getan – genauso wie Sie es jetzt tun.“
    „Haben Sie ein Foto von Felicity, das Sie mir zur Verfügung stellen könnten?“ Zum ersten Mal ergriff Claire das Wort. Sie hatte aufmerksam zugehört und versucht, Strömungen und Stimmungen auf ihre Weise aufzufangen.
    „Natürlich.“ Vera öffnete ihre Handtasche und zog ein Fotoalbum heraus. In einigen Hüllen steckten Bilder – alt und abgegriffen, aber die Gesichter waren deutlich erkennbar. Zwei der Fotos gab sie Claire. „Beide stammen aus dem Sommer, bevor … bevor unsere Welt zusammengebrochen ist. Auf dem ersten ist Felicity allein zu sehen. Sie strahlt übers ganze Gesicht, weil sie gerade eine Urkunde bekommen hat. Sie hatte nämlich die meisten Tore bei den Fußballwettkämpfen geschossen. Auf dem zweiten sind Hope und Felicity gemeinsam zu sehen.“ Sie lächelte schwach. „Die wenigsten Leute konnten sie auseinanderhalten.“
    „Das verstehe ich“, murmelte Claire, während sie die Fotos intensiv studierte. „Ich beginne mit dem Foto, auf dem Felicity allein zu sehen ist. Ich möchte nicht, dass sich ihre mit Hopes Energie vermischt, vor allem, weil sie eineiige Zwillinge sind. Sollte ich etwas von dem ersten Foto empfangen, nehme ich mir das andere vor.“
    Sie schloss die Augen und berührte Felicitys Bild ganz leicht mit den Fingerspitzen.
    Die Sekunden vergingen.
    „Ich spüre Freude. Stolz. Vielleicht auch ein bisschen Selbstgefälligkeit.“ Um Claires Lippen spielte ein Lächeln. „Sie hat zwei Tore mehr als Suzie erzielt.“
    „Das stimmt.“ Mit weit aufgerissenen Augen beugte Vera sich nach vorn. „Was spüren Sie sonst noch?“
    „Es war das letzte Spiel, bei dem Felicity mitgespielt hat. Nicht wegen der Entführung. Sondern aus einem anderen Grund.“ Sie überlegte. „Ich empfinde Ungeduld, Enttäuschung und Schmerz. Sehr viel Schmerz.“ Claire bewegte die Finger ein wenig, bis sie in die Nähe von Felicitys linkem Ellbogen kam. „Ihr linker Arm. Sie kann ihn nicht bewegen. Es tut entsetzlich weh. Schmerzen wie von Messerstichen.“
    „Sie hat ihn sich gebrochen“, erklärte Hope, die sichtlich beeindruckt von Claires Fähigkeiten war. „Fast den ganzen Sommer über war er eingegipst. Einen Tag bevor sie entführt wurde, hatte der Doktor ihr das Spielen wieder erlaubt. Ich weiß noch, wie aufgeregt sie war.“
    Claire nickte, ohne die Augen zu öffnen. „Das war sie wirklich. Sie liebte Fußball. Sie liebte Sport.“ Eine kurze Pause. „Sie teilte diese Liebe mit ihrem Vater.“
    In Hopes Gesicht spiegelte sich kein Anflug von Eifersucht. „Ja, das sehen Sie ganz richtig. Die Begeisterung meines Vaters für Felicity war weithin bekannt. Es war nicht so, dass er sie mehr liebte als mich. Sie hatten einfach nur mehr Gemeinsamkeiten. Ich habe mich niemals vernachlässigt oder benachteiligt gefühlt. Außerdem …“, Hope tätschelte Veras Hand, „… hatte ich meine Mom. Wir beide haben gerne gelesen und uns weitergebildet. Das war der Ausgleich.“
    Bei der Erinnerung an die Vergangenheit kamen Hope die Tränen. „Wir waren eine glückliche, ausgeglichene Familie. Felicity und ich waren sehr unterschiedlich, aber wir waren beste Freundinnen. Jeder, der einer von uns etwas antat, bekam es mit der anderen zu tun. Ich habe sie vergöttert. Sie vergötterte mich. Meine Kindheit und ein ganzer Teil meines Lebens sind mit ihr verschwunden.“
    Während sie sprach, öffnete Claire kurz die Augen und griff nach dem anderen Foto, auf dem Hope und Felicity gemeinsam zu sehen waren. Sie legte es auf ihre Handfläche und fuhr mit den Fingern über das Bild der glücklichen Zwillinge.
    „Ich kann die Liebe spüren, die Sie beschreiben“, sagte sie. „Nicht nur von Ihrer Seite. Auch die von Ihrer Schwester. Die Verbindung zwischen Ihnen ist sehr stark. Ich glaube, nichts hätte Sie auseinanderbringen können. Manchmal hatte sie Angst. Sie wollte aber nicht, dass es jemand erfuhr. Sie haben ihr geholfen.“
    Ein wehmütiges Lächeln umspielte Hopes Lippen. „Felicity hatte Angst vor Ärzten. Für sie

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