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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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reden. »Kann ich einen Moment mit Ihnen allein sprechen?«
    Â»Aber natürlich«, sagte Rose.
    Alle anderen verließen den Raum wieder und fragten sich murmelnd,
was wohl los sei. Rose und Ernie blickten Jack fragend an. Jack berichtete
ihnen schnell, was passiert war und was die Anklage an diesem Punkt möglicherweise
zu tun hätte. Ernie nickte weise, Rose sah aus wie vom Blitz getroffen. Beide
stimmten zu, dass Jack nun das tun sollte, was er für richtig hielt. Anna
drückte Roses Arm, bevor sie mit Jack den Raum verließ. Im Flur entdeckte Anna
die Advokatin, die für den Fall im Allgemeinen zuständig war.
    Â»Könnten Sie bitte hineingehen und sich um Mrs. Johnson kümmern?«,
fragte Anna sie. »Ich habe das Gefühl, dass sie ein wenig Unterstützung nötig
hat.«
    Die Advokatin nickte und ging in den Raum, wo Rose wartete. Anna
wusste, dass sie in guten Händen sein würde.
    Anna folgte Jack in den Gerichtssaal zurück, obwohl sie sich nicht
sicher war, dass er sie dabeihaben wollte. Der Gerichtssaal war wieder voller
Zuschauer, aber nicht mehr so überfüllt wie noch bei den Eröffnungsplädoyers.
Nick stand am Tisch der Verteidigung und sah einige Unterlagen durch. Jack ging
zu ihm hin.
    Â»Wir müssen etwas mit der Richterin besprechen. In ihrem Büro.«
    Nick schaute erst Jack und dann Anna an, die ein paar Schritte
hinter dem Chef der Mordabteilung stand. »Worum geht es?«, fragte er
argwöhnisch.
    Â»Erzähle ich Ihnen da drinnen, ganz offiziell.«
    Jack trat zum Gerichtsdiener und flüsterte ihm ein paar Sätze zu.
    Ein paar Minuten später saßen Anna, Jack, Nick und D’marco auf
Stühlen vor dem Schreibtisch von Richterin Spiegel, wie vier Kinder, die ins
Büro des Rektors gerufen worden waren, um über ihr Nachsitzen zu sprechen. Ein
Marshal stand hinter D’marco an der Wand. Eine Gerichtsschreiberin saß neben
dem Schreibtisch der Richterin, ihre Hände auf der Stenografiermaschine und
bereit, das Gespräch festzuhalten, wenn die Richterin erschien.
    Anna versuchte darüber hinwegzusehen, dass sie zwischen Nick und
Jack saß. Sie war beiden seit Monaten nicht so nah gewesen. Sie blickte sich im
Büro um, um nicht die beiden anzuschauen.
    Das Büro von Richterin Spiegel hatte große Fenster, die auf das
Berufungsgericht auf der anderen Straßenseite hinausgingen. Im Büro selbst
hingen Aquarelle an den Wänden, eine Ecke war der üblichen Selbstdarstellung
mit Diplomen, Zertifikaten und Plaketten gewidmet, und es gab einen
farbenfrohen Kelim. Auf einem Sideboard stand ein einziges gerahmtes Foto, das
einen kleinen weißen Terrier zeigte. Das einsame Bild ließ in Anna Mitleid für
die Richterin aufkommen und sie nahm sie als menschlicher und verletzlicher
wahr als bisher.
    Die Richterin kam herein und setzte sich an ihren Schreibtisch. Sie
trug ein hellgelbes Strickkostüm; die Robe war dem Gerichtssaal vorbehalten.
Die heitere Ungezwungenheit ihrer Erscheinung wurde durch den vorwurfsvollen
Ton in ihrer Stimme aufgehoben.
    Â»Dies ist in höchstem Maße irregulär, Mr. Bailey. Ich hoffe, Sie
haben gute Gründe für diese Zusammenkunft. Ein Gerichtssaal voller Zuschauer
und vierzehn Geschworene warten darauf, dass die Verhandlung um die von mir
anberaumte Zeit fortgesetzt wird.«
    Â»Ja, Euer Ehren«, sagte Jack. »Was ich besprechen muss, wird
höchstwahrscheinlich eine Ermittlung der Grand Jury gegen einen Officer der
Polizei nach sich ziehen, und deshalb kann das jetzt noch nicht öffentlich
gemacht werden. Ich muss für das Protokoll über einige Neuigkeiten berichten,
von denen ich soeben erfahren habe.« Obwohl er die Richterin ansprach,
formulierte Jack jedes seiner Worte sehr sorgfältig für die Gerichtsschreiberin,
deren Finger über die Tasten ihrer Stenografiermaschine flogen. »Nachdem wir
zur Mittagspause aufgebrochen waren, informierte mich Staatsanwältin Anna
Curtis über die Ergebnisse eines Vaterschaftstests, die sie gerade erhalten
hatte. Der Test zeigt, dass Officer Bradley Green der Vater des ungeborenen
Kindes war, mit dem Laprea Johnson bei ihrem Tod schwanger war. Miss Curtis,
Detective Tavon McGee und ich konfrontierten dann Officer Green während der
Mittagspause damit. Officer Green bestätigte, mit dem Opfer eine Liebesbeziehung
unterhalten zu haben, und er enthüllte noch Weiteres. Detective

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