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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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miteinander. Okay, wir können uns nicht treffen – aber wir sind
nicht einmal mehr Freunde . Schau.« Nick wurde leiser
und hob seine Hand, wie um Frieden zu schließen. »Ich wollte dich nicht in
Schwierigkeiten bringen. Ich bin heute Morgen aufgestanden und an deinem Zimmer
vorbeigekommen, und da warst du, hast geschlafen, und ich hätte mich am
liebsten daneben gelegt. Es war gar nicht so einfach, mich zurückzuhalten, aber
ich habe es ganz gut geschafft.«
    Anna fühlte ihren Ärger ein wenig schwinden. Sie verstand, was Nick
ihr sagen wollte: Sie hatte letzte Nacht ähnlich nostalgisch empfunden.
    Als Nick sah, dass sie sich ein bisschen entspannte, fuhr er fort,
sich zu verteidigen.
    Â»Ich wollte mich heute Morgen einfach bei dir dafür entschuldigen –
dieses Mal nüchtern –, was D’marco dir angetan hat. Ich wollte es wieder in
Ordnung bringen.«
    Â»Da hast du ganze Arbeit geleistet, Nick.« Jetzt lag kein Ärger mehr
in ihrer Stimme, nur noch Erschöpfung. »Du hast mich von dem Fall
abgeschossen.«
    Â»Mein Gott.«
    Nick stellte den Kaffeebecher auf den Küchentisch und ging
vorsichtig auf sie zu. Er näherte sich ihr langsam, mit ausgestrecktem Arm, wie
ein Cowboy, der sich einem wilden Pferd nähert. Er legte seine Hand behutsam
auf ihren nackten Arm und schaute auf sie hinunter. Von seinen Fingern strahlte
eine elektrisierende Wärme in ihren bloßen Arm aus. Sie blickte ihn an. Seine
nussbraunen Augen funkelten.
    Â»Es tut mir so leid, Anna.«
    Â»Du wirkst aber nicht, als ob es dir leidtäte. Du wirkst froh.«
    Â»Vielleicht ist es ein wenig von beidem«, gab Nick sanft zu. »Weil es
tatsächlich von Vorteil sein könnte. Es gibt nun keinen Konflikt mehr. Wir
können zusammen sein. Wenn du ehrlich bist, dann willst du es doch auch. Komm
zu mir zurück, Anna.«
    Er strich ihr mit der Hand langsam den Arm hoch.
    Sie schaute in sein Gesicht, war vorübergehend verwirrt und dachte,
dass sie sich verhört haben musste. Sie erinnerte sich daran, was er ihr
gestern Abend hatte sagen wollen, bevor er umgekippt war.
    Â»Keinen Konflikt mehr?«, fragte sie langsam. »Vertrittst du denn noch D’marco Davis?«
    Â»Nicht in dem Fall des Angriffs auf dich. Ich habe entschieden, dass
ich das nicht tun kann. Aber im Fall des Mordes – « Er zog eine Grimasse. »Ja.«
    Sie wich überrascht zurück. Er bat sie, zu ihm zurückzukommen –
nicht weil er den Fall niedergelegt hatte, sondern
weil er es geschafft hatte, dass sie den Fall losgeworden
war. Die in ihr hochsteigende Wut fühlte sich in ihrer Brust wie ein fester,
harter Knoten an.
    Â»Ich habe keine Wahl«, sagte Nick. »Bitte versuch, das zu verstehen.
Das hat nichts mit dir –«
    Â»Du selbstsüchtiges Arschloch. Du kommst betrunken zu mir nach
Hause, spielst dich vor meinem Chef auf, schaffst es, dass ich von Lapreas Fall abgezogen werde – dem du natürlich mit Volldampf weiter
nachgehst –, und dann erwartest du von mir, dass ich dir schluchzend und voller
Dankbarkeit in die Arme falle? Mach, dass du rauskommst«, sagte sie und zeigte
auf die Tür. Als er sich nicht rührte, schnappte sie seinen Mantel, öffnete die
Tür und warf ihn nach draußen auf die nassen Stufen. »Raus!« Sie schob ihn aus
der Tür und knallte sie hinter ihm zu.
    Sie wünschte nur, sie hätte genau das schon vor neun Stunden getan.
    Sie lehnte sich von innen gegen die Tür und atmete so schwer, als
hätte sie eben einen Sprint hingelegt. Ihre Wut fühlte sich an, als ob ihre
Haut am ganzen Körper juckte. Ihr Blick fiel auf das Tischchen neben der Tür.
Dort lagen nebeneinander die Schachtel mit den Empanadas und der Strauß Iris.
Aber sie war allein.
    Drei Stunden später saß Anna auf einem Stuhl vor dem
Schreibtisch des US-Bundesstaatsanwalts und fühlte sich unbehaglich. Ihre Wut
war einer nervösen Anspannung in ihrem Magen gewichen. Der Bundesstaatsanwalt
betrachtete sie, als sei sie eine interessante, aber besorgniserregende
Spezies, die er in einer Petrischale wachsend vorgefunden hatte. Carla Martinez
saß beschützend neben ihr, und ein grauhaariger Mann, der ein hohes Tier irgendwo
in der Behörde war, saß auf der braunen Ledercouch zu ihrer Rechten. Anna hatte
die Beine übereinander geschlagen und wippte unruhig mit dem Fuß. Als es ihr
auffiel, hörte

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