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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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lehrbuchmäßiges Fehlverhalten, Anna. Sie haben diesen Fall
verraten.«
    Â»Nein, ich bin ihm verpflichtet!« Ihre Stimme wurde immer hysterischer,
je ruhiger seine wurde. »Zwischen Nick und mir ist es seit Langem vorbei! Es
wird meine Arbeit bei dieser Ermittlung nicht beeinträchtigen!«
    Â»Ihre ›Arbeit‹ bei dieser Ermittlung wird es nicht mehr geben.«
    Â»Was meinen Sie damit?«
    Â»Es liegt ein Interessenkonflikt vor.« Er drehte sich zu seinem
Wagen und schloss ihn auf. »Sie haben mit diesem Fall nichts mehr zu tun.«
    Â»Jack, bitte –« Sie legte ihre Hand wieder auf seinen Arm.
    Â»Es reicht!«, donnerte er.
    Anna zuckte zusammen und wich zurück. Jack stand einen Augenblick
still da und stützte sich an seinem Auto ab. Er schaute sie an, wie sie am
ganzen Körper zitternd, tränenüberströmt und barfuß dastand. Ein flüchtiger Instinkt
sagte ihm, er solle seine Arme um sie legen und sie an sich drücken. Sie würde
nichts dagegen haben. Vor wenigen Minuten noch hatte er sich eine solche Gelegenheit
gewünscht. Aber er konnte ihr nicht mehr trauen. Er atmete tief ein und sagte
leiser: »Das ist nicht verhandelbar.«
    Jack riss die Tür auf und setzte sich hinter das Steuer. Alle
Hoffnungen, die er noch an diesem Morgen gehegt hatte, waren zerstört. Er
schaute Anna nicht noch einmal an, als er den Motor anließ und losfuhr.

KAPITEL 30
    Mit Bestürzung beobachtete Anna vom verschneiten Gehweg
aus, wie Jacks Wagen davonfuhr. Sie konnte einfach nicht glauben, was eben
passiert war. Jack war hergekommen, um sich zu entschuldigen und – sie dachte
an die Blumen – um ihr noch etwas zu sagen? Stattdessen hatte er Nick Wagner
entdeckt, der in ihrem Wohnzimmer herumhing. Sie stöhnte. Wie Jack sich gefühlt
haben musste! Sie dachte an seinen Blick, als er die Wagentür zuschlug. Da war
kein Spielraum für Vergebung gewesen.
    Und Anna hatte nicht einfach nur Jack verloren – sie war von Lapreas
Fall gefeuert worden. Sie würde ihr Wort Rose gegenüber nicht halten und nicht
tun können, was sie Lapreas Kindern schuldig war. Das Ziel, das ihre Tage
bestimmt hatte, war ihr plötzlich abhanden gekommen.
    Â Als ihre nackten Füße so kalt
wurden, dass der Schmerz in Gefühllosigkeit überging, drehte sie sich um und
lief zu ihrer Wohnung zurück.
    Als sie hineinging, kam Nick gerade mit einem Becher Kaffee aus der
Küche. Er hielt ihr den Becher hin. Sie ignorierte das Angebot, stemmte ihre
Hände in die Seiten und schaute ihn wütend an. Sie hatte das Gefühl, ein kurzes
Grinsen gesehen zu haben, das aber schnell in einen wenig überzeugenden
Ausdruck des Bedauerns umschlug.
    Â»Was zum Teufel war das denn eben?« Annas Stimme war kurz vor
Brüllstärke.
    Â»Anna, es tut mir leid –«
    Â»Es tut dir leid? Es müsste dir nicht leidtun ,
wenn du dich nicht wie ein Arschloch benommen hättest! Du bist betrunken zu
meiner Wohnung gekommen! Ich habe dich hier übernachten lassen, damit du da
draußen nicht erfrierst – und so revanchierst du dich? Indem du dich vor meinem
Chef zur Schau stellst? Wieso bist du an die Tür gekommen? Warum hast du die
Blumen genommen? Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«
    Â»Es war nicht in Ordnung! Er wollte dich anmachen – und er ist dein
Vorgesetzter. Das ist sexuelle Belästigung!«
    Â»Ist es nicht, wenn es gewollt ist!«
    Â»Und – war es das?« Seine Stimme wurde leise. »Gewollt?«
    Â»Das geht dich gar nichts an. Nick, ich kann es einfach nicht
glauben, was du gerade getan hast.«
    Â»Es tut mir leid, aber ich habe diesen Typen hier gesehen, der
versuchte, dich für sich zu gewinnen, und ich habe einfach nur reagiert. Es war
Instinkt, okay? Ich wollte um mein Mädchen kämpfen.«
    Â»Ich bin nicht dein Mädchen.«
    Â»Ich weiß das!«, brüllte er zurück, wobei Kaffee aus dem Becher
schwappte. »Das weiß ich sehr wohl!«
    Â»Du hast dich benommen wie ein Hund, der gegen einen Hydranten
pinkelt! Ich bin nicht dein Revier!«
    Â»Glaubst du, dass es für mich einfach ist? Dich bei Gericht neben
ihm sitzen zu sehen? Von euch beiden angerufen zu werden? Und zu wissen, wie
viel Zeit ihr miteinander verbringt, wie ihr an langen Abenden die Köpfe
zusammensteckt, um zu beraten, wie ihr mich schlagen könnt? Wir sprechen nicht
einmal mehr

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